Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria V. Snyder
Vom Netzwerk:
du hier bist?“, fragte ich ihn.
    „Nein.“
    Ich seufzte. „ Sollte ich wissen, warum du hier bist?“
    „Ja. Aber nicht jetzt.“ Er beugte sich vor. Unsere Lippen trafen sich, und alles andere wurde unwichtig.
    Am späten Nachmittag wurde ich von der Sonne geweckt. Sie erinnerte mich an meine Verabredung mit Gede. Sanft stieß ich Valek in die Seite, um ihn zu wecken. Wir schmiegten uns unter der Decke zusammen, die uns vor der eisigen Luft schützte.
    Valek wollte aufstehen. „Ich mache Feuer …“
    „Nein.“ Ich packte seinen Arm und hielt ihn fest.
    Fragend sah er mich an. Einmal mehr staunte ich über das Saphirblau seiner Augen, das in starkem Kontrast zu seiner bleichen Haut stand.
    „Du musst dein Bräunungs-Make-up noch mal auflegen“, neckte ich ihn, während ich ihm eine Strähne seines schwarzen Haares aus dem Gesicht schob.
    Er nahm meine Hand. „Netter Versuch. Aber du wirst mir trotzdem erzählen, warum du kein Feuer willst.“
    „Nur wenn du mir verrätst, warum du hier bist“, konterte ich.
    „Einverstanden.“
    Ich erzählte ihm von Cahil, Ferde und dem Flammenmenschen.
    „Es ist geradezu absurd zu glauben, der Commander mache gemeinsame Sache mit diesen Würmern.“ Valek sah nachdenklich aus. „Der Möchtegernkönig hat es also vorgezogen, die Wahrheit über seine Geburt einfach nicht zur Kenntnis zu nehmen. Du musst zugeben, dass sein Talent, sämtliche Ratsmitglieder hinters Licht zu führen, beeindruckend ist.“
    „Nicht alle. Irys glaubt Cahil kein Wort, und ich bin sicher, dass es da noch ein paar andere gibt.“ Er wollte etwas erwidern, doch ich brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Spielt auch keine Rolle. Das ist nicht meine Angelegenheit. Man hat mir befohlen, eine brave Schülerin zu sein und mich um meine eigenen Dinge zu kümmern.“
    Valek schnaubte verächtlich. „Als ob du auf sie hören würdest.“
    „Ich habe mich einverstanden erklärt.“
    Er lachte laut und lange. „Du und dich nicht einmischen.“ Valek war vor lauter Lachen ganz atemlos geworden. „Du ziehst Schwierigkeiten magisch an, seitdem du als Vorkosterin des Commanders gearbeitet hast, Liebes. Und du würdest ihnen auch niemals aus dem Weg gehen.“
    Ich wartete, bis er sich die Lachtränen von den Wangen gewischt hatte. „Das ist etwas anderes. Damals hatte ich keine Wahl.“
    „Ach ja? Und dieses Mal hast du eine Wahl?“
    „Ja. Soll die Ratsversammlung sich doch alleine um die Würmer kümmern! Ich halte mich da ganz raus.“
    „Aber du weißt, dass sie sie nicht besiegen können?“
    „Sie wollen meine Hilfe nicht.“
    Valek wurde ernst. In seinen Augen blitzte es gefährlich. „Was geschieht, wenn die Würmer gewinnen?“
    „Dann bleibe ich mit dir in Ixia.“
    „Was ist mit deinen Eltern? Leif? Mondmann? Irys? Kommen sie mit dir? Und was passiert, wenn diese Fälscher mit ihrer entsetzlichen Blutmagie beschließen, dir nach Ixia zu folgen? Welche Wahl bleibt dir dann?“ Aufmerksam schaute er mir ins Gesicht. „Du darfst dich von deiner Angst vor dem Flammenmenschen nicht davon abhalten lassen …“
    Verärgert unterbrach ich ihn. „Die Ratsmitglieder halten mich davon ab. Sie sind diejenigen, die etwas gegen mich haben.“ Außerdem wollte ich nicht über meine Familie nachdenken – das waren alles erwachsene Leute, die alleine auf sich aufpassen konnten. Doch warum nagte dieses Schuldgefühl in mir und schnürte mir den Brustkorb zu?
    „Du hast doch gerade gesagt, dass ein paar der Ratsmitglieder auf deiner Seite stehen. Wenn sie heute Abend Marroks Aussage hören, werden sie dir glauben, was du über den Möchtegernkönig erzählt hast.“
    „Woher weißt du von Marrok?“ Irys hatte es mir erst am Morgen erzählt. Ich hatte darauf bestanden, bei Marroks Verhör dabei zu sein, aber sie hatte entgegnet, dass es sich um eine Verhandlung handelte, an der ausschließlich Ratsmitglieder teilnehmen durften.
    Valek schaute amüsiert drein. „Dienstboten. Der Informationsaustausch zwischen ihnen funktioniert noch besser als der zwischen professionellen Spionen.“ Beiläufig fügte er hinzu: „Ich werde dir heute Abend von der Versammlung berichten.“
    „Du Schuft! Es ist eine geschlossene Veranstaltung. Nur du würdest es wagen, dabei zu sein.“
    „Du kennst mich doch, Liebes.“
    „Oh ja. Du liebst Herausforderungen, und du bist ganz schön frech.“
    Er grinste. „Ich würde es nicht frech nennen. Ein gewisses Maß an Selbstvertrauen ist nötig,

Weitere Kostenlose Bücher