Yoga als Therapie
Schwitzen, Zittern oder Veränderungen der Atmung auftreten, sollte die Intensität der Übung reduziert werden. Einige der Übungen für die Brustwirbelsäule ähneln jenen für die Rippen, jedoch ist der Fokus ein anderer. Sowohl bei Rippen- als auch bei Brustkorbübungen ist es wichtig, die neutraleBeckenposition beizubehalten, um die Wirkung auf die gewünschte Region zu erzielen.
Übung 3.1: Angedeutete Rückbeuge
Ziel:
Mobilisierung einzelner Bereiche der Brustwirbelsäule
1.Rollen Sie ein Handtuch so zusammen, dass es etwa denselben Durchmesser hat wie Ihr Handgelenk und legen Sie sich so darauf, dass es Ihre Wirbelsäule bis zu dem Segment unterstützt, an dem Sie arbeiten wollen. Dieses Segment ist über das Ende der Rolle zurückgebeugt.
2.Wenn sich die Rolle unter der Wirbelsäule unangenehm anfühlt, muss man sie dünner machen; wenn sie hingegen keine Wirkung hat, sollte sie dicker sein. Unterlagern Sie, falls nötig, den Kopf.
3.Legen Sie den Hinterkopf so in die Hände, dass die Daumen an der hinteren Schädelkante liegen. Ziehen Sie sanft am Kopf, bis Sie die Wirkung an dem über dem Ende der Handtuchrolle liegenden Wirbelsäulensegment spüren ( Abb. 6.53 ).
4.Bleiben Sie 3–5 Atemzüge lang in der Haltung.
5.Je nach der Wirkung können Sie auch ein paar Atemzüge länger in der Haltung bleiben.
6.Lösen Sie die Hände vom Kopf.
7.Drehen Sie sich zur Seite und setzten Sie sich auf. Bleiben Sie einige Atemzüge lang in einer neutralen Position sitzen und spüren Sie die Atembewegung in dem Bereich, den Sie bearbeitet haben.
Abb. 6.53
Übung 3.2: Drehung in der Seitenlage
Ziel:
Mobilisierung der Brustwirbelsäule durch Drehung
1.Legen Sie sich auf die rechte Seite und ziehen Sie die Knie so an, dass diese etwa 90° gebeugt sind. Das Becken liegt im rechten Winkel zum Boden, das linke Knie liegt genau auf dem rechten. Eventuell ist es sinnvoll, eine gefaltete Decke zwischen die Knie zu legen.
2.Legen Sie, falls nötig, eine Unterlage unter den Kopf. Sie muss so breit sein, dass der Kopf bei der Drehung darauf liegen bleibt. Wenn sie die richtige Höhe für den Hinterkopf hat, ist sie womöglich zu niedrig für die Seitenlage, die jedoch nur kurz eingenommen wird.
3.Schieben Sie den rechten Arm und die rechte Schulter in Verlängerung des Schultergürtels nach vorne, um die Drehung einzuleiten ( Abb. 6.54 ).
4.Legen Sie die linke Hand auf den linken Rippenbogen.
5.Lassen Sie Hüften und Knie ausgerichtet wie in Punkt 1 beschrieben, während Sie den linken Oberarm und die Schulter nach hinten auf den Boden zu bewegen. Kombinieren Sie diese Drehung mit der Ausatmung und bleiben Sie beim Einatmen ruhig liegen.
6.Behalten Sie die Position von Hüften und Knien weiterhin bei, während Sie den linken Oberarm und die Schulter ausatmend mehrere Male weiter absenken, bis die Grenze der Drehung erreicht ist ( Abb. 6.55 ).
7.Drehen Sie den Kopf behutsam nach links, aber nur so weit, dass Hals und Nacken entspannt bleiben.
8.Spüren Sie, wie die Kopfdrehung sich mit der Drehung der oberen Brustwirbel verbindet.
9.Bleiben Sie 3–5 Atemzüge lang in dieser Endhaltung und beobachten Sie, ob Sie beim Ausatmen irgendwelche weiteren Veränderungen wahrnehmen. Spüren Sie, ob die Kopfhaltung noch stimmig ist.
10.Legen Sie sich wieder auf die rechte Seite wie in Punkt 1 beschrieben und bleiben Sie 1–2 Atemzüge lang liegen.
11.Drehen Sie sich auf die linke Seite und führen Sie die Punkte 1–10 dort aus.
12.Drehen Sie sich abschließend auf den Rücken und bleiben Sie einige Atemzüge lang ruhig liegen.
Abb. 6.54
Abb. 6.55
Übung 3.3: Seitbeuge für die Brustwirbelsäule
Ziele:
Mobilisierung der Brustwirbelsäule durch Seitbeuge, Kräftigung der Seiten, Gleichgewicht
1.Legen Sie sich so auf die rechte Seite, dass die rechte Hüfte mit einer Matte oder Decke abgepolstert ist. Der linke Arm liegt auf der linken Seite, der rechte wird im rechten Winkel zum Körper nach vorne ausgestreckt. Der Kopf liegt auf einer Unterlage.
2.Heben Sie den Kopf in die Seitbeuge und schieben Sie ausatmend die linke Hand am Oberschenkel entlang auf den linken Fuß zu. Bleiben Sie dabei mit der rechten Hüfte auf der Seite liegen ( Abb. 6.56 ). Bleiben Sie 1–2 Atemzüge lang so, bevor Sie einatmend in die Ausgangsposition zurückkommen. Erfahrene Übende können bis zu 3 Atemzüge lang in der Haltung bleiben.
3.Wiederholen Sie diese Bewegung noch 2- bis 4-mal und ruhen Sie sich dann einige Atemzüge lang
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