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Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Titel: Yoga ist auch keine Lösung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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sich zu Maureen an den Tisch.
    »Genau. Und dieser Plan ist bisher doch wunderbar aufgegangen.« Maureen verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihre Freundin herausfordernd an. »Und ich bin mir sicher, mein zweiter Plan geht ebenfalls auf.«
    »Wie lange wird Marcel auf der Insel sein?«, wollte Anna wissen.
    »Soweit ich weiß, zwei Wochen. Warum fragst du?«
    Anna seufzte und stützte die Ellenbogen auf die Tischplatte. »Halte mich bitte in Zukunft aus deinen Superplänen raus. Deine Begabung, Schicksal zu spielen, ist vielleicht nicht so gut ausgeprägt, wie du denkst.«
    Maureen schluckte ihren Kommentar hinunter. Sie wollte nicht mit Anna streiten. Wenn Anna wüsste, an wie vielen Strippen sie im Hintergrund hatte ziehen müssen, bis Georg und Anna endlich so weit gewesen waren, um am kommenden Mittwoch zusammen auszugehen, wäre sie vermutlich anderer Meinung. Außerdem hatte Maureen in ihrem Alter zu wenig zu tun, das wusste sie, und so kam sie auf die merkwürdigsten Ideen, um ihrem Leben die richtige Würze zu geben. »Das ist nicht fair. Welcher Plan ist denn nicht aufgegangen?«
    Anna legte den Kopf zur Seite. »Sabrina und José ... um mal ein Beispiel zu wählen.«
    »Also, das kannst du mir nicht ankreiden!«
    »Warum nicht?«, hakte Anna nach. »Hättest du dich nicht eingemischt, wer weiß, wen sie geheiratet hätten.«
    »Die beiden waren zwanzig Jahre lang verheiratet.« Maureen schob entrüstet die Unterlippe nach vorn.
    »Und jetzt lassen sie sich scheiden. Du kannst also nicht beurteilen, was aus den beiden geworden wäre, wenn du nicht deine Finger im Spiel gehabt hättest.«
    »Nein, das kann ich nicht. Aber sie waren viele Jahre sehr glücklich miteinander und haben zwei wundervolle Kinder.« Maureen schob den Stuhl zurück und erhob sich. Selbst wenn Anna bei Lena recht behalten sollte, und ihre Idee mit Marcel und Lena nicht unbedingt die beste wäre, so wollte sie sich die Scheidung ihrer Freunde nicht in die Schuhe schieben lassen. »Weißt du was?«, fragte Maureen. »Dann ...« Sie brach den Satz ab, straffte die Schultern und stapfte die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hoch. Selbst wenn Anna anderer Meinung war, so brachte es Maureen nicht mal in wütendem Zustand über sich, ihr an den Kopf zu werfen, dass sie ohne ihre Hilfe kein Date mit Georg hätte. Das würde Anna ihr mehr als nur ein bisschen übel nehmen. Glücklicherweise hatte sie noch rechtzeitig bemerkt, was gerade in ihr hochkochte und den Rückzug gewählt.
    Als sie in ihrem Zimmer im Schaukelstuhl saß und zum Fenster hinausblickte, beschloss sie, Niklas` Bericht über den vergangenen Abend abzuwarten, um dann zu entscheiden, ob sie Lena in die Geschichte einweihen sollte, oder nicht.
     
    ***
     
    Lena druckte das vorläufige Logo für ihre Projektarbeit aus. Zunächst hatte sie daran gedacht, alles auf eine imaginäre Firma zuzuschneiden. Den Gedanken hatte sie aber bald verworfen, da ihr kein hipper Firmenname eingefallen war und sie sich dachte, warum sie nicht einfach alles so entwarf, als würde sie ihr eigenes Grafikbüro eröffnen wollen. Auf der Suche nach einem passenden Logo, das mit ihren Initialen L und W harmonierte, forschte sie nach der Herkunft ihres Namens und stieß bei Weishaupt auf den Illuminatenorden. Selbst wenn sie damit nichts verband, fand sie deren Symbol, die Eule der Minerva, die auf einem Buch saß, äußerst reizvoll. Vor allem, da die Eule mit Weisheit und Klugheit in Verbindung gebracht wurde. Lenas Eule saß nun aber nicht auf einem Buch, sondern auf dem Anfangsbuchstaben W ihres Nachnamens und beides setzte sie in ein großes geschwungenes L, was das W und die Eule kunstvoll umrahmte.
    Lena griff nach dem Ausdruck und begutachtete das neue Logo. Sie hatte nur mit Schwarz-, Weiß- und Grautönen gearbeitet, was dem ganzen einen schlichten und doch grafisch hochwertigen Touch gab. Kritisch prüfte sie, ob sie etwas an der Grafik ändern sollte, und entschied sich dagegen. Sie konnte sich das Logo sehr gut für ihre eigene Website vorstellen und auch auf einer Visitenkarte und auf Briefpapier würde es gut erkennbar und edel wirken.
    Im Hintergrund vernahm sie die Türglocke. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es sich bei dem Besucher um Maureens Sohn handeln musste. Nur kurz überlegte sie, ob sie sich trotzdem eine Tasse Kaffee aus der Küche holen sollte, und verschob es auf später. Wie sie von Anna erfahren hatte, sahen sich Mutter und Sohn nicht gerade häufig, und sie

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