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Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Titel: Yoga ist auch keine Lösung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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nichts geschieht.« Er ging einen Schritt auf sie zu.
    Lena steckte das Pfefferspray weg und sah ihn aufmerksam an. Er hatte also doch nicht einfach aufgegeben.
    »Warum steigst du in kein rotes Fahrzeug?«, fragte er.
    »Das ist eine lange Geschichte, die dich nichts angeht«, erwiderte Lena.
    »Bist du immer so zickig?«
    »Nur wenn man mir nachts auflauert.«
    »Auflauern? Ich biete dir an, dich zu begleiten, damit du gut nach Hause kommst. Das nennt man normalerweise Begleitschutz.« Marcel stemmte die Arme in die Seiten und lächelte schief.
    Lena bemerkte, dass er sich hier auf diesem Parkplatz ganz anders verhielt, als im Restaurant. Diese gnadenlose Arroganz war verschwunden. Vielleicht konnte sie ja doch mit ihm gemeinsame Sache machen. »Und warum willst du mich begleiten?«
    »Weil es sich einfach nicht gehört, eine Frau alleine durch die Nacht spazieren zu lassen.«
    »Es sind aber bestimmt zwei Kilometer«, wandte sie ein, wobei sie bewusst die Streckenangabe verdoppelte.
    »Kein Problem.«
    »Na, dann mal los.«
    Die ersten Schritte gingen sie schweigend nebeneinander her.
    »Wie heißt du eigentlich?«, fragte sie. Lena war zwar Niklas und ihm bei deren Besuch im Restaurant namentlich vorgestellt worden, sie selbst hatten jedoch ihre Namen nicht genannt. Lena beobachtete seine Reaktion.
    »Du weißt nicht, wer ich bin?«, fragte er und sah sie verunsichert an.
    »Müsste ich?« Lena genoss seine Unsicherheit. Im selben Moment fiel ihr ein, dass ihr Chef Julian ihr lang und breit von ihm erzählt hatte, und Marcel selbst den Zettel mit M. R. unterschrieben hatte. Vom Gespräch mit ihrem Chef konnte er nichts wissen, aber der Zettel könnte ihm wieder einfallen.
    Erleichtert bemerkte sie, wie er den Kopf schüttelte. »Nein, natürlich nicht. Ich bin Peter.«
    Er streckte ihr die Hand hin und sie ergriff sie. »Meinen Namen kennst du ja schon.« Marcel nickte und ging weiter. Lena fragte sich, warum er sich bei ihr unter falschem Namen vorstellte. Ein weiteres Spielchen?
    Zwischenzeitlich erreichten sie die Stelle, an der Lena bei ihrer ersten Fahrt beinahe geradeaus gefahren wäre.
    »Wie lange bist du schon auf Mallorca?«, fragte er.
    »Etwas mehr als zwei Wochen«, antwortete sie. »Und du?«
    »Erst seit ein paar Tagen, aber ich verbringe hier ja nur meinen Urlaub.« Marcel sah in einen der gepflegten Gärten und seufzte. »Es muss schön sein, hier zu wohnen.«
    Lena nickte und schwieg.
    »Wie kam es dazu, dass du hier gelandet bist?«, hakte er nach.
    Lena verzog das Gesicht und atmete hörbar aus. »Auch das ist eine lange Geschichte ...«
    »... die mich nichts angeht«, beendete Marcel den Satz. »Wir können auch über das Wetter reden, wenn dir das lieber ist.«
    Lena lachte auf. »Kennst du Mallorca gut?«, wich sie seiner Spitze aus.
    »Nicht wirklich, aber ...«
    »Hörst du das?«, unterbrach sie ihn.
    »Was meinst du?« Marcel blieb stehen und lauschte.
    »Dieses Wimmern«, flüsterte Lena. Ganz deutlich hatte sie ein leises Jaulen gehört. Sie stand still neben ihm und lauschte in die Dunkelheit.
    »Jetzt höre ich es auch«, meinte Marcel und ging einen Schritt in die Richtung, aus der die Geräusche kamen.
    Lautlos folgte sie ihm. »Da. Schon wieder.«
    Sie ging an ihm vorbei und blieb neben einem grünen Müllcontainer stehen. Das leise Jaulen wurde lauter. »Es kommt aus dem Container.«
    Marcels Gesichtsausdruck verhärtete sich. Mit einem Schritt war er neben ihr, riss die Abdeckung nach oben und gemeinsam lugten sie hinein. »Mist. Man kann nichts erkennen. Aber da drin ist etwas.« Ohne auf seine Designerkleidung zu achten, wühlte er durch die Abfälle, schob Gemüsereste beiseite und zog eine Mülltüte nach der anderen aus dem Abfallbehälter. Achtlos ließ er den Müll auf den Gehweg fallen. Innerhalb kürzester Zeit türmte sich ein Müllberg um ihn auf.
    Lena starrte in den Müllcontainer und versuchte, zwischen dem Müll eine Bewegung zu entdecken. Das leise Winseln konnte nur von einem Hund stammen. Marcel hob die Hand und bedeutete ihr, sich nicht zu rühren. »Da hat sich was bewegt«, flüsterte Lena.
    »Wo?«, fragte Marcel. »Ich habe nichts gesehen.«
    Lena wies mit dem Zeigefinger in die linke hintere Ecke. »Siehst du? Schon wieder.«
    Marcel nickte und begann, die restlichen Tüten aus dem Container zu räumen. »Halt das Ding fest.«
    Lena stellte sich breitbeinig an die Seite, kontrollierte, ob die Fußdruckbremse festgestellt war, und obwohl sich der

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