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Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Titel: Yoga ist auch keine Lösung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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Stunde Yoga zu machen, um sie vom Grübeln abzuhalten; es half alles nichts. Spätestens bei der Kranichübung kamen die Tränen, die sie versuchte zurückzudrängen. Anna ahnte ja nicht, was diese Übung bei ihr auslöste und sie brachte es nicht über sich, ihr davon zu erzählen.
    In ihrer Verzweiflung buchte sie den Flug von Samstagvormittag auf Freitagvormittag um, damit sie mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen konnte. Auch wollte Jörg Brownie in München abholen und lieber mit dem Zug zurück nach Berlin fahren, um der Kleinen einen weiteren Flug zu ersparen. Das noch alles am Samstag vor der Hochzeit zu erledigen, wäre Lena zu stressig gewesen. Nun saß sie seit gut einer Stunde neben ihrem gepackten Koffer und fühlte sich traurig, wie nie zuvor in ihrem bisherigen Leben. Niemals hätte sie gedacht, wegen eines Mannes jemals so sehr leiden zu müssen. Die Sache mit Ron war anders gewesen. Sie hatte zwar auch gelitten, aber es war hauptsächlich ihr verletzter Stolz gewesen, wie sie sich nun mit etwas Abstand eingestehen konnte. Doch nun fühlte es sich an, als hätte jemand das Herz in ihrer Brust zerdrückt. Und auch wenn sie sich einredete, dass ein schnelles Ende besser war, als erst nach einigen Wochen zu bemerken, dass Peter ein gemeines Spiel mit ihr trieb, so schmerzte es nicht weniger.
    Mit einem Seufzen erhob sie sich von ihrem Bett, griff nach ihrem Koffer und zog ihn über die Poolebene in das Wohnzimmer.
    »Bist du fertig?«, fragte Maureen und begrüßte sie mit einem Küsschen auf die Wange.
    Lena nickte.
    »Irgendetwas stimmt doch nicht, und es hat nichts mit dieser Reise zu tun, also, was ist es?« Mit dem Zeigefinger hob Maureen Lenas Kinn an und zwang sie, ihr in die Augen zu sehen. »Warum redest du nicht mit mir? Ich dachte, wir wären Freunde.«
    Lenas schlechtes Gewissen gewann die Überhand und sie brachte es nicht über sich, Maureen erneut zu belügen. »Also gut. Aber gleich vorweg ... dich trifft keine Schuld. Das habe ich alles ganz alleine verbockt.«
    Maureen zog sie mit sich in die Küche, setzte sich auf einen Stuhl und stellte ihr einen frisch gepressten Orangensaft hin. Ohne ein Wort zu sprechen, sah Maureen sie auffordernd an. Nachdem sie einen Schluck Saft getrunken hatte, räusperte sich Lena und begann zu erzählen, was tatsächlich mit Peter gelaufen war. »Jetzt weißt du es, und ich wäre dir dankbar, wenn du dir einen Kommentar verkneifen könntest. Ich habe mich bewusst darauf eingelassen und muss nun mit dem Ergebnis leben.«
    Maureen faltete die Hände und schwieg.
    Lena trank ihren Saft leer und stand auf. »Ich sollte dann los. Brownie braucht noch ihr Beruhigungsmittel für den Flug.« Sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und ging ins Wohnzimmer, wo Negrito neben Brownie schlief.
    »Danke, dass du es mir erzählt hast«, sagte Maureen, die ihr geräuschlos gefolgt war. »Jetzt verstehe ich dein Verhalten der letzten Tage wenigstens. Ich konnte es mir einfach nicht erklären.«
    Lena nickte nur und weckte Brownie. »Hoffentlich leiden sie nicht zu sehr unter der Trennung.«
    »Am Anfang vermutlich schon, aber dann werden sie sicherlich glücklich sein. Trennungen gehören zum Leben dazu, auch wenn es schmerzt, so gibt es doch meist einen guten Grund.«
    Lena wusste nicht, ob sich Maureens Satz auf die beiden Hunde bezog, oder sie nicht doch vielmehr auf ihre eigene Situation anspielte. Mit Daumen und Zeigefinger öffnete Lena behutsam Brownies Schnäuzchen, um ihr die Tropfen hineinzuträufeln. Die Kleine ließ es ohne Widerstand gestehen, wenn sie anschließend auch den Kopf schüttelte, als könne sie dadurch die Flüssigkeit wieder los werden.
    Maureen nahm Brownie auf den Arm, streichelte sie und drückte sie an sich. »Machs gut, meine Süße und tu mir einen Gefallen: Beiß ordentlich in Jörgs edle Couch, das hat er nämlich verdient.«
    Lena schmunzelte.
    Ein Hupen erklang. »Das Taxi ist da. Ich muss los.«
    Maureen setzte Brownie in die für sie vorgesehene Reisetasche und zog Lena in ihre Arme. »Ich werde dich vermissen. Komm bald wieder und ...« Sie schob sie etwas von sich und sah sie an. Der Rest des Satzes, den Maureen hatte sagen wollen, blieb unausgesprochen. Lena wusste auch so, was Maureen ihr mit auf den Weg geben wollte.
    »In ein paar Tagen bin ich wieder hier«, versprach Lena und küsste Maureen rechts und links auf die Wange. »Liebe Grüße an Anna. Und denkt dran, dass Gladys heute kommt, um Negrito abzuholen.«
    »Als

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