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Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht

Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht

Titel: Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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von Technik ein Feuer zu entfachen. Auf Dathomir hatte sie einmal dabei zugesehen, wie man das machte.
    Ihre Hände waren fast taub, bis sie durch das Drehen eines runden Holzstücks gegen ein flaches endlich genügend Reibungshitze erzeugt hatte und ein erster glühender Funke aufsprang, gefolgt von einem dünnen Rauchfaden. Schnell legte Tenel Ka ein trockenes Blatt auf die glimmende Stelle und blies vorsichtig, bis eine kleine goldene Flamme am Blatt entlangzüngelte. Immer aufgeregter fügte sie nacheinander weitere Blätter und schließlich dünne Zweige hinzu.
    Nachdem ein heftiger Windstoß fast die schwache Flamme zum Verlöschen gebracht hätte, umgab sie ihr Feuer mit einem kleinen Schutzwall aus Erde, legte noch mehr Holz auf, und bald war das knisternde Feuer groß genug, sie zu wärmen und eine behagliche Lichtinsel zu schaffen.
    Bald darauf bemerkte Tenel Ka, dass die schon vorher wahrgenommen Bewegungen und das Scharren heftiger geworden waren – sehr viel heftiger.
    Und mit einem Mal fiel ein kreischendes Reptil, die ledrigen Schwingen ausgestreckt, wie ein Senkblei von der Decke! Die Kiefer zweier Schlangenköpfe schnappten nach ihr, ein Schwanz wie von einem Skorpion peitschte durch die Luft, und rasierklingenscharfe Klauen schlugen nach ihr.
    Als das Wesen auf sie zuschoss, riss Tenel Ka instinktiv einen Arm hoch, um das Gesicht zu schützen. Krallen verhakten sich in ihrem Fleisch, als die Höhlenwand hinter ihr kein weiteres Zurückweichen mehr zuließ. Die Fänge rissen eine klaffende Wunde in ihr nacktes Bein. Sie trat so fest sie konnte zu und traf die zweiköpfige Kreatur mit ihrem robusten Schuh. Im Zitterlicht des Feuers gerann Tenel Kas Blut, als sie sah, wie eine ganze Schar dieser grauenhaften Geschöpfe – jedes mit einer größeren Flügelspannweite als sie selbst aufrecht stehend maß – aus den dunklen Höhlennischen fiel und auf sie zuschwärmte.
    Sie kämpfte auf dem sandigen Boden um einen festen Stand, stemmte ihre Füße schließlich gegen die Felswand, stieß sich ab und arbeitete sich auf allen vieren Richtung Höhlenausgang.
    Mit den Schuhen trat sie ins Feuer und schleuderte  brennende Zweige gegen die heranflatternden Bestien. Asche und Glut, die ihre eigenen Beine versengten, bemerkte sie kaum. Eines der Reptilienwesen schrie vor Schmerz gellend auf.
    Tenel Ka spürte grimmige Genugtuung und stürzte hinaus in die pechschwarze Dschungelnacht.
    Die Monster folgten.
     

14
    Mit schussbereiter Waffe führte der TIE-Pilot seine Gefangenen zurück zur Lichtung, wo sich der kleine, primitive Unterstand befand, in dem er seit einiger Zeit lebte. »Deshalb also bist du vorhin angerannt gekommen«, flüsterte Jaina ihrem Bruder zu.
    »Du hattest sein Versteck hier gefunden.« Jacen nickte.
    »Ruhe!«, befahl der Imperiale mit schroffer Stimme.
    Schwer schluckend, die Kehle war ihr eng und trocken geworden, verschaffte Jaina sich in den länger werdenden Schatten des Abends einen Überblick über die kleine gerodete Fläche, zu der sie verschleppt worden waren. Neben ihnen plätscherte ein seichter Bachlauf, und es schien ihr unvorstellbar, wie der TIE-Pilot hier all die Jahre ohne den geringsten menschlichen Kontakt hatte überleben können.
    Das warme, freundliche Klima auf Yavin 4 hatte nur geringe Anforderungen an die Behausung des TIE-Piloten gestellt. Er hatte sich den dicken Stamm eines halb verbrannten Massassi-Baumes ausgehöhlt und eine Ansammlung gespaltener Äste schräg über dem Zugang befestigt. Dies zusammengenommen ergab einen zwar kargen, aber dennoch akzeptablen Raum – eine bescheidene Wohnhöhle.
    Jaina versuchte sich vorzustellen, wie lange der Imperiale dazu gebraucht haben mochte, mit einem scharfen Gegenstand – vielleicht einem Trümmerstück des abgestürzten TIE-Jägers – diesen Raum aus dem Stamm herauszuschälen.
    Der TIE-Pilot hatte aus hohlem, miteinander verbundenem Schilfröhricht ein Rohrleitungssystem gebaut, mit dem er das Wasser aus dem nahen Bachlauf bis in ein Auffangbecken innerhalb des Unterschlupfs leiten konnte. Darüber hinaus hatte er sich grobe Gerätschaften aus Holz, Waldkürbissen oder versteinerten Pilzen geschaffen. Der Mann hatte sich hinter seinem Eremitendasein verschanzt, war jeder Herausforderung aus dem Weg gegangen, mit der alleinigen Absicht, zu überleben und auf weitere Befehle zu warten. Offenbar hatte er immer darauf gehofft, dass eines Tages jemand kommen würde, um ihn zurückzuholen – aber das war niemals

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