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Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter

Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter

Titel: Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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wehren. »Aber«, fuhr ihre Großmutter fort, »ich versichere dir, dass deine Eltern so schnell wie möglich zurückkommen werden.«
    Vier Paare spärlich bekleideter männlicher Diener erschienen und brachten Polstersitze für die Prinzessin und ihre Großmutter. Tenel Ka ließ sich nieder und bemerkte erst in diesem Moment, dass sich mindestens zwei Dutzend weitere gutaussehende Diener auf dem Landefeld aufgestellt hatten. Sie schloss die Augen und seufzte. Sie hätte es wissen müssen. Es schien, als hätte Ta’a Chume während der Abwesenheit ihrer Eltern die Entscheidung getroffen, Tenel Ka mit soviel Pomp und Aufsehen wie möglich zu empfangen – wahrscheinlich um ihrer hoffnungsvollen Jedi-Enkelin zu beweisen, wie wunderbar es doch war, ein Mitglied der königlichen Familie zu sein. Tenel Kas Begeisterung hielt sich in Grenzen. Drei muskulöse junge Männer, die nur mit Lendenschurzen bekleidet waren, marschierten in die Mitte des Landefeldes und begannen mit einer rhythmischen Demonstration ihres gymnastischen Könnens. Andere Diener am Rand zückten Saiteninstrumente und Flöten und stimmten dazu eine musikalische Begleitung an. Während der Darbietung lehnte die ehemalige Königin sich zu ihrer Enkelin herüber und murmelte: »Du kannst dich wirklich glücklich schätzen.« Tenel Ka blinzelte überrascht.
    Ihre Großmutter vollführte mit der Hand eine umfassende Geste. »Alles, was du siehst – Hapes und seine dreiundsechzig Welten –, steht dir zur Verfügung.« Ein drängender Unterton schlich sich in ihre Stimme. »Nicht viele, denen es nicht gelingt, in den Kreis der Jedi-Ritter aufgenommen zu werden, haben eine solch angenehme Alternative. Schließlich braucht man, anders als bei den Waffen des Kampfes, zum Ausüben politischer Macht nicht beide Arme.«
    Tenel Ka verzog schmerzlich das Gesicht, und zwar nicht nur als Reaktion auf die unfaire Andeutung ihrer Großmutter, dass sie in ihrer Jedi-Ausbildung gescheitert sei, sondern auch weil einer der Akrobaten soeben einen zweifachen Handstandüberschlag ausgeführt hatte – eine Übung, die sie selbst unzählige Male absolviert und von der sie angenommen hatte, sie würde für immer dazu fähig sein. Sie hatte im Rahmen ihrer täglichen Sportübungen an der Jedi-Akademie sogar Saltos, Räder und Überschläge ausgeführt. Die Jedi-Akademie … sie vermisste sie bereits schmerzlich.
    Als die Turner ihr Programm beendet hatten, trat ein junger Mann vor und begann mit phänomenaler Behendigkeit zu jonglieren. Tenel Ka fühlte sich noch unbehaglicher, als sie verfolgte, wie er fünf Kristalle, Ringe und brennende Fackeln von Hand zu Hand wandern ließ und sie immer schneller hoch in die Luft schleuderte.
    Auch etwas, das ich nie mehr beherrschen werde, dachte Tenel Ka und presste die Lippen zu einer grimmigen schmalen Linie zusammen.
    Statt dessen versuchte sie sich auf das Gesicht des Jongleurs zu konzentrieren. Der junge Mann sah in der Tat sehr gut aus, aber in diesem Moment hätte Tenel Ka jeden Diener und Wächter auf der Landeplattform für nur einen einzigen Blick auf ein Gesicht eingetauscht, das einem Freund gehörte, sei es Jacen, Jaina, Lowbacca oder gar Master Skywalker …
    »Weißt du«, ergriff ihre Großmutter wieder das Wort und beugte sich zu ihr herüber, als sei ihr soeben ein ganz spezieller Gedanke gekommen, »vielleicht hat die Macht dir in Form deiner Verletzung nur klarmachen wollen, dass du niemals dazu bestimmt warst, ein Jedi-Ritter zu werden – dass deine Bestimmung stets die gewesen ist, eines Tages über Hapes zu regieren.«
    Tenel Ka stieß zischend den Atem aus, als hätte ihr soeben ein Rancor in den Bauch getreten. Sie fragte sich, ob ihre Großmutter nicht wenigstens dieses eine Mal tatsächlich recht hatte.

 

9
    Die Akustik im großen Hörsaal auf Yavin 4 transportierte sogar ein geflüstertes Wort von der Bühne bis zu jedem Sitzplatz in der Halle. Aber heute stand kein Dozent am Ende des langen Raums, und Jainas Schritte waren so langsam und zögernd, dass ihre Stiefel kein Geräusch erzeugten. Bis auf Jacen und Lowie, die ganz vorn auf Steinbänken saßen, war das Auditorium völlig leer.
    Nein, nicht ganz leer. Bilder von einer selbstbewussten jungen Kriegerin von Dathomir erschienen vor Jainas geistigem Auge: Tenel Ka, wie sie ihre Tasse hob, um auf ihre Freundschaft anzustoßen, Tenel Ka, wie sie ihr Haar in Vorbereitung auf die in der Jedi-Schulung vorgeschriebenen Trainingszyklen zu Zöpfen flocht,

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