Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
ungehalten an den nächsten Diener in ihrem Gefolge wandte. »Ich habe die Prinzessin nicht gerufen. Wie konnte sie dann –«
» Ich habe sie gerufen«, fiel Luke ihr ins Wort.
Ta’a Chume schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Wir hätten jeden Funkspruch aus Eurem Schiff aufgefangen.«
Luke nahm ihre Verwirrung mit dem Anflug eines Lächelns zur Kenntnis. »Ich habe keinen Sender benutzt«, sagte er. »Ich habe sie mit Hilfe der Macht gerufen. Wahrscheinlich würdet Ihr Euch wünschen, es wäre nicht so, aber Tenel Ka ist schon viel mehr Jedi, als Ihr ahnt.«
Die Matriarchin hob den Kopf, doch der Ausdruck ihrer Augen war undeutbar. »Wir werden sehen, Jedi-Meister. Durchaus möglich, dass die Prinzessin von ihrem närrischen Vorhaben ablässt.«
»Ist es für Euch in irgendeiner Weise von Bedeutung, was die Prinzessin für sich selbst will?« fragte Luke ganz offen. »Ich weiß, dass es für ihre Eltern sehr wichtig ist. Als ich zuließ, dass sie meinen Schutz auf Yavin 4 verließ, um nach Hapes zurückzukehren, nahm ich an, dass ihre Eltern hier auf sie warten würden. Aber vielleicht hätte ich sie nicht so schnell wegschicken sollen. Wo sind Teneniel Djo und Euer Sohn Isolder?«
Luke sah, wie ein Ausdruck der Unschlüssigkeit die Augen der Matriarchin verdüsterte, und er spürte, dass sie zu entscheiden versuchte, ob ihr besser mit einer Lüge oder mit der Wahrheit gedient wäre. Schließlich antwortete sie: »Obgleich ich nicht mehr über den Hapes-Cluster herrsche, habe ich noch immer meine Informationsquellen. Ich habe auf diesem Weg erfahren, dass ein Attentat auf die königliche Familie geplant sei, daher habe ich meinen Sohn und seine Gattin gedrängt, einem anderen Sonnensystem einen Staatsbesuch abzustatten – um über die Liberalisierung unserer Handelsabkommen zu sprechen. Die Verhandlungen sollten tunlichst auf höchster Ebene stattfinden, daher waren mein Sohn und seine Gattin sehr leicht zu dieser Reise zu überreden. Niemand außer mir und meinem vertrauenswürdigsten Berater wissen, wann sie abgereist sind und wohin.
Tenel Kas Unfall war eine unerwartete Komplikation, die sie, unglücklicherweise in Gefahr bringen könnte, indem dadurch Attentäter angelockt werden wie Piranhakäfer, die Blut gewittert haben. Die Prinzessin dürfte hier bei mir sicherer aufgehoben sein als in Eurem primitiven Tempel, Sie geht Euch eigentlich gar nichts mehr an, Jedi.«
Luke schüttelte den Kopf. Er war nicht bereit, so schnell aufzugeben. »Ob sie mich noch etwas angeht oder nicht, darüber entscheidet allein Tenel Ka – wenn sie soweit ist.«
Jacen sah sich in seinem ihm zugewiesenen Zimmer um und schüttelte staunend den Kopf. Es war kaum zwei Stunden her, seit er erfahren hatte, dass Tenel Ka eine echte Prinzessin und Erbin des gesamten Hapes-Clusters war. Er hatte sich mit dieser Vorstellung noch nicht abfinden können. Und nun das.
Sein Zimmer war weitaus luxuriöser eingerichtet als jedes beliebige im Imperialen Palast auf Coruscant, Schwere exotische Düfte erfüllten die Luft sowie der Klang von dahinplätscherndem Wasser, leiser Musik und zwitschernden Flugwesen. Dekorative Brunnen sprudelten, in jedem Zimmer, jedem Korridor, jedem Hof und Garten und bildeten zusammen ein melodisches Wasserkonzert.
Hier war Tenel Ka aufgewachsen? Er konnte es noch immer nicht glauben. Warum hatte sie keinem ihrer Freunde etwas davon erzählt? Onkel Luke hatte es natürlich gewusst, aber welchen Grund konnte Tenel Ka gehabt haben, die Wahrheit so lange vor ihren Freunden zu verbergen? Jacen verstand es genauso wenig wie ihre Weigerung, mit ihm zu reden, nachdem er sie mit seinem Lichtschwert so schwer verletzt hatte.
Er krümmte sich innerlich vor Qual bei dem Gedanken daran, welches Leid er seiner Freundin zugefügt hatte. Jacen hatte keine Ahnung, wie Onkel Luke es geschafft hatte, Tenel Kas scharfzüngige Großmutter zu überreden, den Zwillingen und Lowie zu gestatten, einen ganzen Monat auf Hapes zu verbringen. Er wusste nur, dass Luke zum verabredeten Zeitpunkt zurückkommen würde, um drei oder – er hoffte es inständig – vier junge Jedi-Ritter abzuholen.
Ein ganzer Monat. Er musste so bald wie möglich mit Tenel Ka über den Unfall sprechen, um die Atmosphäre zwischen ihnen zu reinigen. Aber was sollte er sagen? Sie war nicht mehr die Person, die er auf dem Dschungelmond gekannt hatte. Zumindest nicht zur Zeit. Aber andererseits war sie nie die Person gewesen, für die er sie gehalten
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