Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
einige Zeit, um mich frisch zu machen.«
Lowie knurrte seine Zustimmung, und Jacen sagte: »Hey, ich auch. Ich denke, wir würden uns alle viel wohler fühlen, wenn unser erster Abend hier nicht ganz so formell verlaufen würde.« Sein Grinsen, das auf Ta’a Chume zielte, war charmant und ansteckend. »Und wir sind alle noch ziemlich müde von der Reise.«
Indem sie Tenel Ka mit einem kurzen Blick bedachte, der ausdrückte, dass sie sich beim nächsten Mal nicht so schnell geschlagen geben würde, nickte die Matriarchin. »Na schön, dann lasse ich die Servierdroiden hierher kommen.«
Ta’a Chume verließ Tenel Kas privates Heiligtum, und sie entspannten sich und waren froh über die Änderung der Pläne für den Abend. Tenel Ka warf ihren Freunden einen dankbaren Blick zu und meinte dann: »Ich zeige euch die Erfrischungszellen, ehe unser Essen gebracht wird.« Sie war gerade aufgestanden, um sie zur Tür zu geleiten, als plötzlich der polierte Steinfußboden unter ihr zu schwanken begann. Ein durchdringendes Grollen brachte die Luft zum Schwingen, begleitet von einem heftigen Schlag, der Tenel Ka auf die Knie sacken ließ.
Lowbacca schrie entsetzt auf, und MTD erklärte: »Du meine Güte, ja! Master Lowbacca wünscht die Ursache dieses Lärms und der Unruhe zu erfahren.«
»Ja«, sagte Jacen, »du hast uns nicht gewarnt, dass es bei euch Erdbeben gibt.«
Tenel Ka drehte sich um und sah, wie der Wookiee sich auf die Füße kämpfte und dann den Zwillingen beim Aufstehen behilflich war. »Das war kein Erdbeben«, sagte sie grimmig und eilte zur Tür. »Kommt mit!«
Tenel Kas Herz raste, allerdings nicht auf Grund der körperlichen Anstrengung, als die vier durch den Korridor zum privaten Speisesaal stürmten. Dicke Qualmwolken wogten am Ende des überdachten Durchgangs. Sie spürte, wie ihr Magen sich verkrampfte.
Ihre Angst ließ ein wenig nach, als sie zwei Wächter aus den wallenden, rußschwarzen Wolken auftauchen sah. Zwischen ihnen befand sich Tenel Kas Großmutter und musste gestützt werden. Rettungstrupps erschienen, um die Flammen zu löschen, die noch immer im Speisesaal loderten. Ta’a Chume hustete krampfhaft und gab dann den Wächtern mit einer herrischen Geste zu verstehen, dass sie ihrer Hilfe nicht länger bedurfte und durchaus dazu in der Lage war, nun wieder aus eigener Kraft zu gehen.
»Niemand wurde verletzt«, erklärte sie mit krächzender Stimme.
»War das etwa eine Bombe?« wollte Tenel Ka wissen.
Ihre Großmutter scheuchte alle dorthin zurück, woher sie gekommen waren. »Ja. Im Speisesaal«, sagte sie. »Wir müssen sofort verschwinden.«
»Aber wir hatten doch eigentlich im Speisesaal sitzen sollen!« Jaina erbleichte. »Demnach war diese Bombe –«
Die Matriarchin nickte. »– für mich und die Prinzessin bestimmt.«
14
Die königliche Yacht, ein hapanischer Wasserdrachen, glitt mit Höchstgeschwindigkeit über die Ozeanwellen, wobei ihre Antriebsdüsen einen dichten Gischtschleier hinter dem Schiff erzeugten, Heller Sonnenschein drang durch die Fensteröffnungen aus Transparistahl, und der frische Geruch von Salzwasser und Seetang lag in der Luft.
Tenel Ka lehnte an einer Fensteröffnung und betrachtete mit halbgeschlossenen Augen die funkelnden und tanzenden Lichtreflexe auf dem Wasser. Sie hatte die Insel Riffheim stets als ihre Sommerfrische betrachtet, als einen Ort, an dem sie die Sonne, die Brandung und den frischen Seewind genießen konnte. In Wahrheit war die Insel jedoch eine Festung, eine sichere Zuflucht in Zeiten der Gefahr und Unruhen.
»Ich fühle mich krank«, sagte Jaina. »Und zwar geistig wie körperlich.«
Tenel Ka, die sich von den Bewegungen der Yacht, während sie über das Wasser schoss, in einen Halbschlaf hatte wiegen lassen, schreckte hoch und schaute sich mit einem überraschten Blinzeln um. »Was ist denn los, Jaina?«
»Ist dir eigentlich klar, dass es nur wenige Minuten waren, die uns davor bewahrt haben, von dieser Bombe in Stücke gerissen zu werden?« fragte Jaina immer noch fassungslos. »Vielleicht bin ich auch nur ein wenig seekrank von diesem Wellengang hier draußen.«
Tenel Ka ließ ihren Blick von einem ihrer Freunde zum nächsten wandern. Jaina sah nicht allzu gut aus. Ihr glattes braunes Haar, das vor Schweiß ganz stumpf war, hing ihr in feuchten Strähnen ins bleiche Gesicht und in den Nacken. Lowie, der neben Ta’a Chume saß, die die Yacht mit lässiger Kompetenz lenkte, schien sich viel zu sehr für den
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