Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
Navigationscomputer zu interessieren, als dass der Seegang ihn hätte beeinträchtigen können. Und Jacen schien das Ganze als ein aufregendes Abenteuer zu betrachten, das er mit einem lausbubenhaften Vergnügen genoss.
»Du wirst dich schon wieder erholen«, versuchte Tenel Ka ihre Freundin zu trösten.
Tenel Kas Großmutter meldete sich von ihrem Platz im Bug des Schiffes zu Wort. Obgleich königliche Wachen sie begleiteten, zog die ehemalige Königin es vor, die Yacht selbst zu lenken. »Wir sind fast bei der Festung. Dort bist du in Sicherheit.«
Tenel Kas Augen verengten sich misstrauisch, als ihr die Worte ihrer Großmutter richtig bewusst wurden. »Hättest du nicht lieber sagen sollen, dass wir in Sicherheit sind?«
»Natürlich, du und deine Freunde, ihr werdet dort in Sicherheit sein«, meinte ihre Großmutter ausweichend.
»Und wo bist du?« wollte Tenel Ka wissen.
»Die meiste Zeit bei dir, aber ich weiß nicht, ob ich die Untersuchung dieses Bombenattentats jemand Fremdem anvertrauen kann. Bis ich diesem Komplott gegen uns richtig auf den Grund gegangen bin, muss ich wahrscheinlich mehrmals zwischen Riffheim und dem Brunnenpalast hin und her reisen.«
Jainas Augen weiteten sich besorgt. »Ihr wollt uns allein auf der Insel zurücklassen?«
»Eine vollständige Wachmannschaft bleibt zu eurem Schutz ebenfalls dort«, beruhigte Ta’a Chume sie. »Und Botschafterin Yfra wird euch immer dann Gesellschaft leisten, wenn ich nicht da bin.«
Lowbacca drehte sich auf dem Platz des Navigators halb um und nuschelte eine Frage. »Master Lowbacca möchte gerne wissen, ob die Insel vor uns unser Bestimmungsort ist«, dolmetschte MTD.
Jacen und Jaina traten, an die vordere Fensteröffnung, um den dunklen Schemen zu betrachten, der sich aus dem vom Sonnenschein funkelnden Wasser erhob.
»Ja«, erwiderte Tenel Kas Großmutter, »das ist Riffheim.«
Tenel Ka machte keinerlei Anstalten, nach vorn zu gehen und einen Blick auf die Insel zu werfen. Sie war bereits so oft dort gewesen, dass sie längst wusste, was sie erwartete. Das Bild änderte sich nie. Sie schloss die Augen und stellte sich die Felsnadeln vor, die aus den schäumenden Fluten des Ozeans herausragten. Sie sah vor ihrem geistigen Auge den in Meeresspiegelhöhe liegenden Eingang zur Einlaßhöhle, sah die steilen Steinmauern der eigentlichen Festung, die versteckte Bucht mit ihrem kristallklaren Wasser, wo sie früher immer so gerne geschwommen war, die schwindelnden Höhen der Brustwehren auf den unüberwindlichen Mauern, auf denen sie entlang rennen und den Wind spüren konnte, der mit ihren Haaren spielte, die dampfenden Thermalquellen im Keller, die frisches Wasser zum Baden, Kochen und Trinken lieferten.
Tenel Ka erkannte plötzlich, dass sie trotz allem Heimweh nach diesem Ort gehabt hatte, mit dem so viele ihrer glücklichsten Erinnerungen an ihre Kindheit verbunden waren, Erinnerungen an eine sorglose Zeit mit ihren Eltern. Auf ihrem Gesicht deutete sich der Hauch eines Lächelns an. Sie schlug die Augen auf und trat neben Jacen. »Ich kann es kaum erwarten, euch mein Zuhause zu zeigen.«
Obgleich die Matriarchin anbot, sich um Unterkünfte für ihre Gäste zu kümmern, bestand Tenel Ka darauf, persönlich passende Räumlichkeiten für jeden der jungen Jedi-Ritter auszuwählen.
Lowbaccas Zimmer machte einen äußerst massiven Eindruck. Es befand sich in einer Gebäudeecke, wo zwei der Schutzwälle der Festung aufeinander trafen. Die Einrichtung des Zimmers war spartanisch. Der einzige Schmuck waren ein Zierspeer an einer der inneren Wände und ein fadenscheiniger Wandteppich an der anderen. Aber durch die Fenster in den beiden Außenwänden bot sich dem Bewohner des Zimmers ein atemberaubender Blick über die senkrecht abfallenden Festungsmauern auf die schroffen Klippen und den Ozean tief unten. Lowbacca ging sofort zu einem der Fenster und blickte mit einem derartig verzauberten Gesichtsausdruck durch das Kraftfeld, das die Fensterscheibe ersetzte, dass Tenel Ka sicher sein konnte, für ihn die richtige Auswahl getroffen zu haben.
»Seien Sie bloß vorsichtig, Master Lowbacca«, quiekte MTD ängstlich. »Wenn ich dort hinabstürzen sollte, dann dürften meine Schaltkreise irreparable Schäden davontragen.«
Für Jaina wählte Tenel Ka die Unterkunft, die sie stets nur als das ›Spielzimmer‹ gekannt hatte. Es hatte einmal Tenel Kas Urgroßvater gehört, dessen Hobby darin bestand, alle möglichen Maschinen zu erfinden und daran
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