Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
für einen derartigen Reichtum keine Verwendung.«
»Du kannst dich deinen Pflichten nicht entziehen, und schon gar nicht, indem du unverschämt wirst. Dies hier ist keine Vergnügungsreise. Es gibt immer noch eine Menge Arbeit zu erledigen. Wir müssen an einem wichtigen diplomatischen Treffen teilnehmen, und darauf musst du dich vorbereiten.«
»Ich habe an deinem wichtigen Treffen keinerlei Interesse, Großmutter.«
Jacen, Jaina und Lowbacca standen unbehaglich herum und wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten, während Tenel Ka sich mit der Matriarchin stritt.
»Solange du zum Königlichen Haus von Hapes gehörst, Tenel Ka, wirst du weiterhin diplomatische Anweisungen entgegennehmen und lernen, wie man ein nützliches Mitglied deiner Blutlinie wird«, schnappte ihre Großmutter.
Tenel Ka funkelte wütend zurück. Sie hatte unwillkürlich eine Hand zur Faust geballt. »Was bringt dich zu der Annahme, dass ich als Teil des königlichen Hauses hier bleiben möchte? Ich befinde mich noch immer in der Ausbildung zum Jedi-Ritter.«
Die Matriarchin lachte spöttisch. »Erspare mir bitte deine Phantastereien, Kind, und stelle dich der Realität. Im Augenblick ist der mairanische Botschafter zu uns unterwegs, und wir müssen gleich zum Strand hinuntergehen, um ihn zu empfangen. Zieh deinen Mantel an. Ich habe ihm versprochen, dass du ihn empfangen wirst.«
»Du hast mich aber nicht gefragt«, sagte Tenel Ka.
»Dazu bestand keine Veranlassung«, erwiderte die Matriarchin. »Du konntest unmöglich etwas anderes vorhaben, wie ich dir gerade schon erklärt habe.«
»Ich brauche keine diplomatische Ausbildung. Ich bin eine Kämpferin, keine Politikerin«, sagte Tenel Ka und deutete mit einer umfassenden Geste auf die Rüstung aus Reptilienhaut, die sie angelegt hatte, um hervorzuheben, dass sie Dathomir als den Sitz ihres wahren Erbes betrachtete.
»Hey, hm, Tenel Ka?« ergriff Jacen unsicher das Wort und räusperte sich wiederholt. »Äh, ich meine, du musst natürlich deine eigenen Entscheidungen treffen und so weiter … aber erinnerst du dich daran, was Master Skywalker sagt? Dass Jedi allzeit bereit sein sollen, etwas Neues zu lernen, dass sie ihre Kraft aus dem Wissen ziehen sollen – wo immer sie es finden? Mir scheint, dass du, auch wenn du eine gute Kämpferin bist, eines Tages die Fähigkeiten wirst nutzen können, die deine Großmutter dich lehren möchte.«
»Ich bin mit ihrer Politik nicht einverstanden«, sagte Tenel Ka.
Jacen zuckte die Achseln. »Niemand verlangt von dir, alles so zu tun, wie sie es wünscht.«
Die Matriarchin bedachte den unverschämten jungen Mann mit einem zornigen Blick, und das brachte Tenel Ka zu ihrem Entschluss. »Na schön, ich tue es«, sagte sie, »aber ich tue es auf meine Art und Weise. Das ist eine Tatsache.«
»Oh, wunderbar!« rief MTD an Lowbaccas Gürtel. »Darf ich diese Gelegenheit ergreifen und Sie, Mistress Tenel Ka, daran erinnern, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil meiner Programmierung aus Subroutinen von Protokolldroiden entnommen wurde? Wenn ich Ihnen bei Ihren politischen Aufgaben in irgendeiner Weise behilflich sein kann, biete ich Ihnen gerne meine Dienste an.«
Die alte Matriarchin verzog entsetzt das Gesicht.
Tenel Ka grinste insgeheim. »Vielen Dank, MTD. Ich nehme dein Angebot an. Lowbacca, ich möchte, dass du mich begleitest, wenn ich den mairanischen Botschafter treffe.«
Tenel Ka ergriff den Mantel mit ihrer gesunden Hand und versuchte ihn sich über die Schultern zu werfen, aber die linke Seite rutschte herunter, so dass ihr linker Armstumpf unbedeckt blieb. Als die Matriarchin Anstalten machte, ihr zu helfen, entzog Tenel Ka sich ihr und griff mit der rechten Hand schnell herum, um das Kleidungsstück an Ort und Stelle zu ziehen.
»Es ist sicher gut, in seinem Denken und Handeln unabhängig zu sein, mein Kind«, sagte die Matriarchin. »Achte nur darauf, dass du es damit nicht übertreibst.«
Königliche Wachen hatten am äußersten Rand des Riffs, wo schaumgekrönte Weilen an den Felsen nagten, einen Polstersessel aufgestellt. Die feuchte Luft roch nach Salz und ozeanischer Frische. Die alte Matriarchin hielt sich zurück und beschränkte sich darauf, das Geschehen aus der Entfernung zu beobachten.
Tenel Ka begab sich in ihrem wallenden Mantel zu dem Sessel, ohne auf weitere Anweisungen ihrer Großmutter zu warten. Während sie das mit Regenbogensteinen besetzte Diadem auf ihrem kräftigen rotgoldenen Haar
Weitere Kostenlose Bücher