Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
sie dazu zu bringen, sie in Ruhe zu lassen. »Ich kann das Gehirn nicht finden«, sagte er. »Das Ding scheint ausschließlich aus Reflexen zu bestehen. Alles, was ich spüre, ist Hunger und nochmals Hunger.«
»Nun, mit seinem Hunger wird es wohl noch eine Weile leben müssen«, meinte Jaina lakonisch.
»Ja, wirklich! Dem kann ich nur beipflichten«, bemerkte MTD.
Sekunden später hatten sie sicheres Gewässer erreicht. Jaina und Lowie suchten sich einen neuen Kurs, stellten die notwendigen Berechnungen an und lenkten den Wellengleiter manuell in die Richtung, die sie zum Riffheim zurückführen musste.
Als Jacen zu Tenel Ka schaute, um sich zu vergewissern, dass sie unversehrt war, gewahrte er zu seiner Überraschung einen Ausdruck der Ruhe und Zufriedenheit in ihrem Gesicht, während sie den Dolch in die Scheide an ihrer Hüfte zurückschob. Sie erschien ihm so lebendig und selbstsicher, wie er sie seit ihrem schicksalhaften Lichtschwertduell auf Yavin 4 nicht mehr gesehen hatte.
»Wir sind wirklich hervorragende Krieger«, sagte Tenel Ka. »Es gibt nichts Besseres als ein wenig Konditionstraining, um sich die Zeit zu vertreiben.«
Lowbacca gab ein zustimmendes Grunzen von sich. MTD piepte, schenkte sich jedoch einen weiteren Kommentar. Jaina musterte Tenel Ka verblüfft, aber Jacen lachte. »Ja, wir sind wirklich ein tolles Team, nicht wahr? Echte junge Jedi-Ritter.«
Tenel Ka war Jacen dabei behilflich, die Verletzungen an seinem Arm zu verbinden, und er verrieb ein wenig Wundsalbe aus dem Erste-Hilfe-Kasten des Wellengleiters auf einem schmerzhaften Schnitt an seiner Wange. »Ich glaube nicht, dass Botschafterin Yfra an ein derartiges Abenteuer dachte, als sie uns diesen Ausflug spendierte«, sagte sie. »Aber ich fand es trotzdem recht vergnüglich.«
Lowbacca knurrte und deutete auf die Navigationskonsole. »Du liebe Güte! Master Lowbacca meint, es wäre vielleicht ein wenig verfrüht, sich schon wieder in Sicherheit zu fühlen«, übersetzte MTD. »Er glaubt nämlich, dass unser Abenteuer kein Zufall war.«
»Was meinst du?« fragte Jacen. »Ich habe keine Ahnung, was diese Zahlen bedeuten.«
»Ich glaube, er meint dies dort.« Jaina deutete mit einem Kopfnicken auf die Konsole, wo die vorprogrammierten Kurskoordinaten zu lesen waren. »Der Autopilot war entsprechend eingestellt, um uns mitten in dieses Feld mörderischen Seetangs hineinzumanövrieren – und nicht mehr zurückzubringen.«
17
Das gurgelnde, plätschernde Geräusch kleiner Wellen, die gegen steinerne Docks und vor Anker liegende Boote leckten, erfüllte die Höhle. Mit jedem Atemzug nahm Tenel Ka die Ruhe auf, die vom frischen Geruch des Salzwassers und von dem kühlen, soliden Gestein ringsum ausging. Sie saß mit nackten und über Kreuz geschlagenen Beinen da und bediente sich einer Beruhigungstechnik der Jedi, um ihre Gedanken zu klären.
Dabei ließ sie ihren Blick von einem ihrer Freunde zum anderen wandern.
Jaina, die mit dem Kopf unter der Kontrolltafel verschwunden war und deren Füße in die Luft ragten, untersuchte die Lenkvorrichtungen des Wellengleiters. Über ihr bediente Lowbacca den Navigationscomputer. Von Zeit zu Zeit reichte er Jaina verschiedene Werkzeuge hinunter, die sie benötigte. Tenel Ka empfand einen kurzen Schmerz des Bedauerns und der Unterlegenheit, während sie verfolgte, mit welcher Sicherheit und mit welchem Geschick ihre Freunde zu Werke gingen. Ihnen war überhaupt nicht bewusst, wie leicht es ihnen fiel, die eine oder die andere Hand zu benutzen.
Jacen lag neben Tenel Ka auf dem Felsvorsprung. Seine rechte Hand tauchte tief ins Wasser, während die Finger der linken über die Oberfläche strichen und versuchten, ein amphibisches Lebewesen so nahe heranzulocken, dass er es mit der bloßen Hand fangen konnte.
»Reich mir mal den Hydroschraubenschlüssel, Lowie«, bat Jaina mit gedämpfter Stimme. »Ich muss diese Metallverkleidung abmontieren.« Ohne von seiner Arbeit aufzuschauen, angelte der Wookiee mit einer feingliedrigen Hand das gewünschte Werkzeug aus der Kiste hinter ihm und gab es seiner Partnerin.
Es ist so einfach mit zwei Armen, dachte Tenel Ka. Für einen kurzen Augenblick keimte ein Gefühl des Neids in ihr auf, doch sie verdrängte es ebenso rasch, wie es gekommen war, nicht bereit, sich solch irrationalen Reaktionen hinzugeben. Selbst wenn sie noch beide Hände gehabt hätte, wäre sie nicht in der Lage gewesen, die Dinge zu vollbringen, die Lowbacca mit seinen langen,
Weitere Kostenlose Bücher