Young Jedi Knights 04 - Lichtschwerter
Dutzende von Zuschauern, die Balkone, die in grotesken Winkeln an die Wandung montiert waren und weiteren Zuschauern bei Nullgravitation Platz boten.
Sturmtruppler standen kolonnenweise auf den Balkonen und hielten sich an den Geländern fest. Die anderen Schüler der Schatten-Akademie saßen auf ihren Plätzen und warteten gespannt auf den Beginn des Spektakels. Er straffte sich und fragte sich unwillkürlich, ob er der bevorstehenden Prüfung gewachsen sein würde. Was hatte Brakiss erklärt? Was sollte Zekk jetzt tun?
Gesteinsbrocken trieben wie kleine Mini-Asteroiden im Mittelpunkt der offenen Arena, zusammen mit Metallkisten, kleinen Frachtcontainern und verschiedenen geometrischen Konstruktionen. Lange Durastahlröhren schwebten frei im Raum. Zekk konnte sich keinen Reim auf diese zufällige Ansammlung großer und kleiner Objekte machen. Plötzlich begriff er: Es waren Hindernisse. An der gekrümmten Wand am anderen Ende der Arena gewahrte Zekk die transparente Blase einer Beobachtungskuppel. Mit seinen scharfen Augen nahm er darin mehrere Gestalten wahr, Gestalten, die er erkannte: den in eine silberne Robe gehüllten Brakiss; die furchteinflößende Schwester der Nacht, Tamith Kai, mit ihrer ausladenden ebenholzschwarzen Frisur; die in eine schwarze Rüstung gezwängte Gestalt Qorls, des TIE-Piloten.
Master Brakiss beugte sich vor und sprach in einen Stimmverstärker. Seine Worte hallten durch das Amphitheater, und sämtliche Hintergrundgeräusche verstummten.
»Ihr alle, die ihr euch hier versammelt habt, werdet jetzt Zeugen der Auswahl eines Führers für unsere neuen Dunklen Jedi-Schüler – eines Führers, der der erste General der Streitkräfte unserer Schatten-Akademie sein wird, wenn das Zweite Imperium seinen Feldzug beginnt, um die Galaxis zurückzuerobern. Hier, vor euren Augen, wird der große Kampf stattfinden.«
Auf der anderen Seite des Raums, wohin die Sicht teilweise durch die in der Luft schwebenden Hindernisse versperrt wurde, öffnete sich eine weitere Luftschleuse, und eine dunkle Gestalt erschien. Wegen des umhertreibenden Gerümpels konnte Zekk nicht erkennen, wer es war.
Brakiss ergriff wieder das Wort. »Dies ist ein Kampf auf Leben und Tod zwischen Zekk« – er hielt inne, aber keiner der Schüler applaudierte; sie waren so klug, sich ruhig zu verhalten, da sie dem Sieger aus diesem Duell später würden folgen und gehorchen müssen – »und Vilas!«
Zekk wandte sich um, hielt den Lichtschwertgriff vor sich hoch, während er den jungen Mann mit der ausgeprägten Stirn von Dathomir, Tamith Kais stärksten und mächtigsten Schüler, musterte. Vilas hielt sein Lichtschwert kampfbereit.
Vilas stieß sich von der gegenüberliegenden Wand ab und flog auf die Hindernisse in der Raummitte zu. Zekk schaltete seine Waffe ein und tat das gleiche, um im freien Raum auf seinen Gegner zu treffen. Zekks Herz hämmerte wild, und er erkannte, dass dies trotz seiner Nervosität genau die Art von Kampf war, nach der er sich gesehnt hatte. Wie viele Male seit seinem Eintritt in die Schatten-Akademie war Vilas sein Gegner gewesen? Nach dem heutigen Tag würde niemand mehr fragen müssen, wer der bessere Schüler wäre.
Vilas erhob seine spöttische, ölige Stimme. »Wenn du jetzt die Waffen streckst, mein lieber junger Müllsammler, dann gebe ich mich vielleicht damit zufrieden, dich nur zu verstümmeln.« Er lachte. Zekk spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Norys oder eins der anderen Mitglieder der Verlorenen musste Vilas seinen beleidigenden Spitznamen verraten haben. Müllsammler .
Zekk griff in das schwebende Gerümpel und fand einen spitzen, länglichen Stein aus eisenhartem Meteoritenmaterial. Er packte ihn. »Wenn du glaubst, dass der Sieg so leicht sein wird, Vilas, dann bezwinge ich dich, ehe du nur einmal blinzeln kannst!«
Zekk schleuderte den Stein mit aller Kraft. In der Nullgravitation raste der Meteorit auf den gegnerischen Dunklen Jedi zu – während gleichzeitig der Schwung, mit dem er den Stein geworfen hatte, Zekk in der Schwerelosigkeit nach hinten taumeln ließ. Er prallte mit dem Kopf gegen einen der metallenen Frachtbehälter. Ein greller Schmerz explodierte in seinem Schädel. In den Ohren ertönte ein schrilles Klingeln. Er klärte seinen Blick gerade noch rechtzeitig, um sehen zu können, wie Vilas lässig dem fliegenden Stein auswich.
Vilas lachte. »Ist das alles, was du zustande bringst, Müllsammler?«
Zekk sah ein, dass er töricht gewesen war.
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