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Z - Das Spiel der Zombies

Z - Das Spiel der Zombies

Titel: Z - Das Spiel der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thomas Ford
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wirklich Hilfe.«
    »Und was jetzt?«, wollte Josh wissen. »Spielen wir jetzt weiter?«
    »Du schon«, sagte Scrawl. »Wir werden Stazio hier rausholen. Du gehst wieder zum restlichen Team. Die sind an der Achterbahn. Weißt du, wo das ist?«
    Josh nickte. »Braucht ihr wirklich keine Hilfe mit ihm?«
    Scrawl schüttelte den Kopf. »Alles okay. Geh nur. Ach, übrigens, gratuliere zu deinem ersten Abschuss.«
    Bei all der Aufregung hatte Josh den Zombie schon völlig vergessen. Er sah zu dem qualmenden, verkohlten Etwas am Boden und schluckte. »Danke.«

12
    Josh starrte in das Terrarium auf Charlies Schreibtisch und sah der Mechaspinne zu, wie sie ihr Netz spann. Ihr zierlicher Körper bewegte sich hin und her, während die Seide aus ihren Drüsen schoss. Die Spinnenbeine mit ihren ausgeklügelten Gelenken tanzten ballettartig über das Netz, die Spinne bewegte sich in einer Spirale vom Zentrum ihrer Behausung zur Glaswand.
    »Ist sie nicht wunderschön?«, schwärmte Charlie. »Es ist eine Goldene Seidenspinne.«
    »Ja, sie ist wirklich hübsch«, stimmte Josh zu.
    Der längliche Spinnenkörper funkelte goldbraun, die langen Beine waren schwarz gestreift. Auf ihrem Rückenpanzer hatte sie ein Muster aus weißen Pünktchen.
    »Wenn sie echt wäre, würde ich ihr Motten und Bienen zu fressen geben«, meinte Charlie.
    »Hast du schon mal eine echte gesehen?«, wollte Josh wissen.
    Charlie schüttelte den Kopf. »Nur auf Bildern. Angeblich versuchen Biologen, sie im Labor aus gefrorenen Eiern zu züchten, aber es wird noch eine ganze Weile dauern, bis einer von uns eine echte sieht.« Sie seufzte. »Noch so’n Mist, den unsere Vorfahren gebaut haben.«
    »Meine Eltern erlauben mir keine Mechatiere«, bemerkte Josh. »Meiner Mutter machen sie Angst.«
    Charlie lachte. »Aber ich dachte, sie erschafft Fabelwesen?«
    Josh musste auch lachen. »Ja, ich weiß. Seltsam, oder? Aber sie sagt, wenigstens sind das echte Lebewesen.«
    »Ich spare für eine Vogelspinne«, erklärte ihm Charlie. »Ich weiß auch schon genau, welche ich haben will. Avicularia metallica , die Rotfußvogelspinne.«
    »Rotfuß? Das klingt aber nicht sehr spinnenmäßig.«
    Charlie schüttelte den Kopf. »Du solltest sie mal sehen«, sagte sie. »Sie sind ganz schwarz, bis auf die rötlichen Fußspitzen. Sie leben in Bäumen und berühren nie die Erde. Das mag ich total an ihnen: Sie blicken immer von oben auf die Welt herab.« Sie lächelte. »Ich hab schon fast genug gespart. Noch zwei Abschüsse und sie gehört mir.«
    Josh ging vom Terrarium weg zum Fenster und sah auf die Straße hinaus. Es war Sonntagnachmittag. Heute hatte er seinen Eltern erzählt, er müsse für sein Obdachlosenprojekt Fotos machen. Er hatte sich mies gefühlt, sie wieder angelogen zu haben – vor allem, als sie ihm dann viel Spaß gewünscht hatten –, aber er musste echt dringend mit Charlie reden.
    »Wie geht’s Stazio?«, fragte er sie.
    Es regnete immer noch. Eine Frau ging vorbei, sie hatte ein Kleinkind in einem roten Regenmantel an der Hand. Die Frau versuchte, sich und ihr Kind mit einem Regenschirm zu schützen, doch das Kind wollte im Regen gehen und zerrte lachend am Arm der Frau.
    »Es geht ihm wohl gut«, antwortete Charlie. »Clatter hat ihn wieder aufgepäppelt.«
    »Werden oft Leute gebissen?«
    »Nicht oft«, erklärte Charlie. »Aber es kommt vor.«
    »Bist du schon mal gebissen worden?«, wollte Josh wissen.
    Charlie schüttelte den Kopf. »Nein, und ich bin auch nicht scharf drauf. Die Fleischsäcke sind vielleicht nicht echt, aber sie können dir schon wehtun.«
    Josh sagte nichts. Er hatte darüber nachgedacht, was passiert war, und es beunruhigte ihn, dass Clatters Zombies ihnen wirklich wehtun konnten. Die Fleischsäcke abzufackeln war eine Sache, schließlich spürten sie keinen Schmerz. Aber Josh und die anderen Mitspieler schon. Dass man sie einer solchen Gefahr aussetzte, kam ihm seltsam vor.
    »Das gehört alles zum Spiel«, erklärte ihm Charlie, als könnte sie seine Gedanken lesen. »Die Wettpaten wollen es möglichst realistisch haben.«
    Das leuchtete Josh ein. Immerhin ging es um richtig viel Geld. Je realistischer das Spiel, desto spannender war es, zuzuschauen. Letztendlich profitierte auch er davon. Er dachte an das viele Geld, das in einem Schuhkarton bei ihm zu Hause im Schrank lag. Es hatte ihn völlig umgehauen, wie viel Clatter ihm nach dem Spiel ausgezahlt hatte. So viel Geld hatte er noch nie besessen.
    »Du hattest Glück,

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