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Z - Das Spiel der Zombies

Z - Das Spiel der Zombies

Titel: Z - Das Spiel der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thomas Ford
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dass sein halbes Gesicht weggebrannt war. Die Haut trug dicke Narben, das Auge fehlte.
    »Hi, Dad«, grüßte Charlie.
    Das Auge des Mannes sah erst zu Josh, dann zu seiner Tochter. »Wer ist das?«, wollte er wissen.
    Charlie antwortete nicht. Sie schien wie gelähmt.
    »Josh«, stellte Josh sich vor. »Schön, Sie kennenzulernen, Sir.«
    Der Mann grunzte als Antwort.
    »Ich wusste gar nicht, dass du bei der Arbeit bist«, sagte Charlie leise.
    »Ist das einer von deinen Fackler-Freunden?«, fragte ihr Vater.
    Charlie schüttelte den Kopf.
    »Wir sind in der Schule in einer Klasse«, log sie. »Wir wollten zusammen Hausaufgaben machen.«
    Ihr Vater sah Josh wieder an, sagte aber nichts. Er wandte sich wieder der Skulptur zu, an der er gerade arbeitete, und begann ein Stück Blech an die ausgestreckten Arme zu schweißen. Er war dabei, eine Hand zu formen, das Blechstück war ein Finger.
    »Los, gehen wir«, flüsterte Charlie zu Josh.
    Sie liefen außen um das Atelier herum, um ihrem Vater aus dem Weg zu gehen und gingen dann nach unten.
    »Tut mir leid«, sagte Charlie, als sie draußen auf der Straße waren. Es nieselte jetzt nur noch, sie gingen durch die Pfützen, die der Regen hinterlassen hatte.
    »Schon okay«, versicherte Josh. »Er ist irgendwie …« Er suchte nach dem richtigen Wort.
    »Du musst nichts sagen«, sagte Charlie leise.
    Josh nahm ihre Hand, und sie ließ es zu. »Was ist mit ihm passiert?«
    Er spürte Charlies Anspannung. Einen Augenblick lang sagte sie gar nichts, und er dachte schon, es sei ein Fehler gewesen, sie nach ihrem Vater zu fragen.
    »Er wurde gebissen«, sagte sie schließlich.
    »Von einem Z?«, fragte er entsetzt.
    »Ja«, erwiderte sie.
    »Sollte er dann nicht …«
    »Tot sein?«, sagte Charlie. »Ja, sollte er. Aber er hat sich selber abgefackelt, als er gebissen wurde. Er hat den Biss verbrannt.«
    Josh konnte es nicht fassen. »Er hat sein eigenes Gesicht verbrannt?«, staunte er.
    »Er hat das Virus abgetötet, ehe es ihn infiziert hat«, meinte Charlie. »Man wusste nicht, ob es wirklich geklappt hat, deshalb haben sie ihn trotzdem sechs Monate lang in Quarantäne behalten. Als er sich dann aber immer noch nicht verwandelt hatte, ließen sie ihn laufen.«
    Josh versuchte sich auszumalen, wie es wäre, sein eigenes Gesicht abzufackeln. Das könnte er niemals.
    »Deshalb mag er es nicht, dass ich das Spiel spiele«, erklärte Charlie.
    »Er weiß von …«, setzte Josh an.
    »Nein«, unterbrach ihn Charlie. »Nicht das echte Spiel. Er glaubt, ich spiele nur das Holospiel. Keine Ahnung, was er machen würde, wenn er wüsste, dass ich in echt spiele.«
    »Tja, ich bin auch gern dein Lernpartner«, scherzte Josh.
    Sie gingen einen Augenblick lang schweigend nebeneinander her. Dann sagte Charlie: »Ich hab dir erzählt, meine Mutter sei tot. Aber das stimmt nicht. Sie ist nicht damit fertig geworden, als mein Vater zurück nach Hause kam. Sie haben sich nur noch gestritten, und schließlich ist sie gegangen. Keine Ahnung, wo sie steckt.«
    »Wie konnte sie dich denn verlassen?«, rutschte Josh heraus, bevor er darüber nachdachte. »Ich meine … tut mir leid.«
    »Es war nicht nur ihre Schuld«, erklärte Charlie. »Dad war echt mies drauf. Wütend, gewalttätig. Aber nie zu mir. Nie. Mom meinte, ich sei die Einzige, die auf ihn aufpassen könnte.«
    »Und du hast keine Ahnung, wo sie steckt?«
    »Nein. Ist auch besser so.«
    Josh wollte sie fragen, wieso das besser sein sollte, aber er überlegte es sich anders.
    »Tut mir leid, dass ich dich angelogen hab«, sagte Charlie. »Von wegen, dass meine Familie ganz normal ist und so. Ich hab doch gesagt, wir beide seien die Einzigen mit langweiligen Lebensgeschichten.«
    Josh kicherte. »Stimmt.«
    Er sah eine Träne aus Charlies Auge kullern.
    »Jetzt fang nicht an zu weinen«, sagte er erschrocken.
    »Ich heule nicht«, protestierte Charlie. »Das ist der Regen.«
    »Na gut«, sagte Josh. »Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass die siebte Regel des Abfackelns lautet: Heulen is nich.«
    Charlie lachte und wischte sich über die Augen. »Das steht wohl erst in der überarbeiteten Fassung«, sagte sie. »Ich versuch’s mir zu merken.«
    »Das würd ich dir auch raten«, meinte er, während sie weitergingen. »Das kann jederzeit in einem Test drankommen.«

13
    Am Montag stand Josh gerade vor seinem Spind und hängte seine Jacke auf, als Firecracker neben ihm auftauchte. »Wo warst du denn gestern?«
    Josh machte seinen

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