Z - Das Spiel der Zombies
Spind zu. »Wieso?« Er hatte seit dem Referat nicht mehr mit Firecracker gesprochen, und ihr Verhältnis war immer noch ein bisschen angespannt. Außerdem hatte er Kopfweh. Er hatte die Nacht zuvor Z genommen und den ganzen Abend mit Charlie das Holospiel gespielt.
»Ich hab angerufen«, sagte Firecracker. »Dein Vater hat gesagt, du hilfst irgendwelchen Obdachlosen?«
»Und?«, entgegnete Josh.
Firecracker schnaubte. »Komm schon. Hältst du mich für bescheuert, oder was?«
»Das hast du jetzt gesagt«, schoss Josh zurück und wollte weggehen.
»Hey!«, rief Firecracker ihm hinterher. »Was hast du für’n Problem?«
Josh beachtete ihn nicht. Er hatte überhaupt keine Lust, mit Firecracker zu reden. Gestern Abend hatte er zum ersten Mal einen Zombie im Holospiel gespielt. Er verstand jetzt, warum es Charlie Spaß machte. Das Z hatte ihm wirklich geholfen sich in Zombiestimmung zu versetzen. Er hatte anders gesehen, anders gefühlt. Alles war intensiver gewesen – ursprünglicher, primitiver. Er hatte die Fackler wie Tiere gejagt, ihre Spur gerochen und sie anhand ihrer Pulsschläge verfolgt. Er hatte vier Fackler erwischt und sechzehn Erfahrungsstufen dazugewonnen.
Aber das Z hatte ihn die ganze Nacht wach gehalten, und jetzt war er total am Ende. Er hatte sich schon überlegt, heute Morgen wieder ein halbes Z zu nehmen, aber er wollte es nicht verschwenden. Nachmittags war wieder Training, und er wollte es dafür aufheben.
Josh schaffte es, Firecracker den Rest des Tages aus dem Weg zu gehen, auch wenn er dafür auf das Mittagessen verzichten und sich im Klo verschanzen musste. Das war aber nicht so schlimm, denn er konnte sich dort endlich ein bisschen ausruhen. Er war sogar in der Klokabine eingeschlafen und erst aufgewacht, als ein paar Zwölftklässler einen Jüngeren ins Klo geschleppt hatten und drohten, seinen Kopf in die Kloschüssel zu stecken, wenn er ihnen kein Geld gebe. Der Kleine hatte geschrien wie am Spieß, und Josh war hochgeschreckt und hatte gedacht, er sei wieder im Spiel.
Jetzt war die Schule vorbei und er war wieder unterwegs zum Hafenviertel. Er konnte es kaum erwarten, Charlie zu sehen und mit dem Team weiterzuspielen. Außerdem wollte er wissen, wie es Stazio ging. Er mochte ihn zwar nicht besonders, aber trotzdem waren sie beide Fackler und mussten aufeinander aufpassen.
An seiner Haltestelle stieg er aus und ging Richtung Pier. Er dachte an das Z in seiner Hosentasche und achtete nicht wirklich darauf, wo er hinlief. Als ihn jemand von hinten packte, schrie er vor Schreck auf.
»Ich bin’s nur«, beruhigte Firecracker ihn und hielt die Hände abwehrend hoch.
Josh starrte ihn an. »Bist du mir etwa gefolgt?«
»Ich will nur mit dir reden«, sagte Firecracker. »Was ist denn los mit dir?«
»Nichts ist los mit mir«, wehrte Josh ab.
»Was machst du dann hier im Hafenviertel? Den Obdachlosen helfen?« Firecracker starrte ihn herausfordernd an.
»Das geht dich nichts an«, meinte Josh. »Geh nach Hause.«
»Wieso, was machst du, wenn nicht?«, fragte Firecracker provozierend.
Josh spürte den Zorn in sich aufsteigen. »Geh einfach. Lass mich in Ruhe.«
Er wandte sich ab und wollte weggehen, in der Hoffnung, dass Firecracker aufgeben würde. Doch weit gefehlt. Firecracker rannte ihm hinterher und stellte sich ihm in den Weg. »Ich will nur wissen, was du machst.«
Josh starrte seinen Freund an. Wieso konnte er nicht einfach lockerlassen? Er wollte sich an ihm vorbeischieben, aber Firecracker stellte sich ihm wieder in den Weg.
Ohne nachzudenken schubste Josh ihn weg. Firecracker stolperte nach hinten, fiel aber nicht hin. Sein Gesicht lief rot an, und er stürmte auf Josh zu. Die beiden stießen zusammen, und Firecracker drückte Josh gegen eine Ziegelwand. Zwei Zooies an der Ecke starrten sie an.
»Lass mich los!«, grunzte Josh und wollte Firecracker wegdrücken.
»Jetzt komm schon, Josh«, drängte Firecracker. »Sag mir, was los ist.«
Josh setzte einen Fuß an die Wand und drückte sich damit ab. Firecracker stolperte nach hinten. Aus dem Gleichgewicht gebracht, war er ein leichtes Opfer. Josh schlug ihm in die Magengegend, und Firecracker ging in die Knie.
»Hey!«, rief einer der Zooies, ein Junge in einem Entenkostüm. »Schlagen ist uncool!«
Josh machte ein paar Schritte auf den Jungen zu, und der andere Zooie, ein Mädchen in einem Koala-Kostüm, packte die Ente an der Hand und zerrte sie weg. Josh wandte sich wieder Firecracker zu, der sich
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