Z - Das Spiel der Zombies
aufrappelte und sich den Bauch hielt.
Ehe Josh reagieren konnte, schlug Firecracker nach ihm. Sein Faustschlag traf Joshs Wange und es krachte. Der Schmerz explodierte in Joshs Kopf. Er stürzte auf Firecracker zu und packte ihn. Die beiden fielen zu Boden, wo sie miteinander kämpften, bis Josh schließlich Firecracker unter sich eingeklemmt hatte.
»Krieg das endlich in deinen Dickschädel«, schrie Josh Firecracker ins Gesicht. »Du sollst mir nicht hinterherlaufen.«
Er sah die Verwirrung in Firecrackers Blick und fühlte sich so mies, dass er fast eingeknickt wäre und ihm alles erzählt hätte. Doch dann dachte er daran, dass er alles ruinieren würde, wenn er Firecracker einweihte. Das Spiel musste ein Geheimnis bleiben.
»Lass mich in Ruhe«, sagte er. »Kapiert?«
Er wartete, bis Firecracker nickte und stand dann auf. Ohne sich umzusehen ging er so schnell er konnte die Straße hinunter. Er bog um die Ecke und blieb stehen, um zu sehen, ob Firecracker ihm immer noch folgte. Nach einer Weile lugte er um die Ecke. Der Gehweg war leer. ›Er ist weg‹, dachte er erleichtert.
Trotzdem nahm er einen anderen Weg zur Werft, um ganz sicherzugehen. Firecracker war ja nicht blöd. Er war ein guter Fährtensucher und konnte Josh leicht auf den Fersen bleiben, wenn er wollte. Doch Josh war sich ziemlich sicher, Firecrackers Stolz genug verletzt zu haben, dass er endlich abhauen würde. Er hasste sich zwar dafür, seinem besten Freund das angetan zu haben, aber er hatte keine Wahl gehabt – es war für beide das Beste.
Josh entspannte sich erst wieder, als er im Tunnel zum Schiffsfriedhof war. Er hatte Glück gehabt. Firecracker wusste nicht Bescheid.
Als er Charlie auf einer Schiffsschraube sitzen und ihren Flammenwerfer putzen sah, fühlte er sich schon viel besser. Sie sah ihn und winkte. »Hi, ich warte schon auf dich.«
»Ach ja?«, antwortete er. »Wieso?«
»Um dir das hier zu geben«, sagte sie und gab ihm einen raschen Kuss. Josh versuchte einen zweiten zu erhaschen, doch Charlie schüttelte den Kopf. »Wir müssen aufpassen. Teamromanzen sind ein bisschen tabu.«
Josh seufzte. »Dann muss ich mich wohl beherrschen«, stöhnte er melodramatisch. Dann tat er so, als wäre ihm gerade etwas eingefallen. »Ich könnte natürlich auch Schluss machen. Dann wäre das Problem gelöst.«
»Ich wusste gar nicht, dass wir zusammen sind«, stichelte Charlie.
Josh war gekränkt. »Ich mach doch nur Spaß.«
»Bleib locker. Wir sind wohl zusammen. Aber wehe du machst mit mir Schluss«, sagte sie und kniff die Augen zusammen. »Dann muss ich dir vielleicht ein Bein stellen, wenn du das nächste Mal einen Z am Hals hast.«
Josh lachte. »Schon gut, schon gut. Du hast gewonnen. Ich geh mich jetzt umziehen.«
Er überließ sie dem Flammenwerferputzen und ging zur Umkleide. Finnegan, Seamus und Scrawl waren schon da, als er ankam. Sie unterhielten sich, verstummten aber, als Josh erschien.
»Hi«, grüßte Josh. »Stör ich?«
Finnegan und Seamus sagten gar nichts, aber Scrawl schüttelte den Kopf. »Nö. Wir haben uns nur gerade über Stazio unterhalten.«
»Wie geht’s ihm denn?«, fragte Josh, während er seine Uniform aus dem Spind holte.
»Nicht so toll«, meinte Scrawl. »Es wird schon wieder werden, aber die Bisswunde hat sich entzündet, und er muss eine Weile aussetzen.«
Josh zog sich die Uniform an. »Wie kann sich denn ein Cyberbiss entzünden?«
Seamus und Finnegan wechselten einen Blick. Dann sagte Finnegan: »Er hat Dreck in die Wunde bekommen. Wir haben ihm gesagt, er soll aufpassen, aber du kennst ja Stazio.«
Josh schnaubte. »Klar.« Als keiner etwas sagte, ergänzte er: »Ich hab ja nichts gegen ihn.«
»Schon in Ordnung«, fand Finnegan. »Stazio kann ein echtes Arschloch sein, das wissen wir alle.«
Josh lächelte. »Aber trotzdem will keiner, dass er sich verletzt.«
»Wie gesagt, es wird schon wieder«, fuhr Scrawl fort. »Er ist nur vorerst krankgeschrieben. Jetzt gehen wir mal ein paar Zombies brutzeln.«
Die anderen verließen die Umkleide, Josh blieb alleine zurück und band sich die Stiefel zu. Als er fertig war, holte er aus seiner Hosentasche eine halbe Tablette Z. Er steckte sie sich in den Mund und schluckte sie trocken herunter.
Als er wieder zur Gruppe stieß, warteten sie noch auf Freya. Sie hingen einfach rum und unterhielten sich.
Bess kam stirnrunzelnd auf Josh zu. »Du hast mich zwanzig Mäuse gekostet«, sagte sie, die Arme auf der Brust verschränkt.
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