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Z - Das Spiel der Zombies

Z - Das Spiel der Zombies

Titel: Z - Das Spiel der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thomas Ford
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würde Clatter von ihm bald dasselbe fordern. Die ganze Zeit hatte Charlie so getan, als müssten sie das Z vor den anderen Teammitgliedern verbergen. ›Sie hat mich nach Strich und Faden verarscht‹, erkannte Josh.
    Er sah sich um und versuchte, sich zu orientieren. Er war vom Three Sisters Square nach Osten gelaufen, jetzt war er etwa einen Block vom Midcity Park entfernt. Wenn er den Park bis zum Südende durchquerte, wäre er fast zu Hause. Aber wie konnte er nach Hause gehen, wenn sein bester Freund verschwunden war? Sein ganzes Leben ging gerade den Bach runter.
    Der Regen hatte die meisten Besucher aus dem Park verscheucht, bis auf die Junkies, denen das Wetter nie etwas auszumachen schien, die Skater, die die leeren Wege zu Rennstrecken umfunktionierten, und den ein oder anderen Hundebesitzer.
    Er steckte die Hände in die Taschen, seine Finger fanden etwas Kleines, Hartes. Er holte die Z-Tablette heraus und sah sie an. Er wollte sie wegwerfen, doch irgendwie konnte er es nicht. Obwohl er in dem Moment einen totalen Hass auf das Z hatte, musste er daran denken, wie es aus ihm einen besseren Spieler gemacht hatte, und wie es ihn glücklich gemacht hatte, selbst wenn er nicht spielte. Dieser Gedanke machte es ihm unmöglich, die Tablette loszulassen.
    Stattdessen warf er sie ein.
    Er ging weiter, und ein warmer, angenehmer Nebel verschleierte seinen Verstand. Der Teil von Joshs Gehirn, der sich wegen allem Sorgen machte, verschwand und wurde von einem Gefühl der Unbesiegbarkeit abgelöst. Niemand konnte ihm wehtun. Sie würden Angst vor ihm haben. Plötzlich bestand die Welt um ihn herum nur noch aus Wahrnehmungen. Der Regen auf seiner Haut. Der Geruch der Luft. Die Geräusche der Autos und der Gesang der Vögel. Das alles schwirrte in seinem Kopf herum wie ein Wirbelsturm.
    Ein Skater schoss an ihm vorbei, die Räder seines Skateboards machten auf dem Gehweg klack-klack-klack. Eine Wasserfontäne schoss hinter ihm hoch, das Licht der Straßenlaternen brach sich darin und blendete Josh fast. Der Skater lachte, sein Gelächter rollte wie Wellen durch Joshs Schädel. Er musste auch lachen. Alles war gut. Charlie war ihm egal. Scrawl war ihm egal. Firecracker war ihm egal.
    Alles war ihm egal.
    Dieses friedliche Gefühl hielt an, bis er die Mitte des Parks erreicht hatte, wo eine Gruppe Zooies im Regen tanzte. Der schnelle, hämmernde Rhythmus von Technomusik erfüllte die Luft, und die Häschen, Kätzchen und Kängurus hüpften dazu auf und ab, wedelten wie wild mit ihren Pfoten und warfen die Köpfe hin und her. Josh sah ihnen zu und bekam Angst. Die Musik schien sich um sein Herz zu legen und sein stetiges Klopfen mit schmerzhaften, abgehackten Zuckungen zu ersetzen.
    Wut blühte in seinem Kopf auf wie eine Blume, die in der Sonne aufgeht. Diese Zooies hatten seinen Augenblick der Glückseligkeit zerstört. Ihre stampfenden Beats und ihr wilder Tanz zerrten an ihm und versuchten ihn in das schwindelerregende Chaos hineinzuziehen. Josh kämpfte dagegen an. Er musste dafür sorgen, dass es aufhörte.
    Brüllend stürmte er auf die Gruppe zu, stieß Leiber zu Boden und suchte nach der Quelle der marternden Musik. Erschrockene Zooies schrien und krochen davon, während er sie anbrüllte, sie sollten die Schnauze halten. Er packte einen Löwen am Kragen und hob ihn vor sich hoch, sodass sich ihre Nasen fast berührten. Er konnte den Herzschlag des Löwen wie eine Pauke in seinem Kopf hören, und er roch seinen Angstschweiß.
    »Wo ist es?«, brüllte Josh. »Wo ist es?«
    Der Zooie schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, Mann, ich weiß es nicht.«
    Josh schubste den Löwen weg. Die Zooies hatten jetzt einen Kreis um ihn gebildet und starrten ihn entsetzt an. Er wirbelte herum und forderte sie alle heraus. Sie sollten es bloß nicht wagen, näher zu kommen. »Ich bring euch um!«, schrie er. »Ich bringe euch alle um!«
    Er wollte ihnen wirklich wehtun. Er rannte auf sie zu und sie verstreuten sich in alle Richtungen und flohen in die Dämmerung. Josh sah ihnen belustigt zu und lachte laut. ›Die haben Schiss vor mir‹, gluckste er innerlich. ›Und wie sie Schiss haben.‹ Er fühlte sich stark. Nichts und niemand konnte ihm etwas anhaben.
    »He, du!«, rief jemand.
    Er drehte sich um und sah drei Skater hinter sich, zwei Jungen und ein Mädchen. Einer der Jungen, auf dessen T-Shirt ›board = bored‹ stand, schüttelte den Kopf. »Das war krass uncool, Alter. Die Kleinen wollten bloß Spaß haben.«
    Josh

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