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Zaertlich beginnt die Nacht

Zaertlich beginnt die Nacht

Titel: Zaertlich beginnt die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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letzten drei Monate durchgesehen habe, musste ich erkennen, was für ein Fehler es war, Bradley die Zügel in die Hand zu geben.“
    Aimee legte die Hände auf den Schoß und ballte die Fäuste. „Ich bin froh, dass du das erkannt hast, Großvater.“
    James nickte. „Aus diesem Grund bist du heute hier.“
    „Entschuldigen Sie, Signore Black.“ Nicolo konnte seine Ungeduld nicht länger zügeln. „Ich würde gerne wissen, was hier gespielt wird. Wieso ist diese Frau …“
    „Meine Enkelin.“
    „Was hat sie mit unserer Vereinbarung zu tun?“
    „Welche Vereinbarung?“, kam es überrascht von Aimee.
    „Aimee ist der Überzeugung, sie sollte die Verantwortung für Stafford-Coleridge-Black übernehmen, Hoheit.“
    Nicolos Mundwinkel zuckten. Eine Frau, diese Frau, als Kopf einer milliardenschweren Privatbank? Er hätte ja gern laut gelacht, aber James Black meinte es völlig ernst.
    Zumindest verstand er jetzt, warum Aimee Black mit in diesem Raum war. Ihr Großvater hielt es für angebracht, dass sie die Neuigkeiten aus direkter Quelle erfuhr – nämlich, dass die Bank an Nicolo verkauft werden würde.
    Wochenlang hatte er sich Wege ausgedacht, wie er es seiner großen Unbekannten heimzahlen könnte, aber das hier war besser als alles, was ihm je hätte einfallen können. Ihr Schock, wenn sie erfuhr, dass ausgerechnet er das bekam, was sie – absurderweise – so unbedingt haben wollte, war mehr, als er sich hätte träumen lassen.
    Manchmal, dachte er und lehnte sich entspannt in den Stuhl zurück, hat man eben Glück.
    „Meine Enkelin hat über viele Jahre während der Sommermonate hier in unserer Bank gearbeitet.“
    „Wie nett.“ Jetzt konnte Nicolo großzügig sein.
    „Sie hat Ökonomie, Betriebswirtschaft und Buchhaltung studiert.“
    Nicolo versuchte beeindruckt auszusehen. Schon erstaunlich, was man den Mädchen heutzutage in exklusiven Internaten beibrachte.
    „Sie weiß natürlich auch, wie wichtig es mir ist, SCB in der Familie zu halten.“
    Nicolo nickte. „Leider wollte das Schicksal es anders“, sagte er höflich.
    „So sah es bis jetzt zumindest aus.“
    Nicolo runzelte die Stirn. Auch ein Prinz konnte riechen, wenn es bis zum Himmel stank. „Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz.“
    James richtete den Blick auf Aimee. „Wie wichtig ist es für dich, SCB in der Familie zu halten?“
    Aimees Puls beschleunigte sich. „Du kennst die Antwort, Großvater.“
    „Moment mal, Black.“ Nicolo beugte sich vor, die Augen hart auf Black gerichtet. „Wir haben einen Deal.“
    „Was für einen Deal?“, mischte Aimee sich ein.
    „Eine vorläufige Vereinbarung, Prinz. Deren endgültiger Abschluss abhängt vom Ausgang dieser Besprechung.“
    „Ich mag es nicht, wenn man mich über den Tisch ziehen will“, sagte Nicolo scharf.
    „Über den Tisch ziehen?“
    „Ja, um einen höheren Preis zu erzielen.“
    „Hier geht es überhaupt nicht um Geld, Hoheit.“
    „ Dio , hören Sie endlich auf, mich mit Hoheit anzureden. Benutzen Sie meinen Namen, meinetwegen auch meinen Vornamen, aber hören Sie endlich mit diesem Unsinn auf.“ Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Sagen Sie schon, was Sie wollen.“
    James holte tief Luft. „Ich will, dass jemand Kompetentes, jemand mit Erfahrung diese Institution weiterführt. Jemand, dem ich vertrauen kann.“
    „Dieser Jemand bin ich“, sagte Nicolo nüchtern. „Wir beide wissen das.“
    „Ich wünsche mir die Bank auch als Erbe für die zukünftigen Generationen der Blacks. Nennen Sie es Stolz, nennen Sie es, wie Sie wollen, Barbieri. Ich will nicht mit ansehen, wie zweihundert Jahre Familientradition vor die Hunde gehen.“
    „Das verstehe ich.“ Auch Nicolo holte tief Luft. Für einen Moment hatte er doch tatsächlich geglaubt, der Alte würde im letzten Augenblick einen Rückzieher machen. Das war natürlich Unsinn, Black war nicht sentimental. Niemals würde er die Bank einer verantwortungslosen Frau überlassen. „Und deshalb möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich beschlossen habe, den Namen der Bank beizubehalten. Das Institut wird weiterhin als Stafford-Coleridge-Black geführt werden, wie schon seit Generationen.“
    Aimee schnaubte, und Nicolo warf ihr einen warnenden Blick zu.
    „Finden Sie das so amüsant, signorina? “
    „Nicht amüsant, sondern arrogant, signore . Halten Sie meinen Großvater für so naiv, dass er glaubt, Sie behalten einen Namen, der in der Finanzwelt mehr Gewicht hat als Gold, aus reiner

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