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Zaertlich beginnt die Nacht

Zaertlich beginnt die Nacht

Titel: Zaertlich beginnt die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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gesagt sein, Prinz Wie-Auch-Immer …“
    „Sie sind wahrlich nicht diejenige, die mir moralische Vorhaltungen machen kann! Es sei denn, Sie wollen Ihren Großvater wissen lassen, dass wir die Nacht zusammen verbracht haben.“ Sein Mund zuckte verächtlich. „Oder kennt er die pikanten Details etwa schon?“
    Aimee wurde blass. „Wie bitte!?“
    „Ihr Großvater ist ein ebenso guter Schauspieler wie Sie, Miss Black. Natürlich ist seine Vorstellung nicht so vergnüglich wie die Ihre im Frühling, dennoch ist sie ziemlich gelungen.“
    James blickte von einem zum anderen. „Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz.“
    „Aber natürlich verstehen Sie.“ Nicolo sammelte seine Unterlagen ein und verstaute sie in seinem Aktenkoffer. „Ich bin Italiener, meine Abstammung lässt sich bis zu Cäsar zurückverfolgen. Wir sind vertraut mit Intrigen und Verschwörungen, glauben Sie mir.“
    „Was für eine Verschwörung?“, stammelte Black verdutzt.
    „Wer von Ihnen hat sich das ausgedacht?“ Ein ungutes Lächeln huschte über Nicolos Gesicht. „Eigentlich egal, das Resultat bleibt das Gleiche. Zugegeben, ich würde lieber glauben, dass die Verführungsszene die Idee der Lady war.“
    „Nicht, ich bitte Sie“, flehte Aimee. „Sagen Sie nichts.“
    „Sie und ich treffen uns ganz zufällig, und natürlich ist Ihre abweisende Art eine Herausforderung für mich.“
    „Aimee? Wovon redet der Mann?“, verlangte Black zu wissen.
    „Dann der Sex. Wirklich unglaublicher Sex, aber weniger würde ja auch nicht wirken, richtig? Dann folgt der Coup – Sie verschwinden spurlos. Was bei mir den Wunsch nach mehr wecken soll, damit das Drama zu Ende gespielt werden kann. Das war übrigens gut“, Nicolos Blick lag unerbittlich auf Aimee, „dieses ‚Einen solchen Mann würde ich nie heiraten‘-Kompliment. Bis jetzt habe ich es wirklich geglaubt.“
    Ihre Augen flehten ihn an, endlich aufzuhören. Für einen kurzen Moment dachte er daran, wie entsetzt sie gewesen war, als er ihr in den Waschraum des Clubs gefolgt war. Und obwohl er es sich die ganze Zeit über verboten hatte, erinnerte er sich jetzt auch daran, wie sie ihn angesehen hatte, in seinem Bett, als er sie liebte. Wie sie unter seinen Berührungen erschauert war, unter seinen Küssen, unter seinen Liebkosungen. Hörte wieder ihre Seufzer, ihr lustvolles Keuchen, dachte an ihre geflüsterten Worte, wie sie beschrieb, was sie fühlte, dass sie so etwas nie zuvor gefühlt hatte …
    Lügnerin! Die Wut schlug ihm in den Magen wie eine mächtige Faust. „Doch es war alles umsonst, Black. Ich habe kein Interesse, weder an Ihnen noch an Ihrer Bank, und schon gar nicht an Ihrer verlotterten Enkelin.“
    Aimee schwang den Arm durch die Luft, ihre Faust traf sein Kinn. Nicolo packte ihr Handgelenk und drückte zu, bis sie ein Wimmern ausstieß. „Sie sollten nichts tun, was Sie später bereuen könnten“, meinte er gefährlich leise.
    „In meinem ganzen Leben könnte ich nie etwas mehr bereuen als die schreckliche Nacht, die ich mit Ihnen verbracht habe!“
    Sie zitterte am ganzen Leib, Hass funkelte aus ihren Augen. Gut, sollte sie ihn hassen. Der Himmel war sein Zeuge, dieses Gefühl beruhte auf Gegenseitigkeit. Nicolo hasste sie und den alten Mann, der stumm dasaß und sie beobachtete.
    James Black war krank. Aber das hatte nichts mit dem Schlaganfall zu tun. Seine Krankheit lief unter der Bezeichnung „moralischer Verfall“. Der Alte liebte seine Bank mehr als seine Enkeltochter, die er beauftragt hatte, Nicolo zu verführen.
    Jene Nacht war eine Persiflage auf die Leidenschaft gewesen. Die Küsse, die Seufzer, die Berührungen, restlos alles war nichts als ein Witz gewesen!
    Nicolo stieß einen wütenden Fluch aus, fasste nach Aimee und presste seinen Mund auf ihre Lippen. Sie schrie entsetzt auf, und es machte ihn nur noch wütender, denn er erinnerte sich an die Schreie, die sie in jener Nacht in seinen Armen ausgestoßen hatte.
    Der alte Mann sagte etwas in scharfem Ton, doch Nicolo ignorierte es. Er küsste Aimee Black, bis ihr Schrei in ein Stöhnen überging, bis ihre Lippen weich und nachgiebig wurden.
    Dann stieß er sie von sich, packte seinen Aktenkoffer und marschierte aus dem Raum.
    Erstaunlich, was eine Stunde Ruhe in einer dämmrigen Bar für einen Mann tun konnte. Und drei doppelte Bourbon.
    Nicolo starrte auf die noch verbliebene goldene Flüssigkeit in dem Glas in seinen Händen und stellte es seufzend ab.
    Er war schon sehr viel ruhiger

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