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Zaertlich beginnt die Nacht

Zaertlich beginnt die Nacht

Titel: Zaertlich beginnt die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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würde mich auf ein solches Arrangement einlassen?“
    „Stafford-Coleridge-Black braucht eine starke, erfahrene Hand. Und frisches Blut, wie du selbst oft genug betont hast. Seine Hoheit erfüllt beide Kriterien.“ Black betrachtete seine Enkelin mit der Miene des absoluten Autokraten. „Er wird unserer Bank auch die nächste Führungsgeneration garantieren können.“
    Heiße Röte schoss Aimee in die Wangen. „Du redest von mir wie von einer Zuchtstute!“
    „Ich liste lediglich rationelle Argumente auf, mein Kind“, meinte Black etwas milder. „Und du weißt, es ist die perfekte Lösung.“
    Nicolos Magen zog sich zusammen, als sich erneut Schweigen im Raum ausbreitete. Von allen ärgerlichen Dingen, die der alte Mann von sich gegeben hatte, war die Bemerkung über die nächste Führungsgeneration wohl die ärgerlichste. Wenn er Aimee Black in sein Bett holte, dann bestimmt nicht, um die nächste Generation für die Bank zu zeugen.
    Und was ist mit dieser einen Nacht, Nicolo? Ein Mann liebäugelt mit der Vaterschaft, wenn er keinen Schutz benutzt.
    Der Knoten in seinem Magen wurde härter. Noch nie hatte er so etwas Dummes getan – in der brennenden Gier, eine Frau in Besitz zu nehmen, den Schutz zu vergessen. Aber er hatte ja auch noch nie etwas so Verrücktes getan, wie mit einer Fremden zu schlafen.
    Er sah zu Aimee. Da bestand wohl kein Grund zur Sorge. Eine Frau, die sich mit einem namenlosen Mann einließ, kümmerte sich mit Sicherheit selbst um die Schwangerschaftsverhütung. Sie sah jetzt wirklich unschuldig aus, in diesem dezenten Kostüm, mit den Tränen, die in ihren Augen glitzerten. Aber das war alles nur Show.
    Eine Show, wiederholte er in Gedanken, und völlig überraschend packte ihn die Wut. Was für ein Paar die beiden doch abgaben, der alte Mann und seine Enkelin! Glaubten sie wirklich, sie könnten ihn derart übertölpeln?
    Es war an der Zeit, die beiden daran zu erinnern, wer er war!
    „Verzeihen Sie“, setzte er geradezu liebenswürdig an, „aber ich hätte auch ein Wort dazu zu sagen …“ Oder würde das diese höchst amüsante Szene beenden?
    „Hoheit“, Black räusperte sich, „vielleicht hätte ich Ihnen gegenüber schon früher diesen Vorschlag erwähnen sollen, aber …“
    „Das hätten Sie, signore, in der Tat.“
    „Ich hatte daran gedacht …“
    „Doch Sie befürchteten, ich würde Ihnen ins Gesicht lachen.“
    „Ich muss zugeben, mir kam der Gedanke, meine Idee könnte Ihnen möglicherweise deplatziert erscheinen …“
    Aimee stöhnte auf. Gutes Timing, dachte Nicolo beißend. Es war an der Zeit, diese Farce zu beenden. Er stand auf.
    „Nicht nur möglicherweise, sondern mit Sicherheit“, sagte er kalt.
    „Hoheit …“
    „Richtig“, presste Nicolo hervor, „genau das bin ich. Prinz Nicolo Antonius Barbieri. Ich stamme von einer Linie ab, die sehr viel weiter zurückreicht und sehr viel angesehener ist als die Ihre, und Sie täten gut daran, sich das in Erinnerung zu rufen.“
    Hatte er das gerade wirklich gesagt? Ausgerechnet er, der keinen Wert auf die adelige Abstammung legte? Dio , er hatte! Und auch der italienische Akzent war wieder stärker geworden, er klang wie damals vor dreizehn Jahren, als er zum Studium in dieses Land gekommen war.
    Es war ein eindeutiges Zeichen für seine maßlose Wut. Und ein Mann war schlecht beraten, wenn er Entscheidungen fällte, während er vor Rage kochte. Erfolg hatte man nur, wenn man seine Gefühle unter Kontrolle hielt.
    Nicolo stellte sich hinter den Stuhl und umklammerte die Lehne. „In einem Punkt haben Sie recht, Signore Black. Ich hätte dieser Bank die entsprechende Leitung garantieren kön nen. Und eines Tages werde ich auch sicherlich die Söhne zeugen, die mir nachfolgen werden.“ Er warf einen eisigen Blick hinüber zu Aimee, deren Wangen feuerrot brannten. Sehr gut, dachte er zornig. Es würde ihm ein wildes Vergnügen sein, sie zu demütigen. „Doch wenn ich Letzteres tue, dann mit einer Frau meiner Wahl, einer Frau, die dem Namen meiner Familie zur Ehre gereicht, nicht zur Schande.“
    Aimees Stuhl fiel krachend um, als sie aufsprang. „Sie rüpelhafter, liederlicher …“
    „Ich bin liederlich?“ Nicolo ließ den Stuhl los, und seine geballte Faust krachte auf den Tisch nieder. So viel also zur Selbstbeherrschung! „Ich bezweifle, Miss Black, dass diese Charakterisierung auf mich passt!“
    „Ach! Weil Sie ein Mann sind, messen Sie Moral mit zweierlei Maß? Dann lassen Sie sich eines

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