Zaertlich beginnt die Nacht
von Zufällen.“
„Sie sind ein grundverdorbener Mann“, wisperte sie entsetzt.
„Ich bin ein logisch denkender Mann“, widersprach er. „Einer, der davon ausging, dass Sie Verhütungsmaßnahmen ergriffen hätten.“
„Das habe ich auch. Die Pille hat versagt.“
„Wie praktisch, dass sie ausgerechnet dann versagt, wenn es gewünscht wird.“
Tränen der Wut schossen ihr in die Augen. „Ich verabscheue Sie. Wenn ich daran denke, dass ich mich von Ihnen habe anfassen lassen!“
„Lassen?“, höhnte er. „Angefleht haben Sie mich. Ich erinnere mich an jedes Wort, an jedes Flüstern.“
„Ich muss den Verstand verloren haben!“
Aimee war bleich vor Erschöpfung, er konnte es sehen. Diese Konfrontation kostete sie viel Kraft. Schließlich war sie schwanger. Und vorhin war sie in Ohnmacht gefallen …
Für einen Moment fühlte Nicolo seinen Ärger schwinden, doch dann kehrte die kalte Wut zurück. Na und? Das alles hatte sie sich selbst zuzuschreiben.
Und was ist mit dir? meldete sich sein Gewissen.
Eine berechtigte Frage. Er hatte ebenfalls keinen Schutz benutzt, obwohl er immer darauf achtete, selbst wenn die Frau behauptete, es sei nicht nötig. Vielleicht war es altmodisch, aber seiner Meinung nach war der Mann verantwortlich für die Empfängnisverhütung.
Wo war also in jener Nacht sein Verantwortungsbewusstsein geblieben?
Es hatte sich verflüchtigt, war überstimmt worden von der Begierde nach dieser Frau. Selbst wenn er nur daran dachte, verspürte er ein heftiges körperliches Begehren.
Fluchend wandte er sich ab und fuhr sich frustriert durchs Haar. Anstatt daran zu denken, wie es gewesen war, sollte er sich lieber Gedanken darüber machen, wie es jetzt weiterging.
Ob er seinen Anwalt einschalten sollte? Müsste er nicht auf ein Gespräch mit Aimees Ärztin bestehen? Wie sahen seine finanziellen Verantwortlichkeiten aus?
Jedes Mal, wenn jemand aus seinem Bekanntenkreis heiratete und Familienzuwachs bekam, dachte er bei sich, dass auch er eines Tages einen Sohn haben würde, irgendwann, in ferner Zukunft. Vielleicht, weil sein Vater kaum zu Hause gewesen war, während er aufwuchs, war der Gedanke an Vaterschaft und Elterndasein so vage geblieben.
Jetzt allerdings klärte sich dieses schwammige Bild sehr rasant. Sofern der Vaterschaftstest Aimee Blacks Behauptung be stätigte. Und vorausgesetzt, sie wollte das Kind behalten.
Nicolo mahlte mit den Zähnen. Das war wohl ihre Entscheidung. „Ich nehme an, Sie haben schon Pläne gemacht.“
„Die gehen Sie nichts an.“
„Wie sehen sie aus?“
„Sagen Sie, muss ich wirklich erst die Polizei rufen und Sie aus meiner Wohnung abführen lassen?“
„Welchen Grund wollen Sie ihnen angeben? Dass Sie nicht mit dem Mann reden wollen, der für Ihre Schwangerschaft verantwortlich ist?“ Er grinste mit schmalen Lippen. „Ich vermute, die Cops würden sich großartig amüsieren.“
„Nicolo“, stieß Aimee entnervt aus. „Warum tun Sie das?“
Wieder trat er auf sie zu und fasste sie bei den Ellbogen. „Weil Sie behaupten, mein Kind unter Ihrem Herzen zu tragen, deshalb.“
„Sie wollten es wissen. Also geben Sie nicht mir die Schuld, wenn Ihnen die Wahrheit nicht …“ Aimee schnappte nach Luft und fasste seine Handgelenke. „Was soll das?“
„Ich öffne Ihren Bademantel.“ Seelenruhig löste er den Gürtel. „Ich will mir diese Schwangerschaft ansehen.“
„Ich sagte doch, es geht Sie nichts …“ Der Atem stockte ihr in der Kehle, als er die beiden Hälften des flauschigen Frotteemantels auseinanderhielt. „Verdammt, Nicolo …“
„Ich habe ein Recht darauf“, sagte er kalt. Dio , er hatte vergessen, wie schön sie war.
In jener Nacht hatte sie teuflisch verführerische Dessous unter dem roten Kleid getragen. Schwarze Seide. Winzig genug, um in eine zusammengeballte Hand zu passen. Jetzt dagegen war es solide weiße Baumwolle, doch das änderte nichts. Mit Aimees Figur brauchte man keine Dessous, um sexy auszusehen.
War es zu früh, um Zeichen der Schwangerschaft zu erkennen? Ihr Bauch war noch immer flach. Aber ihre Brüste … waren die nicht etwas voller?
„Nicolo.“ Ihre Stimme klang belegt.
„Ich bin nur neugierig, cara. “ Auch seine Kehle war rau. Völ lig selbstverständlich legte er seine Hand auf ihren Unterleib. „Es ist noch nichts zu sehen.“ Er sagte das so sachlich, als ob seine Finger durch die Wärme ihrer seidigen Haut nicht verbrannten.
„Nicolo.“
Nicolo Barbieri sah auf, ihre
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