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Zaertlich beginnt die Nacht

Zaertlich beginnt die Nacht

Titel: Zaertlich beginnt die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Großvater ein Fax geschickt, in dem ich ihm mitteile, dass ich seine Bank nicht mehr zu kaufen wünsche.“
    „Nein! Das kann ich nicht verantworten.“
    „Die Entscheidung liegt bei mir, cara . Und ich habe sie be reits getroffen.“
    Die Bemerkung war so arrogant, so voller männlicher Selbstherrlichkeit – und so wundervoll. Aimee seufzte und lehnte den Kopf an seine Schulter.
    „Mehr als dich will ich nicht, Aimee. Verstehst du das denn nicht?“
    War sie ihm wirklich genug? Sie musste es glauben, schließlich hatte er für sie das Finanzimperium ihres Großvaters aufgegeben. „Doch“, sagte sie. „Doch, ich verstehe.“
    Nicolo küsste sie. Und küsste sie noch einmal, bis jeder andere Gedanke außer dem, dass er seine Frau lieben wollte, aus seinem Kopf schwand.
    Ein Prinz und eine Prinzessin konnten es sich wohl leisten, ein paar Minuten zu spät zu einem Arzttermin zu kommen, oder?
    Zu Aimees Erleichterung war der Gynäkologe nicht nur sehr nett und verständnisvoll, sondern er sprach auch fließend englisch.
    Zudem war seine Gelassenheit genau das, was Nicolo brauchte. Denn während er hier saß und wartete, wurde er zu einem Mann, dessen Frau nicht nur ein Baby bekam, sondern die etwas tun würde, was noch keine andere Frau auf diesem Planeten vor ihr getan hatte!
    Als der Arzt und Aimee aus dem Untersuchungszimmer zurückkamen, schoss er aus dem Stuhl hoch.
    „ Cara, ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Ja, natürlich, mir geht’s gut.“
    „Doktor, sagen Sie, was ist mit meiner Frau?“
    „Alles bestens, Principe .“
    „Und das Baby?“
    „Dem Baby geht’s auch gut.“
    „Sind Sie sicher?“
    Der Arzt lächelte. „Ganz sicher.“
    „Was müssen wir beachten? Was können wir tun, um …?“
    „Was jede Frau in der Schwangerschaft tut, Principe. Ge sunde, vitaminreiche Ernährung, Bewegung, kein Nikotin, kein Alkohol.“
    „Das ist alles?“
    Der Arzt machte eine bedeutungsvolle Geste. „Ja, das ist alles.“
    Bilder der letzten Nacht und des heutigen Morgens sprangen Nicolo vor Augen. „Und … äh …, gibt es … irgendwelche Einschränkungen hinsichtlich … äh …“
    Der Arzt musste sich das Grinsen verkneifen. „Wenn Sie sich damit auf den ehelichen Verkehr beziehen, … nein, Sex während der Schwangerschaft ist völlig in Ordnung. In ein paar Wochen werden wir weitere Tests machen. Wie bei allen Schwangeren“, setzte der Arzt eilig hinzu, weil Nicolo blass wurde. „Ultraschall, Bluttests, nichts Außergewöhnliches.“
    „Und Sie sind sicher, dass alles in Ordnung ist?“
    „Absolut sicher.“
    Minuten später, wieder draußen auf der Straße, blieb Aimee stehen und wandte sich zu Nicolo.
    „Ich wollte dich vor dem Arzt nicht in Verlegenheit bringen, aber … Wenn du es wünschst, können sie auch einen DNA-Test vornehmen. Dann hast du den Beweis, dass das Baby von …“
    Nicolo zog sie an sich und ließ sie durch seinen Kuss verstummen. „Es gibt nichts, was du mir beweisen musst, cara“ , murmelte er. „Wir hatten doch abgemacht, keine Lügen, oder? Wir sagen einander immer die Wahrheit, si ?“
    „ Si. Aber falls …“
    „Keine Lügen“, wiederholte er sanft. „Zwischen uns nicht. Niemals.“
    Die Garderobe, die Nicolo ihr kaufte, würde sie ihr Lebtag nicht auftragen können. Als Aimee anmerkte, es sei Geldverschwendung, weil sie bald sowieso in keines der Teile mehr hineinpassen würde, zog er die Verkäuferin zur Seite und unterhielt sich leise mit ihr, während die junge Frau herzlich lächelnd den Blick auf Aimee gerichtet hielt.
    „Wir nehmen alles mit“, sagte er schließlich und deutete auf den Stapel Hosen, Blusen, Röcke und Kleider, die Aimee anprobiert hatte. Dann zog er sie zur wartenden Limousine und fuhr mit ihr zu einer Boutique, die sich auf Umstandsmoden spezialisiert hatte.
    „So viele Sachen brauche ich doch gar nicht“, wandte Aimee ein, als der Stapel ausgewählter Schwangerschaftsmode immer höher wurde.
    „Ich will, dass du sie hast.“
    Ein Beschluss, kein Vorschlag. Das war ihr Mann, so nahm er den Rest der Welt in Angriff. Mit Autorität und Entschlossenheit.
    So hatte er auch ihrem Großvater erklärt, dass er sie wollte, nicht die Bank. Dabei war die Bank doch sein Ziel gewesen, und er hatte Aimee geheiratet, die den Erben ja schon in sich trug. Also waren James Blacks Bedingungen erfüllt. Warum trat Nicolo, nach all den langwierigen Verhandlungen, von dem Deal zurück?
    Ihretwegen. Nur wegen mir, dachte sie, während der

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