Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zaertlich beginnt die Nacht

Zaertlich beginnt die Nacht

Titel: Zaertlich beginnt die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
Vom Netzwerk:
erledigt wird.
    Aimees Herz raste wild. Nicolo hatte ihrem Großvater nichts davon gesagt, dass er SCB nicht kaufen wollte? Das musste ein Missverständnis sein …
    Den Beweis, dass es sich nicht um einen Fehler handelte, fand sie direkt unter dem Fax – eine Aktenmappe mit notariell bestätigten Verträgen und Vereinbarungen. Die letzte Seite war die wichtigste, dort stand ausdrücklich, dass Barbieri International ab sofort der rechtmäßige Eigner von Stafford-Coleridge-Black war.
    Aimee schlug die Hand vor den Mund, um den Aufschrei zu unterdrücken. Nicolo hatte sie angelogen! Hatte sie angelogen, während er sie in den Armen hielt und ihr schwor, dass es keine Lügen zwischen ihnen geben würde!
    Die Bank gehörte ihm. Nur deshalb hatte er sie geheiratet. Und ihr Geburtstagsgeschenk war, dass er es ihr sagen würde. Denn geheim halten ließ sich so etwas nicht, alle Zeitungen würden darüber berichten.
    Aus diesem Grund wollte er auch mit ihr wegfahren. Er würde sie lieben, bis sie nicht mehr klar denken konnte, und dann würde er ihr von dem Bankkauf erzählen. Würde behaupten, er habe es nur für sie getan, damit sie sich mit ihrem Großvater aussöhnen konnte.
    Und das war die größte Lüge von allen!
    Alles, was er getan hatte, hatte er für sich getan! Alles war Vorbereitung auf diesen Moment gewesen! Seine angebliche Sorge um sie, seine Zärtlichkeit, seine Liebe … Schön, er hatte das Wort nie ausgesprochen, aber sie hatte wirklich angefangen zu glauben …
    „ Cara ?“
    Diese verfluchte Bank! Immer war die Bank wichtiger als sie! Für James, für Nicolo …
    „ Cara ? Bist du noch da?“
    Aimees Kehle wurde eng. Aber nicht aus Kummer, sondern aus maßloser Wut! „Ja, ich bin hier, Euer Hoheit. Aber nicht mehr lange.“
    „Was? Aimee? Aimee!“
    Sie knallte den Hörer auf, rannte die Treppen hinauf ins Schlafzimmer. Das Schlafzimmer ihres Ehemannes, das sie mit ihm geteilt hatte, weil sie an ihn geglaubt hatte, an das neue Leben, das sie gemeinsam aufbauen würden.
    Ihr Koffer lag auf dem Bett. Sie schlug den Deckel zurück, rannte eilig zum Schrank, riss die Kleider von den Bügeln, die sie aus New York mitgebracht hatte, und schleuderte sie dann wütend in den Koffer. Und verflucht, sie musste gegen ihre Tränen ankämpfen. Wozu Tränen? Sie war wütend, nicht verletzt!
    Nein, sie war bestimmt nicht verletzt!
    Ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle. Hastig drückte sie den Kofferdeckel zu, fasste den Griff und eilte aus dem Zimmer.
    Sie war halb die Treppe hinunter, als Anna sie erblickte.
    „Principessa!“, rief die Haushälterin entsetzt. „Sie sollen doch nichts Schweres tragen! Das dürfen Sie nicht!“
    „Ich darf nicht? Sie werden sich wundern, was ich alles darf!“
    „Aber Principessa, … Giorgio! Giorgio, vieni qui! “
    Mit verwirrter Miene kam Giorgio aus dem Küchenflügel angerannt.
    „Giorgio, gut.“ Aimee holte tief Luft. „Ich möchte zum Flughafen gefahren werden.“
    Der Mann starrte sie nur verständnislos an.
    „Der Flughafen, l’aeroporto , verstehen Sie? Verdammt, ich weiß, dass Sie mich verstehen! Sie sollen mich zum Flughafen fahren!“
    „Principessa, per favore.“ Anna wrang verzweifelt die Hände. „Das dürfen Sie nicht tun. Der Principe …“
    „Ich pfeif auf den Principe . Sagen Sie Giorgio, er soll mich zum Flughafen fahren, sonst gehe ich zu Fuß!“
    Anna schluckte hörbar. Ebenso wie Giorgio. Aimee marschierte zur Haustür, riss sie auf …
    „Va bene!“, gab Giorgio nach. „Ich fahre.“
    Keine Minute später brauste der große Mercedes aus den Toren des Palazzo Barbieri hinaus.
    Giorgio wollte den Wagen parken, um den Koffer für Aimee zu tragen, doch sie wies ihn an, sie vor dem Eingang des Abflugterminals abzusetzen. Sobald der Wagen anhielt, stieg Aimee aus und eilte in das Gebäude. Ihr war gleich, mit welcher Linie sie flog, Hauptsache, es ging schnell.
    Die Zeit war knapp. Nicolo würde ihr nachkommen, das wusste sie. Er konnte seine Ehefrau nicht einfach davonrennen lassen, das ließ sein Ego nicht zu.
    Das Schicksal meinte es gut mit ihr. Am Ticketschalter wartete niemand, und ja, es gab an diesem Morgen einen Direktflug nach New York, und es war noch ein Platz frei.
    Dem Himmel sei Dank! Aimee hatte noch ihre eigene Kreditkarte. Aber ihr Pass …, der lag in Nicolos Safe!
    „Es tut mir leid, Miss Black, doch ohne Pass darf ich Ihnen kein Ticket ausstellen“, sagte die Schalterangestellte der Fluglinie höflich.
    „Ich

Weitere Kostenlose Bücher