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Zärtlich verführt

Zärtlich verführt

Titel: Zärtlich verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE CELMER
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sie nicht hinter deine Fassade blicken lässt, haben sie auch
keine andere Möglichkeit."
    "Und
wenn sie dann nicht mehr so beeindruckt von mir wären?" Er
zuckte zusammen, weil er das gar nicht so gemeint hatte.
    Emily
lächelte. "Ich werde verrückt. Der alte Matt steckt ja
immer noch in dir. Derjenige, der immer nach außen den Eindruck
erweckt hat, dass ihm die Welt gehörte, aber eigentlich viel
unsicherer war, als er zugeben wollte."
    Ihre
Worte erstaunten ihn. Doch sie täuschte sich. Er hatte seine
Unsicherheit hinter sich gelassen, als er aus Michigan weggegangen
war. Oder etwa nicht?
    "Emily
packte Käse und Wurst in den Einkaufswagen. "Es ist in
Ordnung. Ich mochte den alten Matt."
    Er
dachte darüber nach, während er ihr zur Kasse folgte, wo
sie noch sechs Schokoriegel aufs Band packte.
    "Das
sollte reichen", meinte sie.
    Matt
zog seine Brieftasche heraus, als der Kassierer den Rechnungsbon
präsentierte.
    "Das
bezahle ich", meinte Emily.
    "Nein,
der Mann kommt für das Essen auf. Das gehört sich so."
    Sie
verdrehte die Augen. "Erspare mir diesen sexistischen Mist,
Conway. Ich möchte nicht, dass du mir etwas kaufst."
    "Jemand
muss die Sachen auf jeden Fall bezahlen", meinte der Kassierer
lakonisch.
    "Wir
können uns die Kosten teilen", bot Emily an.
    "Okay",
stimme Matt zu, weil er sicher war, dass diese Diskussion zu nichts
führen würde. Emily musste sehen, wie sie finanziell über
die Runden kam, und ließ ihn trotzdem nicht die paar
Lebensmittel bezahlen. Sie war definitiv anders als alle Frauen, mit
denen er sich bislang verabredet hatte. Und er musste zugeben, dass
ihm das von Minute zu Minute besser gefiel.
    Er
genoss die Fahrt zurück zum See. Er war in seiner Jugend so oft
hier gewesen, dass er den Weg im Schlaf kannte. Das im Grünen
gelegene Ferienhaus sah noch genauso aus wie früher, und
zwischen den Bäumen blitzte der blaue See auf. Durch die warme
Brise nahm er den vertrauten Duft der Pinien wahr. Dass es ihm so gut
tat, wieder hier zu sein, überraschte ihn. Wie viele Dinge aus
seinem alten Leben er vermisst hatte, war ihm erst klar geworden,
seit er wieder in Michigan war.
    "Wir
sollten das Angelzeug schon ins Boot laden, damit wir morgen ganz
früh aufbrechen können", meinte Emily, als sie die
Einkaufstüten ausluden.
    "Sind
Boot und Angelzeug immer noch hinten im Schuppen?"
    "Ja."
    "Du
räumst die Lebensmittel weg, und ich werde mich um das Angelzeug
kümmern."
    Sie
stützte die Hände auf die Hüften. "Lass mich
raten. Lebensmittel wegräumen ist Frauensache."
    Er
grinste nur und ging zum Schuppen.
    Obwohl
Emily sein chauvihaftes Verhalten unerträglich fand, konnte sie
sich nicht darüber ärgern. Normalerweise sahen Männer
den Kumpel in ihr und behandelten sie auch so. Sie hielten ihr nicht
die Tür auf oder bezahlten das Essen für sie. Und sie sahen
sie auch ganz gewiss nicht so an, als wollten sie ihr am liebsten
gleich die Kleider vom Leib reißen. Matt schien nicht zu
bemerken, wie sehr sie sich von seinen üblichen Supermodels
unterschied. Dennoch war die Anziehung zweifellos gegenseitig. Aber
für wie lange? fragte sie sich. Wenn mehr daraus würde als
nur eine kurze Affäre, und er sie bitten würde, mit ihm
nach Kalifornien zu gehen – würde ihm dann nicht eines
Tages klar werden, dass es ein Irrtum war? Außerdem wollte sie
auch nicht aus Michigan weggehen. Hier war ihre Heimat. Sie hatte
Pläne, und ihre Familie und ihre Freunde waren hier. Sie war
nicht sicher, ob sie das für irgendjemanden aufgeben würde.
Nicht einmal für Matt. Nicht mehr.
    Nach
dem Auspacken ging sie zum Strand. Matt war immer noch im Boot, also
watete sie ins Wasser. Sie konnte sich nicht erklären, warum sie
plötzlich so unsagbar traurig war. Warum sehnte sie sich nach
einer Beziehung, die zum Scheitern verurteilt war?
    "Ist
das Wasser kalt?"
    Emily
drehte sich um, und bemerkte, dass er wieder am Strand war. "Nein."
    Matt
zog die Schuhe aus und kam zu ihr ins Wasser. "Hier ist alles
noch genauso wie früher."
    Sie
sah sich um. Ja, hier scheint sich nichts zu ändern, und
trotzdem ist diesmal alles anders, dachte sie.
    "Bis
du okay?" fragte er.
    "Ja",
log sie. "Warum?"
    Matt
zuckte mit den Schultern. "Du hast irgendwie traurig
ausgesehen."
    Ihr
Blick wanderte unbewusst zur Feuerstelle.
    "Bereust
du es?" fragte er.
    "Da
gibt es absolut nichts zu bereuen, Matt. Bereust du es?"
    Wie
könnte ich die schönste Erfahrung meines ganzen Lebens
bereuen? dachte er. Wie könnte ich bereuen, mich so

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