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Zärtlicher Eroberer

Zärtlicher Eroberer

Titel: Zärtlicher Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
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dafür, diese zu verstehen. Gib dich damit zufrieden, dass ich Philippa seit Jahren aus der Ferne liebe. Gib dich auch damit zufrieden, dass ich immer noch um ihre Hand anhalten würde, wenn sie einverstanden wäre.“Valerian erhob sich und bereitete so dem Gespräch ein Ende.
    Beldon streckte einen Arm nach ihm aus. „Du kannst mich nicht auf glühenden Kohlen sitzen lassen, Valerian!“ Er schnaubte. „Kein Wunder, dass du ein so guter Diplomat warst.“
    „Hab Nachsicht mit mir“, bat Valerian bedrückt. „Ich vertraue fest darauf, dass es deinem Verstand schon bald gelingen wird, das Rätsel zu lösen, und ich warte darauf, deine Schlussfolgerungen zu bestätigen. Du weißt, dass mir die Freundschaft mit dir sehr viel bedeutet, ich würde dich niemals belügen.“
    Beldon nickte. „Ich weiß. Schlaf gut, Val“, sagte er ernsthaft.
    „Kommst du nicht mit nach oben?“
    „Nein, ich möchte noch einen Augenblick hier unten bleiben.“ Beldon hielt seinen halb vollen Schwenker hoch. „Einen guten Brandy zu vergeuden ist eine Todsünde.“
    „Genieße ihn“, wünschte ihm Valerian, als er in der Tür stand. „Und denke daran, ich habe deine Frage beantwortet.“
    „Und dabei hundert neue Fragen aufgeworfen, über die ich mir den Kopf zerbrechen muss.“ Beldon prostete ihm ironisch zu. Er würde auch bald schlafen gehen. In einer Hinsicht hatte Valerian recht – ein Teil des Rätsels, warum Valerian Canton nicht mochte, war gelöst. Sie wollten beide Philippa.
    Und das aus völlig verschiedenen Gründen, da wäre Beldon jede Wette eingegangen. Valerian liebte sie. Und Liebe war nicht unter den Waren, mit denen Lucien Canton normalerweise handelte. Canton wollte sie aus einem anderen Grund.
    Lange Zeit war Beldon davon ausgegangen, dass Canton Philippas unterhaltsame Gesellschaft zu schätzen wusste. Sie verstand viel von Finanzen und Geschäften, eigentlich Männerthemen, doch Cambourne hatte sie gründlich darauf vorbereitet, sich für diesen Aspekt des Cambourne-Besitzes zu interessieren. Der Duke war der Auffassung gewesen, eine Frau sollte ihren Wert durch diese Kenntnisse steigern, und er hatte dafür gesorgt, dass auch Philippa dies von sich forderte.
    Nachdem er Canton und Danforth an diesem Abend bei ihrem Gespräch über die Bank beobachtet hatte, musste Beldon sich unwillkürlich fragen, ob Cantons Interesse an Philippa nicht von Anfang an eher finanzieller Natur gewesen war. An diese Möglichkeit hatte er vorher nicht gedacht, da Canton selbst nicht ohne Vermögen und durchaus fähig war, dieses noch zu vermehren. Er war allem Anschein nach nicht auf eine reiche Braut angewiesen.
    Valerians plötzliches Erscheinen war mit Sicherheit wie ein klärendes Gewitter gewesen und hatte wieder den Blick für wesentliche Dinge geschärft. Wenn es nach ihm ging, so hätte Beldon es bei Weitem vorgezogen, wenn Philippa Valerian heiratete. Valerian war ein Ehrenmann, ein Mann, dem man vertrauen konnte, dass er auch in den schwierigsten Situationen immer das Richtige tun würde.
    Und damit schloss sich für Beldon der Kreis. Warum war Valerian zur Seite getreten, als Cambourne um Philippas Hand angehalten hatte? Was war für Valerian ein ehrenvollerer Weg gewesen als der, um sein Glück zu kämpfen? Wen oder was hatte er beschützen wollen, indem er Philippa aufgab und sein eigenes Land verließ? Sie hatten nicht über den Grund seiner abrupten Abreise gesprochen, aber Beldon hatte das sichere Gefühl, dass das eine mit dem anderen zusammenhing.
    Beldon lächelte im Halbdunkel vor sich hin, das Feuer war fast vollständig heruntergebrannt. Er liebte schwierige Rätsel, und dieses hier entpuppte sich als ein besonders schwieriges. Es war Zeit, schlafen zu gehen, denn er wollte morgen bei der Landpartie frisch und ausgeruht sein. Er konnte es kaum noch erwarten. Wer hätte gedacht, dass ein scheinbar so harmloser Ausflug, um sich Pflanzen in einem Pfarrgarten anzusehen, so viele Möglichkeiten für dramatische Ereignisse in sich bergen konnte? O ja, der kommende Morgen versprach sehr interessant zu werden.
    Was das Wetter betraf, so war Cornwall immer für eine Überraschung gut. Wenn die restlichen Flüsse in England zufroren, tummelten sich auf den Gewässern nahe Truro und Falmouth durchziehende Zugvögel wie Eiderenten und Schellenten. Wenn man in vielen Teilen des Landes glaubte, der dunkle Winter würde niemals enden, feierte der geschützte Süden von Cornwall einen frühen Frühlingsbeginn. Und so

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