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Zärtlicher Eroberer

Zärtlicher Eroberer

Titel: Zärtlicher Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
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ausgezeichnete Auswahl an Brandys.“
    Valerian lachte leise. „Ist das der Hauptgrund, warum er dein Freund ist? Seit ich ihn kennengelernt habe, scheint sein Weinkeller seine herausragendste Seite zu sein.“
    Beldon hob seinen Schwenker. „Nun, du musst zugeben, der Champagner zu Silvester war ausgezeichnet.“ Er verstummte und betrachtete, wie sich die Flammen im Kamin in der bernsteinfarbenen Flüssigkeit widerspiegelten. „Ehrlich gesagt, ich hielt Canton immer für einen recht liebenswürdigen, wenn auch bisweilen etwas distanzierten Knaben – bis du aufgetaucht bist. Woran kann das deiner Meinung nach liegen, Val?“ Beldon betrachtete seinen Freund aufmerksam. Er schaute zu, wie Valerian sich lässig in den gegenüberstehenden Sessel fallen ließ und die Füße auf das niedrige Kamingitter legte.
    „Ist das eine rhetorische Frage, oder soll ich sie wirklich beantworten? Ich meine mich daran zu erinnern, dass du uns schon in der Schule gesagt hast, was wir denken sollen.“ Valerian schmunzelte und trank einen Schluck von seinem Brandy.
    „ Touché , der Punkt geht an dich“, räumte Beldon ein. „Der Vorwurf ist berechtigt. Gerechterweise musst du aber zugeben, dass die meisten unserer Freunde wirklich nicht nachdachten . Ich habe ihnen einen großen Gefallen getan, indem ich ihnen das abnahm.“
    „Dann sprich weiter. Du hast eindeutig noch mehr auf Lager.“
    Beldon stellte sein Glas auf den kleinen Tisch neben seinem Sessel. Mit ernster Miene beugte er sich vor und stützte die Ellenbogen auf seine Oberschenkel. „Sag mir die Wahrheit, Val. Ich habe noch nicht alle Betrachtungswinkel ausgeleuchtet, aber ich glaube, du fühlst dich zu Philippa hingezogen.“
    Es war vielsagend, dass Valerian seinem Blick nicht standhalten konnte und stattdessen ins Feuer starrte. „Philippa ist eine attraktive junge Frau, dazu intelligent und selbstbewusst. Ich bin sicher, dass viele Männer sie begehrenswert finden. Sie wäre sicherlich eine Bereicherung für jeden …“
    „Genauer“, fiel Beldon ihm ins Wort, unbeeindruckt von Valerians ausweichender Antwort. „Du begehrst sie, und das schon seit geraumer Zeit. Das ist keine zufällige Liebe auf den ersten Blick. Ihr seid beide aus dem Alter solcher Jugendfantasien heraus. Seit wann empfindest du schon etwas für sie, Val?“ Wie hatten ihm die Gefühle seines besten Freundes nur entgehen können? Beldon spürte einen leichten Stich des Verrats. Er und Val hatten sich näher gestanden als Brüder, und doch hatte Val sich ihm nicht anvertraut. Aber eine solche Unterlassung war offenbar nichts Ungewöhnliches für Valerian. Auch von seinem Plan, zu seinem Onkel zu reisen, hatte er damals erst in der Nacht unmittelbar vor seinem Aufbruch erfahren.
    Valerian setzte sich gerade hin, und dieses Mal wich er Beldons Blick nicht aus. „Ich liebe sie seit unserer Jugendzeit. Ich habe mich Hals über Kopf in sie verliebt, als sie ihr Debüt hatte.“
    „Du hast mir nichts davon gesagt“, erwiderte Beldon langsam. Fieberhaft versuchte er in seinem Kopf die Mosaiksteine zusammenzufügen. „Hat sie deine Gefühle erwidert?“ Ihm war flau im Magen. Es war schrecklich zu wissen, dass sich die beiden Menschen, die ihm am nächsten standen, ineinander verliebt hatten, und er hatte nichts davon gewusst.
    Valerian schien zu ahnen, in welche Richtung sich seine Gedanken bewegten, und seine Antwort lautete schlicht: „Ja.“
    Also doch. Valerian hatte das Geheimnis nicht allein für sich bewahrt. Sie hatten es ihm gemeinsam verschwiegen. „Warum hast du es mir nicht gesagt?“
    Valerian zuckte die Achseln. „Wie hätte ich das gekonnt? Cambourne hatte um ihre Hand angehalten.“
    „Und du hast ihm einfach den Vortritt gelassen?“, fragte Beldon schroff. „Das hört sich so ganz und gar nicht nach dir an.“ Der Valerian, den er kannte, hatte sich stets für das Recht eingesetzt, auch wenn die Chancen für ihn schlecht standen. Er hatte sich mehr als nur einmal eine blutige Nase geholt, wenn er nicht wahrhaben wollte, wann es an der Zeit war, einen Rückzieher zu machen. Der Valerian, den er kannte, hatte sogar daran geglaubt, dass man niemals klein beigeben sollte. Warum hatte sich das geändert, als es um Philippa gegangen war?
    Valerian warf ihm einen warnenden Blick zu. „Beldon, ich muss dich bitten, jetzt mit deinen Fragen aufzuhören. Meiner Erfahrung nach eignen sich die späten Abendstunden gut für Bekenntnisse zwischen Freunden, aber nicht unbedingt

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