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Zärtlicher Eroberer

Zärtlicher Eroberer

Titel: Zärtlicher Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BRONWYN SCOTT
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Beldon ihn auf. „Sie können einen Mann nicht ohne berechtigten Grund einfach aus seinem Haus abführen.“
    „Vor Ihnen habe ich mich nicht zu rechtfertigen, Pendennys. Den zuständigen Behörden legte ich bereits ausreichend Beweismaterial vor. Sonst hätte man wohl auch kaum einen Haftbefehl ausgestellt.“ Er winkte seine Leute herbei. „Nehmen Sie ihn fest, ich bin das unnötige Hinauszögern leid.“
    Ein Soldat trat auf Valerian zu, und Beldon versetzte ihm einen Kinnhaken, der ihn zurücktaumeln ließ. Das gab den Ausschlag, die ohnehin explosive Anspannung auf der Terrasse entlud sich schlagartig. Beldon und Valerian kämpften Seite an Seite und teilten mächtige Fausthiebe aus, immer mehr Lakaien kamen zu ihrer Unterstützung herbei. Philippa wich zurück, um nicht zwischen die Fronten zu geraten. Es hätte Beldon und Valerian gerade noch gefehlt, wenn sie ihnen im Weg gestanden hätte. Doch genau in diesem Moment sah sie, dass Lucien eine Pistole zog. Es bestand kein Zweifel, auf wen er zielen würde.
    Das durfte sie nicht zulassen, so sollte Valerian nicht enden. Philippa stieß einen Warnschrei aus, der die Kämpfenden tatsächlich innehalten ließ. „Er hat eine Waffe!“, rief sie.
    Valerian blickte in Luciens Richtung und erkannte augenblicklich die Gefahr. Er hatte allerdings eher Angst um Philippa als um sich selbst. Beldon wollte auf Lucien zueilen, doch Valerian schüttelte den Kopf. „Nein, Beldon. Ich werde mit ihnen gehen, du und Philippa, ihr beide sollt auf keinen Fall meinetwegen zu Schaden kommen.“
    Auch Philippa trat vor, aber Beldon hielt sie zurück und flüsterte ihr zu: „Nicht, Philippa. Wir können ihm nicht helfen, jetzt noch nicht.“
    Natürlich hatte Beldon recht, aber es tat unendlich weh, mit ansehen zu müssen, wie man Valerian grob die Handschellen anlegte und Anstalten machte, ihn durch sein schönes Haus zu der Kutsche auf der Auffahrt hinauszuführen.
    An der Treppe in der Eingangshalle verfolgte Lilya mit blassem, ängstlichem Gesicht die Szene. „Sein Umhang“, flüsterte sie Beldon und Philippa zu, als diese den Soldaten nach draußen folgen wollten, um bis zum letzten Moment bei Valerian sein zu können. Philippa sah sie verständnislos an. Lilya nickte nur und drückte ihr den Umhang in die Arme.
    Beldon nahm ihn ihr ab und ging nach draußen, um Valerian, der bereits in der Kutsche saß, den Umhang vorsorglich über den Schoß zu legen. Plötzlich begriff Philippa, und sie war froh, dass Beldon und Lilya so schnell mitgedacht hatten. Wenigstens hatte Valerian es jetzt warm. Mit etwas Glück kamen die Soldaten nicht auf die Idee, den Umhang zu durchsuchen. Und vielleicht hatte Lilya Zeit genug gehabt, um ein paar Dinge darin zu verstecken.
    Philippa ermahnte sich, ihre Gedanken zusammenzuhalten. Sie half Valerian nicht, wenn sie der Panik und den Schuldgefühlen nachgab, die sie zu überschwemmen drohten. Sie sah der schlichten schwarzen Kutsche nach und dachte an Valerian, der jetzt nur von Feinden umgeben war, ohne die geringste Möglichkeit, sich zu wehren.
    „Lucien will ihn tot sehen, so oder so!“ Diese Erkenntnis traf sie urplötzlich und rüttelte sie wach.
    „Wir werden das nicht zulassen“, ließ sich Beldon entschlossen neben ihr vernehmen. Ihr fiel auf, dass ihr Bruder gar nicht erst versucht hatte, ihr tröstend zu widersprechen.
    Lilya gesellte sich zu ihnen. „Valerian ist sehr stark und einfallsreich.“
    Philippa drehte sich zu dem Mädchen um. „Es tut mir leid, dass das alles passiert ist. Das war kein schöner Willkommensgruß für dich. Wie umsichtig von dir, an den Umhang zu denken.“
    Lilya zuckte die Achseln und hielt Philippas Blick bedeutungsvoll stand. „In meinem Land geschieht so etwas oft. Wir sind immer darauf vorbereitet.“
    „Du warst in jener Nacht in Negush bei ihm“, sagte Philippa. Das war keine Frage, eher eine Feststellung. Langsam fing sie an zu verstehen, wie die Katastrophe ihren Lauf genommen hatte. „Komm mit hinein und erzähl uns davon. Vielleicht stoßen wir dabei ja auf etwas, das uns helfen könnte.“
    Aus reiner Gewohnheit läuteten sie nach Tee. Keiner von ihnen war hungrig, aber auf diese Weise hatte die Köchin etwas zu tun, und der Haushalt konnte nach dem Aufruhr auf der Terrasse wieder nach außen hin zum Alltag übergehen. Alle hatten Angst, und Philippa wusste, dass Beschäftigung das beste Mittel gegen diese war.
    „Mein Vater war bereits gefangen genommen worden. Man hatte Valerian

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