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Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight

Titel: Zärtlicher Nachtwind - Kleypas, L: Zärtlicher Nachtwind - Tempt me at Twilight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Fabeln.«
    »Der Duft von Apothekerrosen«, ergänzte Amelia schwelgerisch. »Zusehen, wie der Regen vom Dach tropft. Und erinnerst du dich, wie Leo Glühwürmchen in Marmeladengläsern gefangen hat und wir versucht haben, sie beim Abendessen als Tischlämpchen zu benutzen?«
    Poppy lächelte. »Ich erinnere mich, dass ich nie die Kuchenform gefunden habe, weil Beatrix sie immer als Bett für ihre Tiere verwendet hat.«
    Amelia prustete undamenhaft los. »Und weißt du noch, als sich eins der Hühner so vor dem Nachbarhund fürchtete, dass es alle seine Federn verlor? Und Bea hat Mutter dazu gekriegt, ihm einen kleinen Pul-lover zu stricken.«
    Poppy prustete in ihren Tee. »Ich wäre fast gestorben vor Scham. Alle Leute aus dem Dorf kamen, um unser kahles Hühnchen zu sehen, das in einem Pullover über den Hof stolzierte.«
    »Soweit ich weiß«, sagte Amelia mit einem Grinsen, »hat Leo seither kein Hühnerfleisch mehr gegessen. Er behauptet, er kann nichts in seinem Abendessen haben, das vielleicht schon einmal Kleider getragen hat.«
    Poppy seufzte. »Mir war nie bewusst gewesen, was für eine wunderbare Kindheit wir hatten. Ich hatte mir immer gewünscht, eine ganz normale Familie zu sein, damit die Leute uns nicht immer als ›diese sonderbaren Hathaways‹ bezeichneten.« Sie schleckte einen Tropfen Sirup von der Fingerspitze und warf Amelia einen reumütigen Blick zu. »Wir werden wohl nie normal sein, oder?«
    »Nein, meine Liebe. Aber ich muss zugeben, dass ich deine Sehnsucht nach einem gewöhnlichen Leben nie ganz verstanden habe. Für mich impliziert das Wort Eintönigkeit und Langeweile.«
    »Für mich bedeutet es Sicherheit. Zu wissen, was kommen wird. Wir haben so viele schreckliche Überraschungen erlebt, Amelia … Mutter und Vater sind plötzlich gestorben, dann das Scharlach, und der Hausbrand …«
    »Und du glaubst, bei Mr Bayning wärst du sicher gewesen?«, fragte Amelia vorsichtig.
    »Das dachte ich.« Poppy schüttelte nachdenklich den Kopf. »Ich war so sicher, dass ich mit ihm glücklich werden könnte. Aber im Rückblick kann ich nicht umhin zu denken … Michael hat nicht für mich gekämpft, nicht wahr? Harry sagte am Morgen unserer Hochzeit etwas zu ihm, unmittelbar vor mir … ›Sie hätten sie haben können, wenn Sie sie wirklich gewollt hätten, aber ich wollte sie mehr.‹ Und wenn ich es auch zutiefst verachtete, was Harry getan hat … so habe ich es in diesem Augenblick wirklich gemocht, dass Harry mich nicht als ihm untergeben angesehen hat.«
    Amelia zog die Füße auf das Sofa und betrachtete ihre Schwester in liebevoller Sorge. »Ich nehme an, du weißt, dass wir dich nicht zu Harry zurückkehren lassen können, bevor wir nicht überzeugt sind, dass er dich gut behandeln wird.«
    »Aber er behandelt mich gut«, erwiderte Poppy. Und sie erzählte Amelia von dem Tag, an dem sie sich den Knöchel verstaucht und Harry sich um sie gekümmert hatte. »Er war fürsorglich und einfühlsam und … ja, liebevoll. Und wenn das ein kurzer Einblick war, wer Harry wirklich ist …« Sie hielt inne und fuhr mit dem Finger über den Rand ihrer Teetasse, starrte in das leere Innere. »Leo hat mich auf der Fahrt hierher auf etwas aufmerksam gemacht: Dass ich mich entscheiden muss, ob ich Harry verzeihen kann, auf welche Art und Weise unsere Ehe begann. Ich glaube, ich muss ihm verzeihen, Amelia. Nicht nur um seinetwillen, sondern auch um meinetwillen.«
    »Irren ist menschlich«, meinte Amelia. »Zu vergeben, ist bitter. Aber ja, ich denke, es ist eine gute Idee.«
    »Das Problem ist, dass jener Harry – der eine, der sich an jenem besagten Tag um mich gekümmert hat –, nicht allzu oft zum Vorschein kommt. Er hält sich mit allerlei Beschäftigungen auf Trab, er mischt sich überall ein, kontrolliert seine Mitarbeiter auf Schritt und Tritt, verschwendet seine ganze Energie in dieses verdammte Hotel, um zu vermeiden, über sich selbst oder private Dinge nachzudenken. Wenn ich ihn nur von diesem Hotel losbekommen könnte, an einen ruhigen, friedlichen Ort, und einfach nur …«
    »Eine Woche lang mit ihm im Bett verbringen?«, schlug Amelia mit einem Augenzwinkern vor.
    Überrascht blickte Poppy ihre Schwester an und errötete. Sie bemühte sich, ein Lachen zu unterdrücken.
    »Das kann wahre Wunder bewirken«, fuhr Amelia fort. »Es ist herrlich, mit deinem Mann zu sprechen, nachdem du mit ihm im Bett warst. Er liegt einfach da, voller Dankbarkeit, und sagt zu allem Ja.«
    »Ich frage

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