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Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Zärtliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Zärtliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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andernfalls hätten sie bereits gemerkt, dass Henry sein Vergnügen stets bis zur Neige auszukosten pflegte. Er übertrieb es mit dem Essen, dem Trinken und dem Schlafen, und es war bekannt, dass er jeden seine Reitpeitsche spüren ließ, der seinen Schlaf störte - aus welchem Grund auch immer.
    Sogar die Ankunft seiner davongelaufenen Nichte sowie die Notwendigkeit, die Entführer zu entlohnen, durfte seine Ruhe nicht stören.
    Onkel Henry stand niemals vor Mittag auf. Jetzt war der Tag gerade angebrochen, und Henry lag vermutlich erst seit einer Stunde im Bett, was bedeutete, dass ihr noch ein paar Stunden in Freiheit blieben. Es sei denn, Carland wäre ein Frühaufsteher, was sie nicht hoffte. Vielmehr vermutete sie, dass er mit Henry die Nacht durchgemacht hatte und nun ebenso spät wie dieser aufstehen würde.
    „Ihr habt gehört, was ich sagte", fauchte Symes kurz angebunden. „Ihr werdet gefälligst warten, bis er aufgewacht ist."
    „Hol ihn der Teufel!" knurrte der Mann mit der Knollennase wütend. „Wecken Sie den blöden Kerl auf!"
    „Das werde ich nicht tun", erklärte Symes. „Und dir empfehle ich sehr, das ebenfalls nicht zu tun!" fügte er scharf hinzu, als er bemerkte, dass der stämmige Mann sich entschlossen dem Gasthof zuwandte. „Jedenfalls nicht, wenn du entlohnt werden willst."
    Der Mann blieb stehen, fuhr herum und sah Symes wütend an. „Sie haben verdammt Recht: Ich will entlohnt werden! Wir brachten die Frauen schließlich her, und dafür wird er bezahlen."
    „Ihr habt die Frauen zu spät hergebracht", stellte Symes gereizt fest. „Ihr hättet schon vor mindestens sechs Stunden hier eintreffen sollen. Da war Seine Lordschaft nämlich wach. Er hätte euch die Frauen abgenommen und euch mit Freuden entlohnt."
    „Der einen Frau wurde doch ständig schlecht! Sie ist immerzu aus dem Wagen gesprungen und hat sich am Straßenrand übergeben", beschwerte sich der Mann. „Das hat uns natürlich sehr aufgehalten."
    Symes zuckte die Schultern. „Das ist eure Sache. Jetzt werdet ihr jedenfalls warten müssen."
    „Na gut, doch was, zur Hölle, sollen wir mit der Frau machen, solange er noch nicht wach ist?"
    „Das ist ebenfalls eure Sache. Ich empfehle euch nur, sie keine Sekunde aus den Augen zu lassen."
    Sprach's, kehrte ins Gasthaus und in sein Bett zurück.

17. KAPITEL
    "Da ist sie!“ rief Tom und hielt neben Radcliffe an. Da sie zu Fuß unterwegs gewesen waren, hatte es sie mehrere Minuten gekostet, die Kutsche einzuholen. Beim Laufen hatte Radcliffe sich wiederholt einen Narren gescholten. Hätte er die Pferde angeschirrt gelassen, würden sie dem anderen Wagen auf der Stelle gefolgt sein. Doch er hatte angenommen, er würde nach und nicht vor seiner Jagdbeute eintreffen.
    Nun wusste er auch, weshalb sie während der letzten Tage ihrer Reise nichts über den anderen Wagen hatten erfahren können. Bei jedem Pferdewechsel hatten er und Tomas alle Leute befragt, in der Hoffnung zu erfahren, ob sie schon Zeit aufgeholt hatten. Man hatte ihnen jedoch nichts sagen können. Keine Reisegruppe, die vorbeigekommen war, passte zu den Beschreibungen, die sie den örtlichen Personen gaben. Radcliffe hatte gedacht, die Entführer hätten nur bei anderen Gasthöfen angehalten, um die Pferde zu wechseln. Anfangs mochte das ja auch so gewesen sein, doch nun war ihm klar, dass sie irgendwo auf der Landstraße an der anderen Kutsche vorbeigekommen sein mussten.
    Er beobachtete die drei Männer, die neben dem Wagen standen und sich unterhielten. Radcliffe selbst war ein ganzes Stück von der Kutsche und dem Gasthof, vor dem diese stand, stehen geblieben, weil er die Entführer nicht auf sich aufmerksam machen wollte. Dennoch war er dicht genug, um zu erkennen, dass die drei sich über irgendetwas ärgerten.
    „Ob man die beiden wohl bereits hineingebracht hat?“ überlegte Tomas.
    „Keine Ahnung.“ Radcliffe zuckte die Schultern. „Mir war, als hätte ich jemanden den Gasthof betreten sehen, doch wer es war, weiß ich nicht.“
    „Nun, falls sie es noch nicht getan haben, könnten wir sie überrumpeln, wenn es so weit ist."
    „Ja, das wird das Beste sein", stimmte Radcliffe zu und drehte sich um, als Beth herankam. Mit seinen längeren Schritten hatte Tom sie schon längst überholt.
    „Wo ist Stokes?" wollte Radcliffe wissen.
    Beth schüttelte atemlos den Kopf, und Tom antwortete an ihrer statt: „Er sollte mit der Kutsche und Mrs. ..." Er sprach nicht weiter, als die Droschke rumpelnd in

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