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Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus

Titel: Zahn, Timothy - Jagd auf Ikarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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»Wird auch irgendwo erwähnt, weshalb die Mission scheiterte?«
    Ixil schaute mich seltsam an. »Es gibt tatsächlich eine Notiz, aus der hervorgeht, dass möglicherweise interne Informationen an die Patth übermittelt worden seien. Siehst du hier eine Verbindung?«
    »Könnte sein«, sagte ich grimmig. »Denn drei Monate sind bei einer internen Kriegsgerichtsverhandlung genau das Strafmaß für ein solches Vergehen.«
    »Bist du sicher?«
    »Vertrau mir«, bekräftigte ich. »Ich habe schließlich auch schon vor einem Kriegsgericht gestanden, falls du dich erinnerst. Und noch etwas. Ich hatte euch doch gesagt, dass ich in der Taverne noch drei Angehörige des Knubbel-Klans gesehen hatte. Was ich euch aber nicht gesagt habe, war, dass Nicabar ziemlich heftig auf ihren Anblick reagiert hat. Jedenfalls war es für Nicabars Verhältnisse eine heftige Reaktion.«
    Ixil musste das erst einmal verdauen. »Trotzdem dürften sie nichts Konkretes gegen ihn in der Hand gehabt haben. Sonst hätte er nämlich nicht von sich aus den Dienst quittieren und ehrenhaft entlassen werden können.«
    »Aber er muss sich etwas zuschulden haben kommen lassen, das ausgereicht hat, um ihn vor ein Kriegsgericht zu stellen«, gab ich zu bedenken.
    »Es sei denn, es hat sich überhaupt nicht um eine Kriegsgerichtsverhandlung gehandelt«, gab Ixil seinerseits zu bedenken. »Vielleicht war es auch nur eine allgemeine Einsatz-Nachbesprechung über drei Monate.«
    »Und dann hatte er plötzlich keine Lust mehr und hat eine erfolgversprechende zehnjährige Karriere einfach so hingeschmissen?« Ich zuckte die Achseln. »Vielleicht hatte er diesen Job wirklich nicht mehr machen wollen – trotzdem wäre die misslungene Aktion gegen die Patth vielleicht eine Erklärung dafür, dass er von seinem letzten Schiff abgeheuert hat, weil es unter falscher Flagge‹ für die Patth segelte. Gibt es sonst noch etwas?«
    »Verschiedene Details seines Lebens«, sagte Ixil und überflog den Text. »Nicht sonderlich interessant – aber vielleicht möchtest du seinen Lebenslauf trotzdem noch einmal durchsehen, wenn du wieder in der Stimmung bist, Kalixiri zu entziffern. Es handelt sich größtenteils um öffentlich zugängliche und amtliche Aufzeichnungen – Onkel Arthur wird wohl keine Zeit gehabt haben, noch tiefer zu schürfen.«
    »Ich bin sicher, dass er die wirklich interessanten Details auch noch recherchieren wird«, sagte ich. Onkel Arthurs Geschick, in den Besitz vermeintlich vertraulicher Informationen zu gelangen, war legendär. »Die Frage ist nur, wie wir dann an sie drankommen. Wer ist der Nächste?«
    »Hayden Everett«, sagte er. »Er war wirklich für zwei Jahre ein Profi-Kickboxer. Vor zweiundzwanzig Jahren hat er sich dann aus dem Profisport zurückgezogen.«
    »War er denn gut?«
    Ixil zuckte die Achseln. »Unter Berücksichtigung seiner Erfolgsbilanz würde ich das verneinen. Andererseits hat er sich zwei Jahre im Profizirkus behauptet. Also muss er zumindest Durchhaltevermögen besessen haben.«
    »Oder er war nur ein Masochist, der als Prügelknabe hergehalten hat«, sagte ich. »Ich frage mich, ob der Profizirkus just zu der Zeit in den Patth-Raum abgewandert ist.«
    »Weiß nicht«, sagte Ixil. »Aber es wird dich vielleicht Interessieren, dass sein letzter Kampf eine umstrittene Niederlage gegen Donson DiHammer war. Kommt dieser Name dir bekannt vor?«
    »Auf jeden Fall«, sagte ich stirnrunzelnd. Vor zwanzig Jahren hatte DiHammer im Mittelpunkt eines der größten Skandale gestanden, die das organisierte Kickboxen jemals erschüttert hatten. »Er war doch im Exklusivbesitz eines Partners des Tr’darmish Spiracia-Transportkonglomerals und wurde auch von ihm gemanagt, nicht wahr?«
    »Du hast ein gutes Gedächtnis«, bestätigte Ixil. »Die Highlights sind hier aufgelistet. Und die interessante Tatsache, dass Tr’darmish Spiracia als eine der ersten Gesellschaften bankrottging, als der Talariac- Antrieb auf der Bühne erschien.«
    »Interessant«, murmelte ich. »Und du bist dir sicher, dass es nicht doch nur ein Fall von Missmanagement oder einer zu starken geschäftlichen Expansion war?«
    »Ich bin mir überhaupt nicht sicher«, sagte Ixil. »Die Geschäftsleitung von Spiracia war schließlich berüchtigt für ihre unternehmerischen Gratwanderungen. Du darfst auch nicht vergessen, dass der Talariac- Antrieb erst gut sechs Jahre nach diesem Kampf erschien, somit also vier Jahre, nachdem der DiHammer-Skandal publik wurde. Falls Everett

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