Zauber der Highlands - Killion, K: Zauber der Highlands - Highland Dragon
Jungfräulichkeit verlieren? An ein Tier, das den höchsten Preis für sie geboten hatte? Würde ihr Wohltäter sie noch haben wollen, wenn sie auf diese Weise verdorben zu ihm käme?
Die obszönen Zurufe der Menge dröhnten ihr ebenso in den Ohren wie der betäubende Schlag ihres Herzens. Sie betete stumm zu Gott, er möge sie retten. In diesem Moment war sie mehr denn je überzeugt, dass der Teufel sie gezeichnet hatte.
Sie war verflucht.
Der Mann schaute sich kurz um, ehe er ein kleines Messer aus seinem Lederarmband zog. »Ich werde mein Blut über deine Beine spritzen«, erklärte er ruhig, als würde er so etwas tagtäglich tun.
Wollte er sich damit etwa selbst verletzen? Würde er sie damit schneiden? »Nein! Bitte.« Der Schraubstock ihrer Knie schloss sich fest um seine Hüften, was ihm nur wenig Raum ließ, zu agieren. Demütigung erfüllte ihre Brust und brannte in ihren Ohren, während der Heide seine Hand auf intime Weise zwischen ihre Körper schob. Leise betete sie um Erlösung.
Er zuckte zusammen, zog Luft durch seine Nase und fuhr damit fort, warmes Blut auf ihre Schenkel zu reiben. Tränen machten ihre Augen blind. Ein unterdrücktes Keuchen war Ausdruck der Furcht, die ihr in die Kehle stieg. Ihr Körper wurde von einem beginnenden Schluchzen geschüttelt.
Sie wandte den Kopf ab.
Der Mann sagte ihren Namen, aber sein Tun stieß sie so sehr ab, dass sie die Augen nicht öffnen konnte.
»Sieh mich an!«, drängte er.
Endlich tat sie es. Und erblickte in seinen bernsteinfarbenen Augen Bedauern und Mitgefühl.
»Schrei, Mädchen!«, befahl er dann und verfluchte die Heiligen. »Schrei so laut, wie du kannst, damit diese Bastarde dich hören!«
Es fiel ihr nicht schwer, diese Forderung zu erfüllen. Akira öffnete den Mund und schrie. Der schrille Ton veranlasste den brutalen Kerl, die Augen zusammenzukneifen. Er wischte mit dem Tuch über ihre Oberschenkel, danach stieg er von ihr herunter und hielt das blutbefleckte Tuch hoch, damit alle es sehen konnten. Der Beweis für die abscheuliche Tat.
Er zog sich rasch an und griff nach dem wollenen Plaid, das ihm aus der Menge zugeworfen wurde. Akira hob ein wenig den Kopf und sah direkt in die Augen ihres Bruders, der sie anlächelte. Der kurze Moment der Erleichterung wurde ihr gestohlen, als der Mann sie von ihren Fesseln befreite, sie in eine karierte Decke wickelte und sie sich dann über die Schulter warf.
Dass sie mit Füßen nach ihm trat, tat wenig, ihre Lage zu verbessern, deshalb schlug sie ihm zusätzlich die Fäuste in seine harten Seiten. »Lass mich runter, du riesiger Ochse!«
Aus ihrem Blickwinkel konnte Akira sehen, dass die Männer seines Clans ihm auf dem Fuße folgten, als er das Zelt verließ. Sie wurde von ihm auf ein Pferd gesetzt, dann stieg er hinter ihr in den Sattel. Er ließ seinen Hengst antraben, stürmte kurz darauf über das Moor, und ließ Tigh Diabhail hinter sich zurück.
Obwohl Akira glücklich war, diesem schrecklichen Ort entkommen zu sein, fürchtete sie sich vor dem Mann, der sie so besitzergreifend um die Taille fasste.
Wer, um alles in der Welt, war er?
Kapitel 3
A kira stieß dem Mann hinter ihr den Ellbogen in die Rippen. Er stöhnte, ignorierte sie jedoch. Es kam ihr vor, als säßen sie jetzt schon seit Stunden im Sattel, und Akira wünschte sich nichts sehnlicher, als mit ihrem Bruder zu sprechen. Sie musste wissen, ob Isobel in Sicherheit war und ob gut für sie gesorgt wurde.
Sie versetzte dem Mann einen weiteren Stoß, härter dieses Mal. »Können wir kurz anhalten?«
Es verging noch ein Moment, ehe das Pferd an einem nahen Bach stehen blieb. Akiras Bruder kam im Galopp zu ihnen geritten, doch nach einer befehlenden Geste ihres Leibwächters ritten Kendrick und die anderen Krieger weiter.
Akira sprang vom Pferd. »Kendrick, warte!«, rief sie ihrem davonreitenden Bruder nach. Er schaute über die Schulter zurück, ritt aber weiter und war schon bald hinter einer kleinen Anhöhe verschwunden. Was war denn nur los mit ihm? Warum, bei allen Schotten, war er einfach weitergeritten?
Sie wandte sich um und musterte den Mann, der hoch auf seinem Kriegsross saß. Das Muster seines Plaids bestand aus graublauen und olivfarbenen Karos. Das wollene Tuch bedeckte seine bronzefarbenen Oberschenkel. Ein zweischneidiges Claymore hing an seiner Hüfte, und der schwarze Schaft eines sgian dubh ragte aus einem Hirschlederstiefel hervor. Ungebändigtes rotbraunes Haar reichte ihm bis auf die Schultern;
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