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Zauber der Schlange

Zauber der Schlange

Titel: Zauber der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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auf ein Bündel trockenen Zunders, das er immer bei sich trug. In kurzer Zeit hatte er ein kleines Feuer entfacht, und Tante Pol stellte ihre Töpfe leise summend daneben.
    Hettar kam zurück, nachdem er die Pferde versorgt hatte, und danach standen sie herum und sahen Tante Pol bei der Zubereitung des Abendessens zu. Sie stellte es aus den Vorräten zusammen, die Graf Reldegen ihnen aufgedrängt hatte, ehe sie heute morgen sein Haus verlassen hatten.
    Nachdem sie gegessen hatten, saßen sie um das Feuer herum und unterhielten sich leise. »Wie weit sind wir heute gekommen?« fragte Durnik.
    »Etwa fünfunddreißig Meilen«, schätzte Hettar. »Wie lange dauert es noch, bis wir aus dem Wald heraus sind?«
    »Er erstreckt sich über zweihundertfünfzig Meilen von Camaar bis zur Zentralebene«, antwortete Lelldorin.
    Durnik seufzte. »Eine Woche oder länger. Ich hatte gehofft, daß es nur noch ein paar Tage wären.«
    »Ich weiß, was du meinst, Durnik«, pflichtete ihm Barak bei. »Es ist so düster unter all diesen Bäumen.«
    Die Pferde, die in der Nähe des Baches angepflockt waren, scharrten unruhig. Hettar erhob sich.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte Barak und stand ebenfalls auf.
    »Sie sollten nicht…«, begann Hettar. Dann hielt er inne. »Zurück!« rief er. »Weg vom Feuer. Die Pferde sagen, daß Männer dort draußen sind. Viele – mit Waffen.« Er sprang vom Feuer weg und zog dabei seinen Säbel.
    Lelldorin warf ihm einen überraschten Blick zu und schoß auf eines der Zelte zu. Garions plötzliche Enttäuschung über seinen Freund traf ihn fast wie ein Schlag in den Magen.
    Ein Pfeil schwirrte ins Licht und prallte von Baraks Kettenhemd ab. »Zu den Waffen!« brüllte der große Mann und zog sein Schwert.
    Garion griff nach dem Ärmel von Tante Pols Gewand und versuchte, sie aus dem Licht zu ziehen.
    »Laß das!« fuhr sie ihn an und schüttelte seine Hand ab. Ein weiterer Pfeil kam aus dem nebligen Wald herangeschwirrt. Tante Pol bewegte ihre Hand, als ob sie eine Fliege verscheuchen wollte und murmelte ein einziges Wort. Der Pfeil prallte zurück, als ob er gegen ein Hindernis gestoßen wäre und fiel zu Boden. Mit heiserem Geschrei stürzte eine Gruppe von verwegenen, kräftigen Männern vom Waldrand hervor und platschte durch den Bach, wobei sie ihre Schwerter schwangen. Als Barak und Hettar auf sie zustürmten, tauchte Lelldorin wieder mit Pfeil und Bogen aus seinem Zelt auf und begann in so rascher Folge Pfeile abzuschießen, daß die Bewegungen seiner Hände kaum zu erkennen waren. Garion war tief beschämt, daß er am Mut seines Freundes gezweifelt hatte.
    Mit einem erstickten Schrei stolperte einer der Angreifer mit einem Pfeil in der Kehle zurück. Ein weiterer krümmte sich, hielt sich den Bauch und fiel stöhnend zu Boden. Ein dritter, noch recht jung, mit hellem Flaum auf den Wangen, stürzte schwer und zog an den Federn des Schaftes, der aus seiner Brust ragte. Sein jungenhaftes Gesicht nahm einen bestürzten Ausdruck an, dann seufzte er und fiel zur Seite, während ein Blutstrom aus seiner Nase quoll.
    Die zerlumpten Männer wichen unter Lelldorins Pfeilregen zurück, und dann waren Barak und Hettar bei ihnen. Mit einem mächtigen Hieb wehrte Barak mit seinem schweren Schwert eine hochgehobene Klinge ab und durchbohrte den schnauzbärtigen Mann, der sie geführt hatte, zwischen Hals und Schulterblatt. Der Mann brach zusammen. Hettar täuschte mit seinem Säbel, um ihn dann geschmeidig in den Körper eines pockennarbigen Mannes zu stoßen. Der Mann versteifte sich, und ein Strahl hellen Blutes schoß aus seinem Mund, als Hettar seine Klinge herauszog. Durnik lief mit seiner Axt vorwärts, und Silk zog einen langen Dolch unter der Weste hervor und lief direkt auf einen Mann mit struppigem, braunem Bart zu. Im letzten Moment duckte er sich, rollte herum und traf den bärtigen Mann mit beiden Füßen an der Brust, dann stieß er seinem Gegner den Dolch in den Bauch. Der Dolch machte ein nasses, knirschendes Geräusch, als er aufwärts glitt, und der getroffene Mann hielt sich schreiend den Bauch, als er versuchte, die bläulichen Schlingen und Schleifen seiner Gedärme festzuhalten, die durch seine Finger quollen. Garion stürzte auf das Gepäck zu, um sein Schwert zu holen, wurde aber plötzlich rauh von hinten gepackt. Er kämpfte einen Moment und fühlte dann einen betäubenden Schlag auf den Hinterkopf. Dann tanzten Sterne vor seinen Augen.
    »Das ist derjenige, den wir haben wollten«,

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