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Zauber der Schlange

Zauber der Schlange

Titel: Zauber der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zwei originelle Gedanken feststellen können.«
    »Er hat sich sehr verändert«, stimmte Wolf zu.
    »Er führt eine gute Küche«, meinte Barak. »Seit ich Val Alorn verlassen habe, war ich nicht mehr so satt.«
    »Das glaube ich gern«, sagte Tante Pol. »Du hast schließlich einen Hirsch fast allein aufgegessen.«
    »Du übertreibst, Polgara«, sagte Barak.
    »Aber nicht sehr«, meinte Hettar mit seiner leisen Stimme.
    Lelldorin hatte sein Pferd neben Garion geführt, aber bisher nichts gesagt. Er wirkte so bestürzt wie sein Vetter.
    Offensichtlich wollte er etwas sagen, und ebenso offensichtlich wußte er nicht, wie er anfangen sollte.
    »Fang schon an«, sagte Garion ruhig. »Wir sind gut genug befreundet, daß ich mich nicht aufregen werde, wenn du es nicht ganz richtig herausbekommst.«
    Lelldorin sah ihn an wie ein Schaf. »Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?«
    »Aufrichtig ist ein besseres Wort dafür«, meinte Garion. »Du hast eben nie gelernt, deine Gefühle zu verbergen, das ist alles.«
    »Stimmt das wirklich?« platzte Lelldorin heraus. »Nicht, daß ich deine Worte anzweifle, aber gab es wirklich einen Murgo in Cherek, der einen Anschlag auf König Anheg plante?«
    »Frag Silk«, schlug Garion vor, »oder Barak, oder Hettar – irgendeinen. Wir waren alle dabei.«
    »Aber Nachak ist nicht so«, sagte Lelldorin rasch zu seiner Verteidigung.
    »Kannst du da sicher sein?« fragte Garion. »Der Plan war ursprünglich seiner, nicht wahr? Wie habt ihr ihn kennengelernt?«
    »Wir waren alle zum Großen Markt gegangen, Torasin, ich und einige andere. Wir haben einige Sachen bei einem Murgohändler gekauft, und Tor hat ein paar Bemerkungen über Mimbrater gemacht – du weißt, wie Tor ist. Dieser Kaufmann sagte, daß er jemanden kenne, den wir vielleicht auch kennenlernen möchten, und stellte uns Nachak vor. Je länger wir mit ihm sprachen, desto verständnisvoller für unsere Gefühle schien er zu werden.«
    »Natürlich.«
    »Er hat uns erzählt, was der König vorhat. Du würdest es nicht glauben.«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    Lelldorin warf ihm einen raschen, betrübten Blick zu. »Er wird uns unsere Güter wegnehmen und sie grundbesitzlosen mimbratischen Edelleuten geben«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Hast du das auch von jemand anderem als Nachak bestätigt bekommen?«
    »Wie denn? Die Mimbrater würden es nicht zugeben, wenn wir es ihnen auf den Kopf zusagten, aber es ist die Art von Dingen, die Mimbrater tun würden.«
    »So habt ihr also nur Nachaks Wort? Wie ist euer Plan entstanden?«
    »Nachak sagte, wenn er Asturier wäre, würde er nicht zulassen, daß jemand sein Land wegnähme, aber er sagte, es wäre zu spät, sie aufzuhalten, wenn sie erst mit Rittern und Soldaten kämpfen. Wenn es nach ihm ginge, würde er zuschlagen, bevor sie bereit wären, und zwar so, daß die Mimbrater nicht wüßten, wer es war. Da hat er dann die tolnedrischen Uniformen vorgeschlagen.«
    »Wann hat er angefangen, euch Geld zu geben?«
    »Ich bin nicht sicher. Diesen Teil hat Tor geregelt.«
    »Hat er je gesagt, warum er euch Geld gab?«
    »Aus Freundschaft, hat er gesagt.«
    »Kam euch das nicht merkwürdig vor?«
    »Ich würde jemandem auch aus Freundschaft Geld geben«, protestierte Lelldorin.
    »Du bist auch Asturier«, erwiderte Garion. »Du würdest dein Leben aus Freundschaft geben. Aber Nachak ist Murgo, und ich habe noch nie gehört, daß sie besonders großzügig seien. Alles läuft doch nur auf eines hinaus: Ein Fremder hat euch erzählt, daß der König euch euer Land wegnehmen will. Dann gibt er euch einen Plan, wie ihr den König töten und Krieg mit Tolnedra beginnen könnt; und um sicherzugehen, daß euch das gelingt, gibt er euch das nötige Geld. Ist es nicht so?«
    Lelldorin nickte stumm, die Augen weit aufgerissen.
    »Hat denn keiner von euch Verdacht geschöpft?«
    Lelldorin schien den Tränen nahe. »Es war so ein guter Plan«, brachte er schließlich heraus. »Er hätte einfach gelingen müssen.«
    »Deswegen ist er auch so gefährlich«, antwortete Garion.
    »Garion, was soll ich nur tun?« Lelldorins Stimme klang gequält.
    »Ich glaube nicht, daß du im Moment etwas tun kannst«, sagte Garion. »Vielleicht wird uns später, wenn wir Zeit hatten, darüber nachzudenken, etwas einfallen. Wenn nicht, können wir es immer noch meinem Großvater erzählen. Er wird sich etwas ausdenken, um die Sache zu verhindern.«
    »Wir können es niemandem sagen«, erinnerte ihn Lelldorin. »Wir haben

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