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Zauber der Schlange

Zauber der Schlange

Titel: Zauber der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Er ging auf sie zu und verbeugte sich. »Meine liebe Polgara, bitte nimm diese Kleinigkeit als Zeichen meiner Wertschätzung für dich.« Strahlend überreichte er ihr das Parfümfläschchen.
    Tante Pols Blick war eine Mischung aus Freude und Argwohn. Sie nahm die kleine Flasche und entfernte vorsichtig den dichtschließenden Stöpsel. Mit einer eleganten Bewegung strich sie dann mit dem Stöpsel über die Innenseite ihres Handgelenks und hob dann die Hand, um den Duft zu prüfen. »Oh, Kheldar«, rief sie dann erfreut, »das ist wahrhaft ein fürstliches Geschenk.«
    Silks Lächeln wurde etwas gezwungen, und er beobachtete sie scharf, um herauszufinden, ob sie es ernst meinte oder nicht. Dann seufzte er und ging nach draußen, wobei er etwas über die Doppelzüngigkeit von Rivanern vor sich hin murmelte.
    Kurz darauf kehrte Delvor zurück, warf seinen gestreiften Umhang in eine Ecke und hielt die Hände über eins der Kohlebecken. »Soweit ich feststellen konnte, ist zwischen hier und Vo Mimbre alles ruhig«, berichtete er Meister Wolf, »aber gerade sind fünf Murgos auf den Markt geritten, mit zwei Dutzend Thulls dabei.«
    Wolf runzelte die Stirn. »Kamen sie von Norden oder von Süden?«
    »Sie behaupten, aus Vo Mimbre zu kommen, aber an den Stiefeln der Thulls klebt roter Lehm. Ich glaube nicht, daß es zwischen hier und Vo Mimbre Lehm gibt, oder?«
    »Nein«, erklärte Mandorallen mit Bestimmtheit. »Den einzigen Lehm in der gesamten Gegend gibt es im Norden.«
    Wolf nickte. »Hol Silk wieder herein«, bat er Barak.
    Barak ging zu der Zeltklappe.
    »Könnte es nicht nur ein Zufall sein?« fragte Durnik.
    »Ich möchte mich nicht darauf verlassen«, antwortete Wolf.
    »Wir warten, bis der Markt für die Nacht schließt und schleichen uns dann fort.«
    Silk kam wieder herein und sprach kurz mit Delvor.
    »Die Murgos werden nicht lange brauchen, um herauszufinden, daß wir hier waren«, brummte Barak und zupfte nachdenklich an seinem roten Bart. »Dann haben wir sie auf Schritt und Tritt bis Vo Mimbre auf den Fersen. Würde es die Dinge nicht vereinfachen, wenn Hettar, Mandorallen und ich uns mit ihnen anlegten? Fünf tote Murgos folgen niemandem mehr.« Hettar nickte mit erschreckendem Eifer.
    »Ich weiß nicht, ob das bei den tolnedrischen Legionären, die auf dem Markt den Polizeidienst versehen, besonders gut ankommt«, gab Silk zu bedenken. »Polizisten scheinen sich um unerklärliche Leichen immer Gedanken zu machen. So etwas stört ihren Ordnungssinn.«
    Barak zuckte die Achseln. »Es war nur ein Gedanke.«
    »Ich glaube, ich habe eine Idee«, sagte Delvor und zog seinen Umhang wieder an. »Sie haben ihre Zelte in der Nähe der Nadraker aufgestellt. Ich werde mit ihnen einige Geschäfte machen.« Er ging auf die Zeltklappe zu und blieb dann stehen. »Ich weiß nicht, ob es irgend etwas zu bedeuten hat«, sagte er, »aber ich habe herausbekommen, daß ihr Anführer Asharak heißt.«
    Garion verspürte eine plötzliche Kälte bei der Erwähnung dieses Namens.
    Barak stieß einen Pfiff aus und blickte auf einmal sehr finster drein. »Früher oder später werden wir uns um ihn kümmern müssen, Belgarath«, sagte er.
    »Ihr kennt ihn?« Delvor war anscheinend nicht sehr überrascht.
    »Wir haben ihn ein-, zweimal getroffen«, antwortete Silk beiläufig.
    »Er wird langsam lästig«, meinte Tante Pol.
    »Ich gehe jetzt«, sagte Delvor.
    Garion hob die Zeltklappe, um Delvor hinauszulassen; aber als er einen Blick nach draußen warf, stieß er einen unterdrückten Schrei aus und ließ die Klappe wieder fallen.
    »Was ist los?« fragte Silk.
    »Ich glaube, ich habe gerade Brill dort draußen auf der Straße gesehen.«
    »Laß mich sehen«, sagte Durnik. Seine Finger teilten die Klappe behutsam, er und Garion spähten hinaus. Eine schlampige Gestalt lungerte auf der schmutzigen Straße herum. Seit Faldors Farm hatte sich Brill nicht sehr verändert. Tunika und Hose waren noch immer fleckig und voller Flicken, sein Gesicht war noch immer unrasiert, und sein schielendes Auge schimmerte immer noch in krankhaftem Weiß.
    »Stimmt, es ist Brill«, bestätigte Durnik. »Er steht nahe genug, daß ich ihn riechen kann.«
    Delvor sah den Schmied fragend an.
    »Brill badet nur unregelmäßig«, erklärte Durnik. »Er ist ein sehr duftender Mitmensch.«
    »Darf ich?« fragte Delvor höflich. Er sah über Durniks Schulter nach draußen. »Ach«, sagte er, »der da. Er arbeitet für die

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