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Zauber der Schlange

Zauber der Schlange

Titel: Zauber der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wollen dieser Sache noch weiter nachgehen. Wie kommst du zu dieser Information?«
    »Das kann ich nicht sagen, Euer Majestät«, erwiderte Garion unbehaglich. »Ich habe mein Wort gegeben, es nicht zu tun. Einer der Männer hat mir davon erzählt, zum Beweis dafür, daß er mein Freund ist. Er hat sein Leben in meine Hand gegeben, um mir zu zeigen, wie sehr er mir vertraut. Ich kann ihn nicht verraten.«
    »Deine Loyalität steht dir gut an, junger Garion«, lobte der König, »aber deine Anschuldigung gegen den Botschafter der Murgos wiegt schwer. Ohne die Wahrheit deiner Worte anzweifeln zu wollen, kannst du deine Worte erhärten?«
    Hilflos schüttelte Garion den Kopf.
    »Das ist eine ernste Angelegenheit, Euer Majestät«, erklärte Nachak. »Ich bin der persönliche Stellvertreter von Taur Urgas. Dieser Lügenbold hier ist Belgaraths Kreatur, und seine wüste, unbewiesene Geschichte ist ein offensichtlicher Versuch, mich in Mißkredit zu bringen und einen Keil zwischen den Thron von Arendien und den von Cthol Murgos zu treiben. Diese Anschuldigung darf nicht unwidersprochen bleiben. Der Junge muß dazu gezwungen werden, diese angeblichen Attentäter preiszugeben oder einzugestehen, daß er lügt.«
    »Er hat sein Wort gegeben, Nachak«, sagte der König mit Nachdruck.
    »Das behauptet er, Euer Majestät«, erwiderte Nachak spöttisch. »Wir sollten ihn der Prüfung unterziehen. Eine Stunde auf der Streckbank wird ihn dazu bringen, alles zu erzählen.«
    »Ich hatte noch nie viel Vertrauen in Geständnisse, die durch die Folter entlockt wurden«, meinte Korodullin.
    »Wenn Euer Majestät erlauben«, warf Mandorallen ein, »kann ich vielleicht helfen, dieses Problem zu lösen.«
    Garion warf dem Ritter einen entsetzten Blick zu. Mandorallen kannte Lelldorin, und es würde ihm nicht schwerfallen, die Wahrheit zu erraten. Außerdem war Mandorallen Mimbrater, und Korodullin war sein König. Er stand nicht nur unter keinem Zwang zu schweigen, es war fast seine Pflicht zu sprechen.
    »Baron Mandorallen«, antwortete der König ernst, »Eure Liebe zu Wahrheit und Pflichterfüllung ist Legende. Könnt Ihr vielleicht diese Attentäter nennen?«
    Die Frage hing in der Luft.
    »Nein, Majestät«, erwiderte Mandorallen fest. »Aber ich kenne Garion als ehrlichen und aufrichtigen Knaben. Ich will für ihn bürgen.«
    »Das ist wohl kaum ein Beweis«, sagte Nachak. »Ich erkläre, daß er lügt, wohin führt uns das also?«
    »Der Knabe ist mein Gefährte«, sagte Mandorallen. »Ich werde seinen Schwur nicht brechen, denn seine Ehre ist mir so teuer wie meine eigene. Durch unser Gesetz jedoch kann ein Fall, für den Beweis vorliegt, durch einen Waffengang entschieden werden. Ich werde für diesen Jungen kämpfen. Ich erkläre vor der hier versammelten erlauchten Gesellschaft, daß dieser Nachak ein übler Schurke ist, der sich mit anderen zusammengetan hat, um meinen König zu meucheln.« Er zog seinen Handschuh ab und warf ihn zu Boden. Das Scheppern, mit dem er auf dem polierten Steinfußboden aufschlug, klang wie Donnergetöse. »Nehmt meinen Fehdehandschuh, Murgo«, sagte Mandorallen kalt, »oder laßt einen Eurer speichelleckenden Ritter ihn für Euch aufheben. Ich werde Eure Schurkerei an Euch oder an demjenigen beweisen, der für Euch kämpft.«
    Nachak starrte zuerst den stählernen Handschuh, dann den großen Ritter an, der anklagend vor ihm stand. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und blickte sich im Thronsaal um. Außer Mandorallen war keiner der anwesenden mimbrischen Edlen bewaffnet. Die Augen des Murgos verengten sich in momentaner Hoffnungslosigkeit. »Tötet ihn!« rief er den sechs bewaffneten Männern zu, die ihn umringten.
    Die Ritter sahen schockiert, zweifelnd aus.
    »Tötet ihn!« befahl Nachak ihnen. »Tausend Goldstücke demjenigen, der sein Leben auslöscht.«
    Die Gesichter der Männer wurden bei diesen Worten hart. Wie ein Mann zogen sie ihre Schwerter und verteilten sich und bewegten sich mit erhobenen Schilden auf Mandorallen zu. Unterdrückte Aufschreie und Alarmrufe waren zu hören, als die Edlen und ihre Damen den Weg räumten.
    »Was für ein Verrat ist das?« fragte Mandorallen. »Seid Ihr so verblendet von diesem Murgo und seinem Gold, daß Ihr vor dem König die Waffen ziehen wollt, in offener Mißachtung unseres Gesetzes? Steckt Eure Schwerter ein.«
    Aber sie ignorierten seine Worte und kamen grimmig näher.
    »Verteidigt Euch, Baron Mandorallen«, drängte Korodullin, der sich

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