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Zauber der Sonneninsel

Zauber der Sonneninsel

Titel: Zauber der Sonneninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Lear. Seine Anschuldigungen sind absurd, das müssten selbst Sie erkennen. Ich beabsichtige, eine kleine Anzahl Häuser auf einem begrenzten Areal zu bauen und keine Betonburgen auf der ganzen Insel. Autos werden dort sowieso nicht erlaubt sein.”
    “Und wie ist es mit Ihren Hubschraubern?” fragte Petra scharf. “Oh, Entschuldigung – ich hatte ganz vergessen, dass die Falken Fluglärm über alles lieben.”
    “Reden Sie keinen Unsinn! Ich habe nur gesagt, dass eine Landung pro Woche die Falken nicht stören würde.”
    “Das glaube ich nicht”, erwiderte sie heftig.
    Ungeduldig strich er sich durch das dichte, leicht gelockte Haar. “Der moderne Hubschrauber ist kein feuerspeiendes Ungetüm, sondern ein schnelles, sicheres und relativ leises Verkehrsmittel. Er vergiftet weder die Luft noch das Wasser.”
    “Wie selbstgerecht Sie sind!” Petra wehrte sich gegen seine Überzeugungskraft. “Sie können unmöglich abschätzen, welche Konsequenzen diese ganze Technologie für Sa Virgen haben wird! Millionen von Jahren war Frieden auf der Insel, und jetzt soll sie dem Lärm und vor allem den Menschen ausgesetzt werden. Das ist der Anfang vom Ende, sehen Sie das nicht?” Ihre Stimme klang verächtlich, als sie fortfuhr: “Oder hat die Aussicht auf viel Geld Sie geblendet?”
    Sie stockte, als sie seinen wütenden Gesichtsausdruck sah. “Nun”, sagte sie fast entschuldigend, “Sie hätten mich nicht hierher einladen sollen, wenn Sie die Wahrheit nicht vertragen können. Aber ich nehme an, Sie hatten eine bestimmte Absicht, als Sie mich hierher einluden?”
    “Allerdings. Vielleicht sollten wir jetzt zur Sache kommen!” Er stand auf. “Ich möchte Ihnen etwas zeigen.”
    Torres führte Petra die Treppe hinauf in ein Zimmer, das offensichtlich die Bibliothek war. In den Wandregalen waren unzählige Bücher verstaut, deren goldverzierte Ledereinbände in der Sonne glänzten.
    In der Mitte des Raumes stand auf einem großen Lesetisch ein Modell der Insel.
    “Sa Virgen!” rief Petra überrascht.
    “Ja. Sa Virgen.” Torres beobachtete Petra, während sie auf das Modell zuging und jedes Detail genau betrachtete.
    “Das ist phantastisch! Es muss Jahre gedauert haben, so etwas zu bauen!” Der Puig Virgen war höher als sie selbst, und jede Einzelheit der Landschaft war sorgfältig herausgearbeitet worden. “Hier ist Cala Vibora und hier der Strand.” Mit dem Finger zeichnete sie den Weg nach, auf dem sie schon so oft mit ihrem Boot in die Bucht gekommen war.
    “Und hier auf den Klippen haben wir uns getroffen”, ergänzte er. “Aber ich möchte Sie auf die andere Seite der Insel aufmerksam machen.” Er führte sie um den Tisch herum zur Nordseite des Modells. Oberhalb von Cala Lom lag am Hang angeschmiegt eine Siedlung. Petra musste sich hinunterbeugen, um die Details zu erkennen: Dächer, Swimmingpools und das flache Rund eines Hubschrauberlandeplatzes. Verglichen mit dem Rest der Insel, war das geplante Dorf winzig und nicht unattraktiv.
    “Die Belastung für Sa Virgen wird minimal sein”, erklärte Torres. “Der Boden ist dort flach und nicht bewachsen, so dass keine Bäume gefällt werden müssen. Sie sehen selbst, wie weit der Ort von den Nistplätzen der Vögel entfernt liegt und dass es unmöglich ist, von dort nach Cala Vibora zu gelangen.” Er klopfte mit dem Finger auf den Landeplatz des Modells. “Wie Sie ebenfalls feststellen können, müssen die Hubschrauber die Insel nicht überfliegen. Sie kommen direkt von Palma und landen hier. Sie machen nicht mehr Lärm als die Linienmaschinen, die Sa Virgen tagtäglich überfliegen.”
    Schweigend betrachtete Petra das Modell. Wenn sie die Sache von dieser Seite sah, fiel es ihr sehr schwer, ihre Opposition aufrechtzuerhalten.
    Torres ging ans Fenster zu einem kleinen Tisch. “Hier haben wir ein Modell der geplanten Apartmenthäuser. Selbst Sie werden zugeben müssen, dass es durchaus kein hässlicher Entwurf ist!”
    Das Haus war tatsächlich schön. Durch die traditionellen mallorquinischen Elemente fügte es sich vollkommen in die Landschaft ein.
    “Ich muss zugeben”, sagte sie schließlich, “dass ich schon schlechtere Entwürfe gesehen habe.” Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. “Das heißt, wenn dies der Realität entspricht.”
    “Natürlich.”
    “Aber eines können Sie nicht im Voraus planen, nämlich das Wichtigste: die Menschen. Wenn nur einer von ihnen unvorsichtig ist und einen Waldbrand verursacht, gibt es eine

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