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Zauber der Sonneninsel

Zauber der Sonneninsel

Titel: Zauber der Sonneninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Reisebroschüren veröffentlichen, dachte sie wütend. Vielleicht entstand gerade an dieser Stelle ein Restaurant mit einer Terrasse und einer Disco …
    Nein. Sie kannte Tomás gut genug, um zu wissen, dass er nie damit einverstanden wäre. Er hatte versprochen, Sa Virgen nicht zu zerstören, und er hielt sein Wort.
    Petra setzte sich ins Gras und beobachtete durch ihr Fernglas die Möwen. Möwen scheuten die Menschen nicht. Sie mochten die Touristen sogar und ernährten sich von ihren Abfällen. Die Möwen würden sich mit der neuen Lage schnell abfinden.
    Dann sah sie plötzlich die andere Yacht, die an den Felsen vorbei in die Bucht kam.
    Petra seufzte. Sie hatte so gehofft, Sa Virgen für sich allein zu haben. Traurig beobachtete sie, wie das andere Boot sich der ‘Sulky Susan’ näherte und jemand den Anker warf. Es war nur eine Person an Bord, ein Mann. Etwas in der Art, wie er sich bewegte, erregte ihren Argwohn. Sie schaute durchs Fernglas, ihr Herz klopfte wild – es war Tomás!
    Er wusste, dass sie mit der ‘Sulky Susan’ gekommen war, deshalb hatte es keinen Zweck, sich zu verstecken. Ratlos sah Petra sich um. Vielleicht kam er nicht auf die Klippen, um ihr nicht zu begegnen. Aber Tomás stieg den Pfad herauf. Petra spürte ihr Herz bis zum Hals klopfen. Vielleicht war er wütend, weil sie hergekommen war. Und gerade jetzt fühlte sie sich nicht in der Lage, ihm zu begegnen.
    Fünf Minuten später war er oben, und sein Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes.
    “Bist du dir eigentlich klar darüber, was du machst?” fragte er vorwurfsvoll. “Wie konntest du es riskieren, allein hierherzukommen? Es ist zu gefährlich!”
    “Es gab niemand, der mitkommen wollte”, erwiderte Petra leise.
    Seine Miene entspannte sich ein wenig. “Du hast anscheinend kein Verantwortungsgefühl, Petra. Es sind schon Leute umgekommen bei dem Versuch, Cala Vibora zu erreichen. Wie konntest du es in deinem Zustand wagen?”
    “In meinem Zustand?” Sie warf ihm einen schnellen Blick zu.
    Er nickte. “Ich weiß es.”
    “Woher?” fragte sie ruhig.
    “Oh, es dauerte eine Weile, bis ich darauf gekommen bin. Dabei hätte ich es eigentlich gleich sehen müssen.” Tomás betrachtete sie. “Man sieht es dir an, als ob du ein Plakat vor dir hertragen würdest, auf dem steht: Ich bekomme ein Kind.” Er half ihr beim Aufstehen. “Nachdem du fortgegangen warst, habe ich lange Zeit über dich nachgedacht. Heute Nacht wusste ich plötzlich, warum du gekommen warst. Ich konnte dich weder im Büro noch zu Hause erreichen. Als ich entdeckte, dass die ‘Sulky Susan’ nicht im Hafen lag, wusste ich, wo ich dich finden würde.”
    “Ich wollte mich von Sa Virgen verabschieden”, sagte Petra. “Wahrscheinlich werde ich nie wieder hierherkommen.”
    “Das wäre schade.” Er wandte den Blick von ihr ab. “Hier an dieser Stelle haben wir uns zum ersten Mal gesehen, nicht wahr?” fragte er sanft. “Das war eine merkwürdige Begegnung.”
    “Du denkst wahrscheinlich nicht gern daran zurück, nach allem, was passiert ist.” Petra lächelte traurig.
    “Auf Alcamar gibt es einen Bogen aus Stahl, der einem meiner Vorfahren gehörte.” Tomás sprach mehr zu sich selbst. “Als Junge habe ich ihn einmal von der Wand genommen, als keiner aufpasste, und ihn ausprobiert. Es erforderte all meine Kraft, ihn zu spannen.” Er wandte sich ihr zu. “Ich schoss auf einen jungen Olivenbaum im Garten. Die Narbe ist heute noch in der Rinde zu sehen.” Petra hörte aufmerksam zu und beobachtete sein Gesicht. “Als ich dich damals auf Sa Virgen sah”, fuhr er zärtlich fort, “fühlte ich mich wie dieser Olivenbaum. Als ob jemand mich mit einem Pfeil mitten ins Herz getroffen hätte.”
    “Tomás”, flüsterte sie, “warum hast du mich weggeschickt?”
    “Ich war sehr verbittert.” Er schloss einen Moment die Augen. “Als ich im Krankenhaus aufwachte, warst du nicht da, dafür aber Cristina. Und sie war nur zu bereit, mich gegen dich zu beeinflussen. Ich sage dir lieber nicht, was sie alles erzählt hat.” Tomás zögerte, dann fuhr er fort: “Du kannst dir vorstellen, dass sie alle Beweise schon bei der Hand hatte. Ich war noch sehr schwach und leicht beeinflussbar. Sie bearbeitete mich so lange, bis ich glaubte, dass du die Boshaftigkeit in Person bist. Und als du nachmittags kamst, war ich ganz krank vor Schmerz und Trauer. Ich dachte, du hättest mich nur benutzt, Petra. Es hat lange gedauert, bis ich einsah, dass ich

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