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Zauber der Vergangenheit

Zauber der Vergangenheit

Titel: Zauber der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Goldbach
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Schmerzen zu haben.
    »Lauf …«, wisperte sie.
    »Was?« Ich war mir nicht sicher, ob ich sie richtig verstanden hatte. Ich sah sie irritiert an.
    »Lauf … weg …«, flüsterte sie. Sie hatte Mühe zu sprechen. »eine … Falle …«
    In diesem Moment sprangen zwei Männer aus dem Gebüsch. Ich erkannte sie sofort wieder. Es waren die beiden aus dem Gasthaus. Der Dicke zog seinen Degen und richtete ihn auf mich. Das Metall blitzte in der Sonne.
    »Sieh an, sieh an, wen haben wir denn da? Wenn das nicht die Kleine aus dem Gasthaus ist? Eine hübsche junge Lady wie Ihr sollte besser nicht alleine reisen. Wo ist denn Euer Freund? Hat er sich etwa aus dem Staub gemacht?«
    Ich sah mich um. Drew war nicht zu sehen. Hatte er mich allen Ernstes mit diesen Typen allein gelassen?
    »Was wollt ihr von mir?«, fragte ich. Es sollte selbstbewusst klingen, doch meine Stimme zitterte.
    »Was hast du anzubieten?«, fragte der Dicke herausfordernd.
    »Ich habe nichts von Wert bei mir«, antwortete ich.
    »Nein? Kein Geld, keinen Schmuck?« Er schielte auf meinen Ring.
    »Nein«, antwortete ich und steckte die Hand in die Rocktasche, um ihn zu verstecken.
    »Nun, wenn das so ist, dann nehmen wir eben dich mit. Du könntest uns von Zeit zu Zeit gefällig sein.« Er grinste obszön. Dabei kamen seine fauligen Zahnstümpfe zum Vorschein.
    »Lieber würde ich sterben«, sagte ich angeekelt.
    »Wenn das dein Wunsch ist …« Er setzte mir den Degen auf die Brust. Mein Herz hämmerte wie wild gegen meinen Brustkorb. Ich und meine vorlaute Klappe. Panik erfasste mich. Wenn ich jetzt hier starb, was würde dann mit mir geschehen? Ich spürte, wie sich die Spitze des Metalls schmerzhaft in die Oberfläche meiner Haut eindrückte und zuckte zusammen.
    »Das ist deine letzte Chance, Süße«, hauchte der Dicke. Er roch stark nach Alkohol. »Du kannst mir den Ring freiwillig geben, oder ich hole ihn mir von deinem kalten, toten Finger. Oder soll ich erst deine Freundin hier töten? Wie sieht es aus?« Die Spitze des Degens bohrte sich ein wenig weiter in meine Haut. Ich presste die Zähne aufeinander. Der große Schlaksige hatte Lilian gepackt und hielt ihr die Klinge seines Degens an die Kehle. Er sah nicht so aus, als ob es ihm etwas ausmachen würde, sie ihr durchzuschneiden. Lilian wimmerte leise vor sich hin. Ein paar Tränen liefen ihr die Wange hinab.
    »Stop! Hört auf! Ich gebe euch was ihr wollt«, sagte ich.
    »Ich wusste doch, dass man mit dir verhandeln kann«, sagte der Dicke triumphierend. Der große Schlaksige hinter ihm lachte höhnisch.
    »Nun denn, gib ihn mir«, forderte er und streckte mir seine geöffnete Hand entgegen. Jetzt hätte ich mein Pfefferspray gut gebrauchen können, doch stattdessen hatte ich nur ein paar Kekse in der Tasche. Obwohl … Langsam zog ich die Hand aus der Tasche und schleuderte ihm einen von Tante Battys Marmeladenkeksen entgegen. Er traf ihn am Kopf. Der Dicke jaulte kurz auf und hielt sich die Stirn an der Stelle, an der er getroffen wurde. Ich nutzte diesen kurzen Augenblick und trat ihm beherzt zwischen die Beine. Wenn ich etwas über Selbstverteidigung wusste, dann, dass das eine der wirkungsvollsten Methoden war, um sein Gegenüber wenigstens vorübergehend außer Gefecht zu setzen. Wieder jaulte der Dicke auf. Diesmal lauter. Vor Schmerz ließ er den Degen fallen. Der große Schlaksige lachte schadenfroh. Für einen Moment waren beide abgelenkt. Ich nutzte die Chance und griff nach der am Boden liegenden Waffe. Ich hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass sie ein solches Gewicht hatte. Ich konnte den Degen nur schwer in der Hand balancieren. Der Dicke kam nun wieder auf mich zu. Ich hielt die Waffe geradeaus auf ihn gerichtet. Die Spitze zitterte und schwankte. Ich würde sie nicht mehr sehr lange halten können. Er grinste höhnisch.
    »Ich habe dir eine faire Chance gegeben, Süße, und du hast sie verspielt. Ich würde sagen, du hast verloren. Gib mir den Degen. Diese Waffe ist nichts für zarte Frauenhände.«
    »Ganz meine Meinung!« Drew sprang gerade in dem Moment über den Kutschbock, in dem mich meine Kraft verließ, und nahm mir den Degen aus der Hand. Der Dicke wich überrascht zurück. Drew drängte ihn weiter zurück, bis er beinahe über seinen Partner stolperte.
    »Was denn, habt Ihr nicht den Schneid Mann gegen Mann zu kämpfen?«, provozierte Drew ihn.
    »Drew nicht …«, flehte ich angsterfüllt.
    »Lasst meine Freundin in Ruhe und gebt das Mädchen frei«, forderte

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