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Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Titel: Zauber der Versuchung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Tür zur Bibliothek stehen blieb. »Kann das nicht bis morgen warten?«
    »Nein«, sagte Gideon kopfschüttelnd. »Nun ja, im Grunde wohl schon. Ich meine, zwischen jetzt und morgen früh wird sich nichts wesentlich ändern, obschon...« Er sah Helmsley an. »Bis morgen früh könnte ich wahnsinnig geworden sein.«
    Einen Moment lang betrachtete Helmsley seinen Freund, dann seufzte er. »Ich hätte damit rechnen müssen, schätze ich. Auch wenn du in letzter Zeit kaum mit mir gesprochen hast, hielt Norcroft mich auf dem Laufenden. Und jetzt bist du schon mal hier, also können wir ebenso gut reden.« Helmsley rief seinen Butler. »Edwards.«
    »Ja, Mylord.« In der Diele tauchte der Butler prompt aus der Dunkelheit auf.
    »Bringen Sie uns bitte Brandy, Edwards, oder Whisky oder irgendetwas anderes, das der Tages- beziehungsweise Nachtzeit angemessen ist.«
    »Ich habe beides in der Bibliothek bereitgestellt, Mylord«, sagte Edwards, als wäre es das Normalste der Welt, dass Helmsley mitten in der Nacht unerwartet Gäste empfing. »Wünschen Mylord sonst noch etwas?«
    »Ich hoffe nicht.« Helmsley sah zu seinem Freund. »Wie du aussiehst, möchte ich fast behaupten, du hast bereits genug getrunken.«
    »Sehe ich so schlimm aus?« Gideon lächelte matt. »Um die Wahrheit zu sagen, ich habe gar nichts getrunken, seit wir Lady Braxtons Party verließen.«
    »Oh, nun, das erklärt einiges. Hättest du dem Alkohol angemessen zugesprochen, wäre dir jetzt alles gleichgültig und ich könnte noch in meinem Bett liegen«, meinte Helmsley bedauernd. »Eine recht interessante Gesellschaft, fandest du nicht auch?«
    »Interessant war sie gewiss. Vor allem die Gästeliste. Und du brauchst meinetwegen keine Vorsicht walten zu lassen, denn mir ist sehr wohl bewusst, wer eingeladen war und warum.«
    »Dann war es kein Zufall?«
    »Nein«, antwortete Gideon mit einem ironischen Grinsen. »Es war schlicht ein fehlgeleiteter Versuch vonseiten Lady Braxtons, mir zu demonstrieren, dass ich bezüglich Judith einen Fehler begehe.«
    »Fehlgeleitet?«, wiederholte Helmsley angewidert. »Da bist du weit freundlicher in deinem Urteil als ich, Warton.« Er ging vor in die Bibliothek. »Ich hatte mich ohnehin gewundert, warum wir eingeladen waren. Weder Fiona noch ich sind der Frau jemals begegnet. Aber in meiner Naivität nahm ich einfach an, meine und Lady Braxtons Familie hätten irgendwie miteinander zu tun gehabt, ohne dass es mir bewusst gewesen wäre.«
    »Offensichtlich ist Judith die einzige Verbindung. Und ich natürlich. Zumindest war in deiner Einladung nicht angedeutet worden, dass Judith interessiert wäre, die Beziehung wieder aufzunehmen.«
    »In Mountfords und Nottingdons denn?« Helmsley ließ sich in einen der beiden komfortablen Sessel vor dem Kamin fallen. Auf dem kleinen Tisch zwischen den Sesseln stand ein Tablett mit zwei Karaffen und Gläsern.
    Gideon nickte und nahm auf dem anderen Sessel Platz. »Demnach wusstest du von Mountford und Nottingdon?«
    Helmsley nahm eine der Karaffen und schenkte ihnen beiden ein. »Du darfst nicht vergessen, dass Judith und ich viele Jahren befreundet waren«, sagte er und fügte etwas unsicher hinzu: »Vor und selbst während ihrer anderen... nun ja...«
    »Abenteuer?«
    Bei dem Wort verzog Helmsley das Gesicht. Er reichte Gideon ein Glas. »Ja.«
    »Nottingdon fiel auf Violets Hinterlist nicht herein, aber mir tat Mountford ein bisschen leid, schien er doch mehr als gewillt, mit Judith dort weiterzumachen, wo sie aufgehört hatten.« Gideon nippte an seinem Glas und stellte erfreut fest, dass Helmsley der Situation angemessen Whisky gewählt hatte.
    Helmsley sah ihn fragend an. »Und du nennst dieses Vorgehen von Lady Braxton lediglich fehlgeleitet?«
    »Angesichts meiner Erfahrungen mit Violet in der Vergangenheit war ihr heutiger Manipulationsversuch verhältnismäßig harmlos. Ich würde meinen...« Gideon verstummte, blickte sich im Zimmer um und runzelte die Stirn. »Ist das hier deine Bibliothek?«
    Helmsley lachte. »Sieht ziemlich verändert aus, was?«
    » Ziemlich? Das trifft es wohl kaum.« Gideon sah sich nochmals um. Er war viel zu sehr in Gedanken gewesen, um darauf zu achten, dennoch war ihm vage bewusst geworden, dass einiges anders aussah.
    Als Helmsley das Haus kurz vor seiner Vermählung kaufte, hatte er es mit zahlreichen, teils bizarren Einrichtungsgegenständen vom vorherigen Besitzer übernommen. Gideon erinnerte sich, dass in diesem Zimmer, abgesehen von

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