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Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Titel: Zauber der Versuchung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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verwundert.
    Helmsley nickte. »Ja.«
    »Komm schon, Helmsley«, sagte Norcroft. »Du bist ihr verflossener Liebhaber, nicht ihr Vater!«
    Helmsley warf ihm einen strengen Blick zu. »Ich bin ihr Freund, und ich nehme diese Verantwortung ernst.«
    »Du bist auch mein Freund«, wandte Gideon ein. »Solltest du sie dann nicht fragen, wie ihre Absichten in Bezug auf mich sind?«
    »Er hat sich noch nie dafür interessiert, welche Absichten eine Frau bei mir hatte«, beschwerte sich Norcroft mit einem traurigen Kopfschütteln. »Über diese Kränkung komme ich wahrscheinlich niemals hinweg.«
    Helmsley ignorierte ihn. »Sollte die Situation eintreten...«
    »Ich kann dir sagen, welche Absichten ich vor gestern Abend hatte.« Gideon warf ihm ein verschmitztes Lächeln zu. »Und welche ich heute habe.«
    »Aha?« Helmsley hob eine Augenbraue.
    »Wir beabsichtigen, unser Zusammensein zu genießen, solange wir beide es wünschen.«
    »Verstehe.« Helmsley überlegte einen Moment, dann atmete er langsam und hörbar aus. »Es gibt ein paar Dinge, die du über Judith vielleicht wissen solltest.«
    »Ich ziehe es vor, sie selbst herauszufinden«, erwiderte Gideon. Die Art, wie sie sich ihm in der Hitze der Leidenschaft entgegenbog, wie ihre Augen glänzten, wenn sie miteinander schliefen, wie ihr Herz an seinem schlug.
    »Ja, das verstehe ich«, sagte Helmsley trocken. »Ich spreche auch nicht von intimen Details.«
    »Gott sei Dank«, murmelte Norcroft.
    Helmsley zögerte, als überlegte er noch, ob es klug war zu sagen, was er sagen wollte. »Judith ist nicht einfach nur eine wunderschöne Frau.«
    »Wenngleich mir diese Tatsache schon ausnehmend gut gefällt.« Gideon lachte. »Judith Chester ist möglicherweise die unabhängigste, eigenständigste Frau, der ich je begegnet bin, und darüber hinaus ist sie entzückend und ziemlich liebenswert.« Er nippte an seinem Brandy, bevor er fortfuhr: »Wisst ihr, dass sie, nun ja, Regeln ist wohl das richtige Wort, für unsere Affäre aufgestellt hat?«
    Norcroft unterdrückte ein Lachen. »Regeln?«
    »Regeln?«, fragte Helmsley stirnrunzelnd. »Bei mir hat sie nie Regeln aufgestellt.«
    Weil sie auch nicht ohne nachzudenken mit dir ins Bett gesprungen ist . Gideon lächelte, sagte aber nichts.
    »Regeln?«, wiederholte Helmsley mit einem ungläubigen Kopfschütteln. »Ich frage mich... nein, das tut wohl nichts zur Sache. Wie gesagt, Judith ist nicht nur das, was sie nach außen scheint. Sie ist sehr verschlossen, und ich hege den Verdacht, dass ihre freizügige Art nicht ganz ihrem eigentlichen Wesen entspricht. Im Laufe der Jahre habe ich hier und da einen kleinen Eindruck von ihrem wahren Charakter gewinnen können, und ich glaube nicht, dass sie so stark ist, wie sie sich gibt.«
    »Das sind die wenigsten von uns«, meinte Norcroft.
    Helmsley musterte Gideon. »Was weißt du über ihre Ehe?«
    Gideon hob die Schultern. »Nichts, außer dass sie glaubt, ihr Mann wäre ihr Seelenverwandter gewesen.«
    »Dachte ich mir, wenngleich sie mir gegenüber nie von ihm gesprochen hat.« Helmsley erschrak. »Dass sie es dir gegenüber tat...«
    »Es war eine beiläufige Bemerkung«, tat Gideon es ab. »Nichts wirklich Bedeutendes.« Und dennoch war Judiths Geständnis seltsam beunruhigend gewesen.
    »Ja, na ja«, sagte Helmsley, der ebenfalls beunruhigt schien. »Als Judith und ich... zusammen waren, habe ich ein paar Erkundigungen über ihren Mann eingezogen...«
    Norcroft machte große Augen. »Und sie hat es zugelassen?«
    »Sie wusste nichts davon, und sie muss es auch jetzt nicht erfahren.« Helmsley sah Gideon an. »Abgemacht?«
    Gideon nickte.
    »Judith heiratete Baron Chester, als sie gerade mal siebzehn war. Er war nicht wesentlich älter, hatte aber bereits seinen Titel und ein beträchtliches Vermögen geerbt. Gerüchten zufolge verliebten sich die beiden gleich bei der ersten Begegnung und heiratete fast sofort.« Helmsley nippte wieder an seinem Brandy. »Judiths Eltern starben im Jahr darauf.«
    Gideon überlegte. »Alle beide?«
    »Ja«, sagte Helmsley nickend. »An Pocken, glaube ich. Sie hinterließen ihrer Tochter sehr viel Geld, aber Judith hatte von da ab eigentlich nur noch ihren Mann auf der Welt.« Er dachte kurz nach. »Soweit ich hörte, war er ein merkwürdiger Mann, der sich selbst für einen Poeten hielt. Er hatte keine nennenswerte Verwandtschaft, eine Schwester nur, wenn ich mich recht entsinne. Die beiden gaben viele Gesellschaften, prunkvolle, extravagante

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