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Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Zauber der Versuchung: Roman (German Edition)

Titel: Zauber der Versuchung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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brauchte nicht viel mehr zu tun, als uns alle zusammenzubringen und abzuwarten, was geschieht. Ja, sie musste sich noch nicht einmal die Hände schmutzig machen, da ihr niemand eine Absicht unterstellen könnte. Das ist wahrlich brillant.« Judith biss die Zähne zusammen. »Und natürlich ist es auch teuflisch, hinterhältig und mehr als ein bisschen niederträchtig.«
    Er grinste. »Und du wirst sie dafür bezahlen lassen, stimmt‘s?«
    »Ich werde es zumindest versuchen. Und sei es nur als Vergeltung für das, was sie Harry angetan hat, dem armen lieben Mann.« Sie dachte nach. »Wie, ist allerdings noch fraglich.«
    »Weißt du was die Franzosen sagen?«, fragte er und sah sie an. »Über den Erfolg, der die beste Rache ist?«
    Sie lächelte. »Das ist gut, Samuel, sehr gut sogar.«
    »Danke«, sagte er bescheiden. »Judith, ich bin niemand, der gern Ratschläge erteilt, wenn es um Angelegenheiten zwischen Männern und Frauen geht.
    Weiß Gott, ich war in diesem Bereich selbst nie sonderlich erfolgreich. Aber ich würde dir raten, deinen Lord Warton zu nehmen...«
    »Er ist nicht...«
    »... und zu fliehen. Violet wird keine Ruhe geben, bis sie bekommen hat, was sie will.«
    Judith lachte. »Ich gehe nirgends hin. London ist mein Zuhause.«
    »Dann heirate ihn.«
    »Ich eigne mich nicht für die Ehe«, erwiderte sie kopfschüttelnd. »Ich habe es einmal versucht, und das war mehr als genug.«
    »Vielleicht hattest du es nicht mit dem richtigen Mann versucht.«
    »Unsinn. Ich liebte meinen Mann, und er liebte mich«, sagte sie, ohne nachzudenken.
    »Und jetzt liebst du jemand anderen. Das ist keine Sünde, weißt du?« Samuel suchte ihren Blick. »Hättest du mich jemals so angesehen, wie du ihn ansiehst, ich hätte dich nie wieder gehen lassen.«
    »Samuel!« Judith riss die Augen weit auf. »Was du und ich hatten, war nie als etwas Ernstes gedacht.«
    »Nein, das war mir von Anfang an klar. Ich erwartete nicht mehr. Trotzdem denke ich, was du jetzt mit Warton hast, war auch nicht als etwas Ernstes geplant, und doch wurde es ernst, oder nicht?«
    Sie starrte ihn eine ganze Weile schweigend an, dann lächelte sie. »Ich fürchte, ja.«
    »Zugegeben, du hast ein gewissermaßen unkonventionelles Leben geführt. Ein wenig verrucht vielleicht, aber niemand kam dabei zu Schaden. Wenn er das nicht akzeptieren kann, wenn er dich nicht genügend liebt...« Er drückte ihre Hände. »Dann ist es nicht an dem, dass du seiner nicht wert bist, sondern er wäre deiner nicht wert.«
    Seine Worte verschlugen ihr den Atem. »Mylord, du bist ein wunderbarer Mann.«
    »O ja, das bin ich«, bestätigte er lächelnd. »Schade, dass dir das nicht bereits vor Jahren auffiel. Nun, dein Verlust wird einer anderen Dame Gewinn sein.«
    »Ein Gewinn ohne Frage«, sagte Judith lachend, beugte sich vor und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund.
    »Wäre ich ein eifersüchtiger Mann, würde ich an dieser Stelle nach Duellierpistolen suchen«, erklang eine vertraute zynische Stimme von der Tür her.

Zwölftes Kapitel
     
    Nottingdon, oder zumindest vermutete Gideon, dass es sich um Nottingdon handelte, lächelte Judith entschieden zu liebevoll an, ließ ihre Hände los und trat beiseite. »Da Sie allerdings auch ein intelligenter Mann sind, erkennen Sie sofort, dass dies hier nicht das ist...«
    »Wonach es aussieht?«, ergänzte Gideon freundlich, wenngleich Freundlichkeit das Letzte war, was er empfand.
    Judith sah ihn interessiert an. »Und wonach sieht es aus?«
    Nach irgendeiner Prüfung. Unsinn. Er verwarf den Gedanken. Judith war nicht die Frau, die einen Mann gegen einen anderen ausspielte. Er überlegte genau, was er sagte. »Es sieht nach einem vertrauten Moment zwischen Freunden aus. Einem Bruder und einer Schwester vielleicht.«
    »Autsch«, machte Nottingdon und zuckte zusammen. »So sah es aus, ja?«
    »Ja, tat es.« Gideon nickte. »Freundschaftlich durchaus, aber relativ leidenschaftslos.«
    Judith verkniff sich ein Schmunzeln.
    »Sind Sie sicher, dass Sie mich nicht lieber erschießen wollen, Warton?« Nottingdon schüttelte den Kopf. »Das wäre weit weniger schmerzhaft.«
    »Wenn Sie darauf bestehen. Das nächste Mal werde ich Sie mit Freuden erschießen«, versprach Gideon lächelnd. »Und würde sogar mehrmals schießen, falls Sie es wünschen, noch dazu auf außergewöhnlich schmerzempfindliche Stellen.«
    »Das wäre mir sehr recht.« Nottingdons und Gideons Blicke begegneten sich, und Gideon hatte das untrügliche

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