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Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Titel: Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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kann. Wenn sie Abbey in irgendeiner Weise schadet, werde ich es ihr heimzahlen.«
    In ihrer Stimme schwang grimmige Erbitterung mit, ein Klang, den Kate noch nie zuvor gehört hatte. Sarah war immer die Verlässliche, die praktisch Veranlagte. »Sylvia hat der Königin der schwarzen Magie einen Besuch abgestattet?«, fragte sie. »Lucinda ist bekloppt. Das weiß doch jeder. Sie denkt sich das alles selbst aus und vermischt sämtliche Praktiken miteinander. Nichts davon ist echt.«
    »Nein, aber sie kann Dinge in Bewegung bringen, die man besser ruhen lassen sollte. Gott weiß, was sie Sylvia eingeredet hat. Vielleicht hat sie sogar ein Voodoo-Püppchen, das Abigail darstellen soll.«
    »Sarah! Warte!« Sylvia eilte durch die Menge und hielt Sarah am Arm fest. Als Sarah ihr in die Augen sah, ließ sie ihren Arm augenblicklich los. »Ich weiß, dass du Dinge sehen kannst, bevor sie eintreten. Wolltest du mir damit sagen, dass mir etwas zustoßen wird? Was hatte das zu bedeuten?«
    Sarah blickte zu Aleksandr auf, der ihnen gefolgt war. Einen Moment lang blieb sie stumm, denn alles in ihrem Innern lehnte sich dagegen auf, dass er mit Sylvia hier war. Seine Aura verband sich immer mit Abigails Aura, wenn sie in seiner Nähe war. Alles, was sie durch ihre Gabe und ihre Fertigkeiten in Erfahrung gebracht hatte, sagte ihr, dass er an Abigails Seite gehörte. Es erschien ihr durch und durch ungehörig, dass er mit Sylvia zusammen war. Sarah konnte Aleksandrs Widerwillen gegen jeden Körperkontakt mit Sylvia fühlen. Im Moment war er in eine Aura von Gefahr gehüllt und veränderte zweimal unauffällig seine Haltung, um zu verhindern, dass sich Sylvia an ihn klammerte. Sarahs Blick löste sich von seinen kantigen Zügen und fiel auf Sylvia.

    Sylvia lechzte nach Aufmerksamkeit, der Aufmerksamkeit aller Männer, ganz gleich, wer es war. Das brauchte sie für ihre Selbstachtung und für ihr Wohlbefinden. Wenn es ihr gelingen sollte, Abigail diesen Mann auszuspannen, würde sie hellauf begeistert sein.
    Aleksandr wirkte sehr stark. Das zeigte sich in seiner Haltung, seinen breiten Schultern und in den Muskeln seiner Arme, in seinem kräftigen Brustkorb und in seinen flüssigen Bewegungsabläufen. Sarah hatte einen großen Teil ihres Lebens sowohl als Sportlerin als auch als Leibwächterin verbracht und einen gefährlichen Mann erkannte sie auch ohne ihr ausgeprägtes Wahrnehmungsvermögen. Sylvia sah nur sein attraktives, herbmännliches Äußeres. Und seine starke sexuelle Anziehungskraft. Sie würde nie hinter diese Äußerlichkeiten schauen und mehr an ihm entdecken.
    »Sieh dich vor, Sylvia«, riet sie ihr. »Besinne dich auf deine wahren Freunde.« Sie wandte sich ab und folgte Kate aus der Galerie.
    »Was soll das heißen?«, jammerte Sylvia. »Das verstehe ich nicht, Sarah. Du musst mir sagen, was das heißt.« Sie lief hinter Kate und Sarah her und gelangte gerade noch rechtzeitig vor die Tür, um Abigails blasses Gesicht aufblitzen zu sehen, als Joley mit ihrem Wagen auf die Schnellstraße fuhr. Aleksandr fluchte, als der Wagen an ihnen vorbeifuhr.
     
    »Erzähl es uns«, sagte Hannah. »Was ist passiert, Abbey?«
    Abbey saß mit abgewandtem Gesicht auf dem Rücksitz, hatte die Arme um ihre angezogenen Knie geschlungen und versuchte sich von ihren Schwestern zurückzuziehen; sie wiegte sich sanft und sah starr auf das Meer mit seinen brausenden Wogen hinaus. Das Rauschen in ihren Ohren erschien ihr lauter als das Tosen der Brandung. Was hätte sie schon sagen können? Dass sie so schwach war, einen Mann zu lieben, obwohl sie wusste, dass sie niemals mit ihm würde leben können? Wenn
das nicht erbärmlich klang! Wann war sie zu diesem Jammerlappen geworden? Und warum waren ihre Empfindungen derart übersteigert und ihrer Kontrolle restlos entzogen? Der Schmerz, den sie empfand, war tausendmal schlimmer als jeder andere, an den sie sich erinnern konnte.
    »Abbey?« Hannah sprach so sanft wie möglich mit ihr.
    »Halt an. Schnell. Ich muss mich übergeben«, sagte Abbey in ihrer Verzweiflung.
    Joley stieg auf die Bremse und lenkte den Wagen auf die schmale Standspur am Rand der Klippe. Schon bevor der Wagen vollständig zum Stehen gekommen war, sprang Abbey hinaus und krümmte sich vor Übelkeit. Es war ihr ein Gräuel, sich zu übergeben, und sie hatte schon immer versucht, gegen die häufig wiederkehrende Übelkeit anzukämpfen, doch sie war machtlos gegen die Reaktion ihres Körpers auf den akuten Schmerz, der sich

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