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Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Titel: Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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einstellte, sowie sie Aleksandrs vertrauten Hang zur Skrupellosigkeit wiedererkannte. Für jemanden wie sie war kein Platz in seinem Leben. Er brauchte eine Frau, die sich mit dem zweiten Platz begnügen würde und bereit war, sich von seinem Job und von seinem übermächtigen Bedürfnis, jeden seiner Aufträge erfolgreich abzuschließen, in den Hintergrund drängen zu lassen. Jemand, der ihn nie detailliert über seine Ermittlungsmethoden ausfragen würde.
    Hannah reichte ihr einen kleinen Lappen, und Abbey wischte sich den Mund ab, während sie auf die Wellen hinunterblickte, die tief unter ihr gegen die Felsen schmetterten. Ihr Herz tat so ungeheuer weh, dass sie sich eine Hand auf die Brust presste, um den Schmerz zu lindern. Draußen in der Brandung sprangen etliche Delfine in die Luft und drehten sich im Kreis, ehe sie wieder ins Meer eintauchten. Ein Wal streckte den Kopf aus dem Wasser heraus, als hielte er nach ihr Ausschau. Sie hörte die Musik der Meeresgeschöpfe, die der Wind zu ihr trug. Sie riefen nach ihr. Und linderten damit ihr Leid.
    »Abbey!« Joley schlang ihr einen Arm fest um die Taille und
riss sie vom Rand der Klippe zurück. »Was tust du da?« Ihre Stimme klang reichlich alarmiert.
    Abbey blinzelte, um Joley klarer sehen zu können. »Sie rufen mich.«
    »Das ist mir ganz egal. Ich bringe dich jetzt nach Hause. Du kannst dir unmöglich einbilden, Aleksandr hätte auch nur das geringste Interesse an Sylvia Fredrickson, oder etwa doch?« Joley graute bei diesem Gedanken. »Jede ihrer Berührungen war ihm nahezu unerträglich. Das hättest du doch spüren müssen.«
    »Natürlich habe ich es gespürt.« Abigail rieb ihre pochenden Schläfen.
    »Hat Sylvia dich berührt? Könnte sie ein Haar von dir oder irgendeinen persönlichen Gegenstand an sich gebracht haben?« Joley führte Abbey zum Wagen zurück.
    Hannah riss die Tür auf. »Hast du vielleicht etwas Seltsames mit der Post bekommen?«
    Abbey ließ sich auf den behaglichen Rücksitz gleiten. »Ihr glaubt beide, Sylvia hätte mich in irgendeiner Form verhext?«
    »Du wärest gerade eben beinah von der Klippe gefallen, Abbey«, sagte Joley und schlug das Lenkrad scharf ein, um wieder auf die Schnellstraße zu gelangen. »Das ist nicht normal.«
    Abbey sah auf ihre Hände hinunter. Sie zitterten. »Es steht nicht in Sylvias Macht, mein Leben aus der Bahn zu werfen. Sie hat nichts damit zu tun.«
    »Das will ich ihr auch geraten haben«, sagte Hannah. »Sie hat schon in der Schule immer versucht, uns das Leben zur Hölle zu machen. Es sähe ihr ähnlich, wenn sie alles dransetzen würde, einen Mann zu verführen, weil sie glaubt, dass sich eine von uns für ihn interessiert. Ich schwöre es euch, ich dachte im Ernst, sie würde sich bemühen, sich wieder mit ihrem Mann auszusöhnen.«
    »Das hatte ich auch gehofft«, sagte Abigail, die um die Kontrolle ihrer Gefühle rang. Es war nicht fair gegenüber ihren Schwestern, wenn sie sich derart gehen ließ. »Es tut mir so leid.
Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was Sarah und Kate sich jetzt denken.«
    »Libby ist zu Hause, und ich möchte, dass sie sich deiner annimmt«, sagte Hannah mit fester Stimme. »Du musst es ihr erlauben. Der Schmerz wird schlimmer und nicht etwa besser.«
    »Du hättest von dieser Klippe fallen können«, hob Joley hervor.
    Hannah und Joley sahen einander an. »Prakenskij«, riefen beide gleichzeitig aus.
    »Worum ging es überhaupt?«, erkundigte sich Joley.
    Abigail zuckte die Achseln. »Ich komme mir so dumm vor. Ich habe Aleksandr mit Sylvia gesehen und mir ist klar geworden, dass er ohne weiteres mit ihr schlafen könnte, und zwar nicht, weil er sich auch nur im Geringsten zu ihr hingezogen fühlt und den Drang hatte, mich zu betrügen, sondern weil er kaltblütig genug sein kann, jedes Werkzeug zu benutzen, das ihm notwendig scheint, um eine Ermittlung voranzutreiben. Ich war für den Tod eines Mannes verantwortlich oder habe zumindest bei der Tragödie seines Todes eine Rolle gespielt, als ich in Russland war. Seither habe ich mich immer wieder gefragt, ob Aleksandr jemanden umgebracht haben könnte, vielleicht sogar mehr als nur einen Mann, um mich aus Russland rauszukriegen. Dem war ich nicht gewachsen. Ich wollte mir vormachen, so etwas täte er niemals. Und ich wollte mich auch nicht für weitere Tode verantwortlich fühlen. Aber es könnte durchaus so sein. Er wäre dazu fähig gewesen, wenn er geglaubt hätte, es bestünde keine andere

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