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Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Titel: Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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waren wirklich erstaunlich. Sie klangen so echt, dass er einen Moment gebraucht hatte, um zu begreifen, dass er es gewesen war. Er wartete regungslos und lauschte auf ein weiteres verräterisches Rascheln.
    Irgendwo links neben ihm krächzte ein Frosch und fast sofort darauf hörte er ein Geräusch, als streifte etwas im Innern des Schuppens das Holz. Aleksandr stemmte sich wie eine Eidechse durch das Gras voran. Er war groß und kräftig, und daher war es für ihn nicht einfach, sich lautlos zu bewegen. Er blieb von neuem regungslos liegen und wartete schwitzend darauf, dass ihn eine Kugel in den Rücken treffen würde.
    Wieder krächzte ein Frosch, diesmal wesentlich näher. Seine Anspannung ließ ein wenig nach, als er erkannte, dass Jonas von der gegenüberliegenden Seite auf den Schuppen zukam. Er rollte sich zum Eingang. Es gab keine Tür, nur einen Jutesack, der vor der klaffenden Öffnung befestigt war, wo die Tür hätte sein sollen. Mondschein drang durch die Ritzen in der Decke, doch
es blieben viel zu viele Schatten, in denen sich jemand verbergen konnte. Jetzt war dieses Rascheln erneut zu vernehmen und klang diesmal etwas hektischer. Etwas Großes stieß gegen die Rückwand des Schuppens. Ein gedämpfter Fluch ertönte. Aleksandr standen keine Tierlaute zur Verfügung, um Jonas zu warnen, und daher konnte er nur hoffen, dass der Mann nah genug war, um es selbst zu hören.
    Aleksandr lag gleich unter dem Jutesack in der Öffnung des Schuppens und musterte die dunkleren Bereiche im Innern. Fast direkt vor sich konnte er Mason Fredrickson sehen, der gefesselt und geknebelt war und zappelte, um sich zu befreien. Es war ein verlockender Anblick. Mit einem Satz zu ihm hin, die Fesseln des Mannes zerschneiden und sofort wieder weg. Er lächelte in sich hinein. Prakenskij traute ihm doch bestimmt mehr zu. Das war ein unausgegorener Plan. Aber er hatte ihn damit angelockt; also hatte sich der Plan bewährt. Der Gedanke drängte sich ihm unaufgefordert auf. Aleksandr erstarrte, und sein Herzschlag beschleunigte sich.
    Es war ein uralter Trick. Die simpelste Falle überhaupt. Ein einfaches Katz-und-Maus-Spiel. Bewegung lenkte Aufmerksamkeit auf sich, und er dachte gar nicht daran, sich von der Stelle zu rühren. Selbst wenn es Jackson möglich war, sie draußen vor dem Schuppen zu beschützen, war Aleksandr auf sich allein gestellt, sowie er sich hineinbegab, um Mason zu befreien. Er blieb ganz still im Eingang liegen, atmete flach und wartete. Die Zeit verging. Fünf Minuten. Dann fünfzehn. Eine halbe Stunde.
    Insekten ließen die Blätter dicht neben seinem Ohr rascheln. Der Wind streifte sein Gesicht, und er spürte Abigails Nähe. Weshalb sollte sich Prakenskij solche Mühe geben, um ihn in eine alte Scheune zu locken, damit er Mason Fredrickson rettete? Er wälzte diese Frage zahllose Male, ohne eine konkrete Antwort zu finden. Aber er wartete weiterhin ab, denn in einem Katz-und-Maus-Spiel war der Erste, der sich von der Stelle rührte, tot.
    In der hintersten Ecke raschelten oben im Dachgebälk Kleidungsstücke.
»Du hast seine Fesseln zu eng geschnürt, er macht nicht genug Lärm.« Die Stimme eines Amerikaners.
    »Halt den Mund!« Aleksandr erkannte die Stimme des Russen nicht. Es war nicht Prakenskij, aber jetzt wusste er, wo sich die Mörder verbargen.
    Ein Frosch krächzte gleich draußen am hinteren Ende der Scheune, und Erleichterung durchflutete ihn. Jonas hatte die Männer gesehen, die ihre Waffen auf Fredrickson gerichtet hielten. Jetzt brauchten sie dringend eine Ablenkung.
    Auf den Schwingen dieser Überlegung setzte augenblicklich der Wind ein, nicht die leichte Brise, die er vorhin wahrgenommen hatte, sondern eine stürmische Böe, die den Geruch des Meeres und den schwachen, fernen Gesang weiblicher Stimmen mit sich brachte. Fast im selben Moment nahte die Lösung. Ein gespenstisches Flügelschlagen und schrille Laute erfüllten die Luft. Aleksandr gestattete seinem Blick, nach oben zu schweifen, und er sah, dass Fledermäuse den Nachthimmel verdunkelten. Flügel flatterten, als sie kreisten und herabtauchten und in einem Ring, der sich enger zuzog, spiralförmig zu dem Schuppen strömten.
    Der Frosch krächzte freundlich, um sie zu begrüßen. Es dauerte einen Sekundenbruchteil, bis Aleksandr wahrnahm, dass das Krächzen nicht mehr vom Boden, sondern von oben gekommen war. Jonas hatte auf dem eingefallenen Dach direkt über den beiden Mördern seinen Posten bezogen. Vom Rande der Baumreihe,

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