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Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Titel: Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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da gewesen.
    Abigail lag unter einer Steppdecke im Bett, eine Faust um die weichen Falten der Decke geballt. Ihr leuchtend rotes Haar breitete sich auf dem Kopfkissen aus und fiel von dort auf das Laken. Er durchquerte das Zimmer lautlos und ließ sich auf das riesige Himmelbett sinken. Ihre Wimpern waren zusammengeklebt und liefen in feuchten Spitzen aus, als hätte sie geweint. Doch als sie die Augen aufschlug, standen dort keine Tränen,
sondern nur glühender Zorn, in dem Panik mitschwang, während sie sich auf ihn stürzte.
    Er packte sie, schleuderte sie auf die Matratze zurück und zischte ihr ins Ohr: »Du willst doch deine Schwestern nicht wecken.« Bis zu diesem Augenblick war er sich der Wut nicht bewusst gewesen, die direkt unter der Oberfläche brodelte. Vielleicht hatten die Ereignisse der Nacht sie genährt, vielleicht steuerte aber auch Abigails sorgloses Handeln und die Gefahr, in der sie schwebte, etwas dazu bei. Doch mehr als alles andere erzürnte ihn ihre beharrliche und unversöhnliche Entschlossenheit, ihm keine Chance zu geben. Sie hatte ihn einfach fallen lassen, ohne jede Auseinandersetzung, ohne ein einziges Wort, ohne ihm Gelegenheit zu geben, ihr die Dinge zu erklären.
    Aleksandr holte tief Atem und stieß ihn langsam wieder aus, wobei er sorgsam darauf achtete, nicht zu fest zuzupacken, damit er ihr nicht wehtat.
    Abigail blickte zu seinen breiten Schultern auf und sah in sein vertrautes Gesicht. Sie liebte dieses Gesicht. Jeden einzelnen der kantigen Gesichtszüge und die tiefen Falten, die von Entbehrungen zeugten. Im Moment waren seine Augen eiskalt, und sie wusste, dass es ihm ernst war, aber das war ihr ganz egal. »Du meinst, du willst nicht, dass ich sie wecke. Sie werden Jonas rufen, und dann wirst du derjenige sein, der im Gefängnis landet. Es wird zwar nicht so schlimm für dich sein wie das, was mir zugestoßen ist, aber es wird dir gar nicht gefallen. «
    Aleksandr ließ sie los. »Mach schon, Abbey. Schrei ruhig. Lass deine Schwestern deinen unangenehmen Freund holen. Du sollst nur wissen, dass ich heute Nacht nicht zu Großzügigkeit aufgelegt bin.« Er beugte sich hinunter, um seine Schuhe auszuziehen. »Wenn etwas passiert, geht es auf deine Kappe. Ich bin nämlich verdammt müde, und mir ist das alles ganz egal.«
    »Was tust du da?« Abigail setzte sich mit lodernden Augen auf.

    »Das habe ich dir doch gerade gesagt. Ich bin müde. Es war ein verdammt harter Tag. Ich werde mich hinlegen, während wir miteinander reden.«
    »In mein Bett?« Ihre Stimme klang erstickt vor Entrüstung. »Oh, nein, das glaube ich nicht.« Sie sah sich hektisch nach ihrem Morgenmantel um. »Du bist ein aufgeblasener Affe, wenn du dir einbildest, du könntest einfach in mein Schlafzimmer kommen und in mein Bett kriechen, als sei nichts passiert. Verschwinde von hier, bevor mir der Geduldsfaden reißt. Du machst dir keine Vorstellung davon, was passieren könnte, wenn mir die Geduld ausgeht, Aleksandr.« Das wusste sie zwar auch nicht, aber einen Moment lang wünschte sie, sie wäre Hannah und könnte ihn in eine annehmbare Nachbildung einer Kröte verwandeln.
    Ehe sie ihren Morgenmantel zu fassen bekam, knüllte er ihn zusammen und warf ihn quer durch das Zimmer. »Vorhin bist du auf deinem Balkon vor aller Welt in diesem Aufzug umherstolziert – übrigens auch vor einem russischen Killer, der sich besonders gut auf sein Handwerk versteht.« Er sah sie finster an. »Ich glaube nicht, dass du einen Morgenmantel brauchst, um dich mit mir zu unterhalten.«
    Das verschlug ihr im ersten Moment die Sprache. Sie starrte ihn voller Entsetzen an. »Was soll das heißen, ein russischer Killer? Hier? Hinter mir her? Sind meine Schwestern und meine Tante in Gefahr?« Sie schlüpfte aus dem Bett, um auf und ab zu laufen. » Weil ich etwas gesehen habe? Weil ich etwas gehört habe?«
    »Was hast du gehört?«
    »Einen Namen, das ist alles. Einer der Männer hieß Chernyshev. Was ich gesehen habe, habe ich dir bereits erzählt. Weshalb sollten sie einen Killer auf mich ansetzen?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass er auf dich angesetzt war. Ich weiß nur, dass er ein sehr gefährlicher Mann ist. Chernyshev ist in meinem Land ein ziemlich häufiger Nachname.« Er seufzte
schwer. »Wenn er zur Mafia gehört … das ist ein gewalttätiger Haufen.«
    »Er war sehr gewalttätig. Er hat auf jeden und alles geschossen, selbst auf die Delfine.« Sie fuhr sich mit einer Hand durch das Haar, während sie weiterhin

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