Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Titel: Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
hat ungeheure Machtgelüste und ist zu allem bereit. «
    Aleksandr hielt seine Waffe weiterhin auf Prakenskij gerichtet und achtete sorgsam darauf, ihn im Auge zu behalten, als sie sich Schritt für Schritt voranbewegten. Er war ein gefährlicher Mann, aber er hatte eigenwillige ethische Grundsätze. Aleksandr durchschaute ihn nicht ganz. Aleksandr war die Winkelzüge der Spionage überdrüssig geworden und hatte sich für die Polizeiarbeit entschieden. Über Prakenskij hatte man mit der Zeit jede Gewalt verloren, und die Regierung hatte den Befehl erteilt, ihn auszuschalten. Jeder, der auf ihn angesetzt wurde, war in einem Leichensack zurückgekehrt. Aleksandr und Prakenskij kannten einander schon zu viele Jahre und gingen sich gegenseitig aus dem Weg, es sei denn, Prakenskij stand in einem von Aleksandrs Fällen auf der falschen Seite. Ihre Begegnungen endeten im Allgemeinen in einem blutigen Kampf, aus dem keiner von beiden als Sieger hervorging.
    Würde Abigail sicherer sein, wenn Prakenskij tot war oder wenn er am Leben blieb? Wenn er Ilja tötete, würde das Aleksandr
sein eigenes Leben kosten. Daran zweifelte er nicht im Geringsten, und sein Tod würde dazu führen, dass Abbey Sergej Nikitin schutzlos ausgeliefert war. Aleksandr riskierte einen Blick zum Balkon. Abbey war wieder ins Haus gegangen, ohne etwas von den beiden Männern zu ahnen, die es auf dem Hügel, der zu ihrem Haus führte, auf eine Machtprobe ankommen ließen.
    Er stieß seinen Atem in Form eines Seufzers der Erleichterung aus, folgte weiterhin Prakenskij und hoffte auf einen Fehler von Seiten des Killers. Ilja glitt auf dem steilen Hang kein einziges Mal aus und löste seinen Blick auch nicht von Aleksandrs Gesicht, als er auf den Wagen zuging, der zum Teil hinter wilden dornigen Sträuchern verborgen war.
    »Halte stets deinen Rücken bedeckt, Aleksandr«, riet ihm Prakenskij, als er hinter das Steuer des schwarzen Acura glitt. Seine Waffe war immer noch auf Aleksandrs Kopf gerichtet. »Es gibt hier Dinge, von denen man besser die Finger lassen sollte.«
    »Von Abigail Drake sollte man besser die Finger lassen«, erwiderte Aleksandr.
    »Sie ist eine Schwäche, die ausgenutzt werden kann.«
    »Sie ist der Tod für jeden, der es darauf abgesehen hat, ihr etwas anzutun.«
    Prakenskij ließ seinen Wagen an. »Du hast viele Feinde hier, mein Freund. Und sie werden nicht alle den Anschein von Feinden erwecken.«
    Aleksandr steckte seine Waffe wieder in das Schulterhalfter, während er Prakenskijs Wagen nachsah. Erst als er sicher sein konnte, dass der etwas ältere Mann wirklich fort war, wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Abbeys Balkon und den offenen Schiebetüren zu. Was dachte sie sich bloß bei dieser einladenden Geste? Vor allem, nachdem sie Zeugin eines Mordes geworden war und dabei selbst beinah umgebracht worden wäre?
    Er eilte durch die Bäume den Hang zum Haus auf der Klippe
hinauf. Das Gebäude war die Kopie einer Villa, die er in Südfrankreich gesehen hatte. Auch diese hatte zahlreiche Fenster und Balkone und einen Turm gehabt. Das französische Original wurde allerdings als Hotel benutzt.
    Vom Fundament des Gebäudes aus blickte er nach oben. Es war drei Stockwerke hoch, und Abigails Balkon musste sich natürlich auf dem höchsten Punkt befinden. Er blieb unter ihrem Balkon stehen und untersuchte die mit Efeu bewachsenen Mauern nach dem besten Weg, der ihn nach oben führen könnte. Leicht war es nicht und schnell würde es auch nicht gehen, aber er legte ein gleichmäßiges Tempo vor und ärgerte sich immer mehr darüber, dass jeder ins Haus gelangen konnte. Noch schlimmer war, dass er Halt für seine Finger und für seine Füße fand, wo keiner hätte sein sollen, fast schon so, als zöge sich eine unsichtbare Leiter für ihn an der Hausmauer hinauf. Oder für jeden anderen.
    Als er den Balkon erreicht hatte, kletterte er über die Brüstung, blieb einen Moment lang auf dem Boden sitzen und lauschte, ob sich irgendwo etwas rührte. Er ließ sich ein paar Minuten Zeit, um das Gelände unter sich in Augenschein zu nehmen, bevor er Abigails Zimmer betrat – nur für den Fall, dass Prakenskij noch einmal zurückgekehrt war. Als er kühn durch die offene Tür schritt, nahm er wahr, dass eine seltsame elektrische Ladung durch seinen Körper strömte und winzige Fünkchen in der Luft zu schwirren schienen, die große Ähnlichkeit mit Glühwürmchen hatten. Er blinzelte, und die eigentümliche Empfindung verflog, als wäre sie nie

Weitere Kostenlose Bücher