Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Titel: Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Ausblicke auf die zerklüftete kalifornische Küste bieten.
    »Wünschst du dir manchmal, du wärest normal, Joley?«, fragte Abigail, als sie eine schwere Tasche aus dem Wagen zerrte.
    Joley zuckte die Achseln und behielt Abigails Gesicht im Auge. »Was ist schon normal, Abbey? Wir haben einander, und das ist es, was auf lange Sicht wirklich zählt. Wir haben unsere Tanten und unsere Eltern und Cousinen. Unsere Familie unterscheidet sich von anderen, ja, das schon, und vielleicht zahlen wir einen Preis für unsere Gaben, aber die guten Seiten überwiegen. « Sie griff auf den Rücksitz und hob die zweite schwere
Tasche aus dem Wagen. »Du trägst schon seit einer ganzen Weile eine Last mit dir herum. Meinst du nicht, es ist an der Zeit, diese Last mit uns zu teilen?«
    Abigail wandte den Blick ab, und ihr Körper wurde steif vor Ablehnung. »Ich bin noch nicht so weit, Joley.«
    »Das macht doch nichts, Abbey«, sagte Joley. »Denk nur daran, dass wir dich lieben, und ganz gleich, was dir fehlt, wir werden eine Lösung finden, wie wir dir helfen können.«
    Abigail blinzelte gegen ihre Tränen an. »Ich habe meine magischen Kräfte über einen langen Zeitraum als eine Selbstverständlichkeit angesehen, Joley. Tu das bloß nicht. Bilde dir bloß nie ein, du könntest dich behaglich damit einrichten und sie gedankenlos anwenden.« Sie wandte ihr Gesicht dem Meer zu. »Hörst du sie?«
    Joley hatte noch viele Fragen auf Lager, doch sie kniff ihre Lippen zusammen und nickte. Abigail erschien ihr mit einem Mal zerbrechlich. Viel zu zerbrechlich. Sie würde mit Libby reden. Vielleicht könnte sie die Sorgen lindern, die Abigail bedrückten. Joley hatte plötzlich große Angst um ihre Schwester. Sie überlegte, was sie jetzt sagen könnte, um die Spannung zu mildern, die sich plötzlich zwischen ihnen eingeschlichen hatte. »Ich glaube, ich höre sie, Abbey. Ich erinnere mich noch gut daran, wie du stundenlang mit Kopfhörern dagesessen und gelauscht hast und wie du immer wieder deine Bandaufnahmen angesehen hast, aber ich habe diesen Dingen nie allzu viel Beachtung geschenkt. Es klingt wie ein Klicken und ein Pfeifen, stimmt’s?«
    Abigail schloss die Tür zur Mühle auf. »Jeder Ton hat eine bestimmte Bedeutung. Und jeder einzelne Delfin scheint einen Erkennungspfiff zu haben, das ist fast schon so etwas wie ein Name, denn diesen spezifischen Pfiff benutzen sie, wenn sie einander rufen. Viele Forscher glauben ebenso wie ich, dass ihre Kommunikation viel weiter entwickelt ist, als wir anfangs dachten.«

    »Sie haben ihre eigene Sprache?« Joley hatte das richtige Thema getroffen. Abigail begeisterte sich so sehr für die Delfine und für ihre Forschungen, dass ihr Tonfall sich beträchtlich aufgeheitert hatte.
    »Ich glaube ja, aber mit unserer Sprache ist sie mit Sicherheit nicht vergleichbar.«
    »Sie wirken immer so intelligent und so glücklich. Jedes Mal, wenn ich sie sehe, überkommt mich dieser verrückte Drang, ins Meer zu springen und mich ihnen anzuschließen. Und du kennst ja mein Verhältnis zum Meer.«
    »Vergiss nie, dass sie wild lebende Tiere sind, Joley. Delfine können aggressiv sein, und unter gewissen Umständen könnten sie einen Menschen auch verletzen. Allzu oft missverstehen die Leute, was ein Delfin tut, und zwar schlicht und einfach deshalb, weil Delfine ständig zu lächeln scheinen.«
    »Ich habe nicht wirklich vor, mich mit ihnen ins Meer zu stürzen«, gestand Joley. »Ich meinte nur, dass der Impuls da ist. Ich weiß, dass du es tust, aber ich halte alles, was mehr wiegt als ich, gern auf Abstand.«
    Abbey grinste ihre Schwester an. »Bezieht sich das auch auf Männer?«
    »Natürlich. Seit sich damals dieses Tor geöffnet hat und die Prophezeiung sich zu erfüllen begann, gehe ich nicht mal mehr mit Männern aus. Ich schaue sie nicht mal mehr an! Nein, nicht mit mir. Das kommt gar nicht infrage. Ich doch nicht«, erklärte Joley nachdrücklich. Sie sah zu, wie Abigail eine zweite Tür aufschloss, die in den Keller hinunterführte. »Hat hier nicht das Erdbeben das Siegel gesprengt und es diesem Geist ermöglicht, zu entkommen?« Sie erschauerte. »Eine Tasse Tee könnte ich jetzt wirklich gebrauchen.«
    »Und ich dachte immer, du seist die Waghalsigste von uns allen.«
    »Nach zwölf Uhr mittags bin ich sehr waghalsig«, hob Joley hervor. »Und nach Mitternacht steppt dann wirklich der Bär.«

    Abigail lachte. »Sieh dich vor auf den Stufen. Sie sind alt und bröckeln ab. Kate hat mir

Weitere Kostenlose Bücher