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Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Titel: Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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beiden Stimmen sich im Gesang vereinten. Die Drake-Schwestern besaßen unglaubliche Kräfte. Ihre Stimmen hatten etwas Unwiderstehliches, fast schon Hypnotisierendes an sich. Man konnte sich in dem Klang verlieren, sich in eine andere Zeit und an einen anderen Ort locken lassen, sich verführen und ins Paradies leiten lassen. Er schüttelte den Kopf und versuchte, sich aus dem Bann zu lösen und die kleine verborgene Falle zu finden, von der er wusste, dass sie sich in dem engen Tunnel befinden musste.
    »Oh, da haben wir sie ja, meine Damen. Eine einfache, aber wirksame Vorrichtung. Es handelt sich eher um ein Warnsystem, damit sie wissen, ob jemand die Treppe benutzt und ihre Route entdeckt hat. Ich bezweifle, dass sie öfter als einmal im Monat benutzt wird, vielleicht sogar noch seltener.«
    Der Gesang riss abrupt ab. »Wie gefährlich ist diese Vorrichtung, Aleksandr?« Er zog es vor, von Abigail mit der Koseform seines Namens angesprochen zu werden, denn wenn sie das tat, wusste er, dass sie in dem Moment nicht bemüht war, ihn auf Armeslänge von sich zu halten. Wie jetzt.
    Aleksandr sah sich den Stolperdraht genauer an. »Überhaupt nicht. Es ist ein kleiner Stolperdraht, der an einem ganz kleinen Stöckchen angebracht ist. Wenn wir gegen ihn stoßen, wissen sie, dass jemand die Treppe benutzt hat und dass ihre Route nicht mehr sicher ist. Im Licht der Fackel werdet ihr beide problemlos darübersteigen können. Hier ist es trocken, und die Stufen sind vollständig aus Stein. Ich komme jetzt zurück und hole euch.«
    »Werden sie es nicht trotzdem wissen?«, fragte Joley. »Dein Killerfreund muss doch gewusst haben, dass wir auf diesem Weg nach oben kommen würden.«
    »Das war nicht derselbe Mann, der letzte Nacht vor eurem Haus gestanden hat. Ich kenne seine Arbeit. Hier haben wir es mit jemand anderem zu tun.« Das Licht der Fackel fiel auf sie, und Joley holte sichtlich erleichtert Luft. »Wie viele Feinde habt ihr Drakes eigentlich?«

    »Du warst derjenige, auf den er geschossen hat«, hob Abigail hervor. Ihr Magen rebellierte gegen diese Vorstellung. Sie presste eine Hand darauf, um sich Ruhe auszubitten.
    Aleksandr antwortete nicht, sondern machte kehrt, um vorauszugehen. Sie kamen nur langsam voran. In den Tunnel war wenig Sickerwasser gelangt, und er bestand aus blankem Fels, aber er war extrem eng und die Decke über ihren Köpfen war ungleichmäßig hoch und hatte stellenweise scharfe Kanten.
    »Seid jetzt vorsichtig«, wies er sie an. »Steigt über diesen kleinen Draht.« Er hielt die Fackel möglichst hoch, soweit sich das bei dieser Enge eben machen ließ. »Seht ihr ihn?«
    Wenn man erst einmal darauf hingewiesen wurde, war es nicht schwierig, das Hindernis zu überwinden, und sie legten eilig die kurze Strecke zur Treppe zurück.
    »Du hast dich nie dazu bekannt, dass du eine ganz tolle Stimme hast, Abbey«, sagte Joley, als sie die wenigen Stufen zurücklegten, die direkt auf die Treppe unter der Mühle trafen. »Deine Tonlage ist perfekt. Wie kann es sein, dass ich nichts davon wusste?«
    Abigail gab ihr keine Antwort. Sie starrte eine Stelle zwischen Aleksandrs Schulterblättern an, während sie weiterliefen.
    »Ihr habt beide etwas, das man in anderen Stimmen nicht findet«, sagte Aleksandr, ohne sich umzudrehen. »Ich vermute, dabei handelt es sich wohl um Magie.«
    »Ja«, bestätigte Joley. »Ich kann gewisse Zauber weben und Libby dabei helfen, Menschen glücklicher zu machen, und solche Dinge eben. Das ist eine wundervolle Gabe, und ich bemühe mich sehr, sie klug einzusetzen. Es hat immer wieder Momente gegeben, in denen die Versuchung bestanden hat, sie zu benutzen, wenn mich jemand wirklich ärgert, aber Abbey hat in meinem Beisein noch nie einen einzigen Ton gesungen. Und meine Schwestern können auch nichts von ihrer Stimme gewusst haben, denn das hätten sie mir gesagt.« Sie knuffte Abigail in den Rücken. »Warum verbirgst du deine Talente?«

    »Darüber will ich nicht reden«, sagte Abbey mit gepresster Stimme.
    Aleksandr warf ihr über seine Schulter einen Blick zu. »Es scheint in der letzten Zeit viele Themen zu geben, über die du nicht reden willst. Deine Stimme ist wundervoll und sollte nicht vor der Welt verborgen werden. Wir haben oft über unsere Kinder gesprochen und auch darüber, ihnen Wiegenlieder vorzusingen, aber du hast nicht ein einziges Mal angeboten, dass du sie in den Schlaf singen könntest.«
    Abigail stieß heftig ihren Atem aus. Wut stieg brodelnd an

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