Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)
an.«
»Matt ist das genaue Gegenteil«, sagte Kate. »Am liebsten würde er das ganze Ereignis von Anfang bis Ende selbst planen. Ich glaube, das ist der Architekt in ihm.«
»Das kommt daher, dass er einfach herrisch ist – wie gewisse andere Leute hier im Raum«, sagte Hannah und sah Jonas dabei finster an.
Der hob beide Hände zum Protest. »Ich bin nicht herrisch.«
Jonas aß zwei von den belegten Broten und spülte sie mit Tee hinunter. »Bevor du dich an Frank Warner ranmachst, Tante Carol, solltest du wissen, dass Aleksandr Volstov den Raub von Kunstgegenständen untersucht, die in Russland gestohlen wurden. Warner ist der Besitzer einer florierenden Galerie, und er ist Kunstsammler. Ich habe Teile seiner Sammlung gesehen, und ich muss sagen, sie ist wirklich ganz beachtlich. Er transportiert aber auch laufend Kunstwerke in die Bay Area und ist einer der Besitzer des Fischerboots, das Gene bei seinen Treffen mit dem
Frachter gesehen hat. Ich muss mich darauf verlassen können, dass ihr diese Information vertraulich behandelt.« Während er mit Tante Carol sprach, war sein Blick auf Abigail gerichtet.
»So ein Blödsinn«, sagte Carol. »Frank Warner hat es absolut nicht nötig, mit gestohlenen Waren zu handeln, und er gehört schon seit Jahren zu dieser Gemeinde.« Sie trommelte mit ihren Fingernägeln auf den Couchtisch und stieß einen übertriebenen Seufzer aus. »Also gut, von mir aus. Ich werde verdeckte Nachforschungen für dich anstellen, obwohl es mir eigentlich nicht behagt, meinen Freunden nachzuspionieren. Aber du gehörst nun mal zur Familie, Jonas, und wenn du mich brauchst, um Informationen aus ihm herauszuholen, dann weiß ich genau, wie ich das anstelle. Ich kenne die Tricks, und aufgrund meines Aussehens neigen die Männer dazu, meine Intelligenz zu unterschätzen. «
»Aber das kommt überhaupt nicht infrage, Tante Carol«, protestierte Jonas. »Ich verbiete es dir. Sarah, du machst ihr bitte begreiflich, dass das gefährlich ist und sie außerdem in eine laufende Ermittlung eingreifen würde. Sie könnte mir alles verpfuschen oder verletzt werden, und beides ist indiskutabel. Ich habe dir diese Information nur anvertraut, Tante Carol, damit du ihm aus dem Weg gehst, und nicht, damit du dich an ihn ranschmeißt.«
»Aber für diese Aufgabe bin ich geradezu geschaffen«, wandte Carol ein. »Alle sind es gewohnt, dass ich Fotos mache, und ich kann ihm anbieten, ihm mit seinem Sammelalbum zu helfen. Er hat begonnen, es anzulegen, als ich das letzte Mal hier war. Es ist nur natürlich, wenn ich ihm mehr Material dafür liefere. Wäre es nicht eine tolle Sache, Fotos von seinen Kunstgegenständen zu haben, um sie mit den gestohlenen zu vergleichen? « Ihr Lächeln wurde noch strahlender. »Eine Beraterin für Kreative Erinnerungen, die zur Spionin wird. Diese Erfahrungen kann ich in einem Tagebuch festhalten. Ich finde es sehr spannend, dir zu helfen, Jonas.«
»Ich habe Nein gesagt! Und das ist mein voller Ernst«, sagte Jonas. Er sah sich die Drake-Frauen im Wohnzimmer an. »Und ihr könnt allesamt aufhören zu feixen. Wenn Carol etwas zustieße, fändet ihr das überhaupt nicht komisch. Abigail, du wirst dich von Aleksandr Volstov fernhalten. Und wenn dir sonst noch etwas einfällt, was nicht in deinem Bericht steht, rufst du mich augenblicklich an. Und du, Tante Carol, wirst dich von Frank Warner fernhalten.« Er stand auf und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Auf seiner Stirn standen Schweißperlen. »Ihr seid schuld, wenn ich graue Haare kriege, ihr alle miteinander.«
Hannahs Mundwinkel zuckten hinter ihrer Hand, und ihre Augen funkelten vergnügt, als Jonas aus dem Haus stolzierte und die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zuschlug. »Ich bin ja so froh, dass du hergekommen bist, Tante Carol. Das war das erste Mal, dass wir erleben durften, wie er die Nerven verliert. «
Carol strahlte sie an. »Besonders nett von mir war es vermutlich nicht, aber ich konnte es einfach nicht lassen.« Sie tätschelte Abigails Knie. »Er hat dich doch nicht aus der Fassung gebracht, oder?«
Abigail schüttelte den Kopf. »Jonas passt immer auf uns auf. Ich weiß ja, dass er es gut meint. Schließlich ist es nicht seine Schuld, dass wir so viele sind und ständig irgendwie in der Patsche sitzen.«
Hannah gab ein verächtliches und äußerst unelegantes Schnauben von sich. Sie warf ihre platinblonde Mähne zurück und verdrehte die Augen. »Sei bloß nicht so nachsichtig mit ihm. Du
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